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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Pritsche und versuchte ihre verkrampften Hände zu lockern. Der Löffel war zwar angenehmer zu handhaben, nachdem sie ihn mit einem Lumpen umwickelt hatte, aber noch immer verspürte sie stechende Schmerzen in der Hand, im Handgelenk und im Arm. Falls sie hier jemals heil herauskommen sollte, hatte sie wenigstens eine Entschuldigung, nie mehr Handarbeiten zu machen.
    Vor zwei Tagen war Frederica gekommen und hatte ihr gesagt, dass die Verhandlung begonnen hätte. Seitdem verging sie fast vor Angst. Es schien ein gutes Zeichen, dass Frederica in der Zwischenzeit nicht zurückgekommen war. Aber als sie sah, dass Frederica in Begleitung ihres Mannes auftauchte, schwand ihre Hoffnung. Frederica und ihr Mann blickten sie mit böser Genugtuung an.
    Alex war fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen, und sagte deshalb kühl: »Guten Tag, Sir Barton. Wie geht es Ihnen? Wir haben uns seit dem denkwürdigen Tag nicht gesehen, an dem ich einen Ihrer Spießgesellen töten musste.«
    Sein Gesichtsausdruck blieb fast unverändert. »Heute ist ein wunderbarer Tag - Ihr verachtenswerter Ehemann wurde zum Tode durch den Strang verurteilt.«
    Das war ein Schlag. Alex fühlte sich wie betäubt und bekam kaum noch Luft. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass es so weit kommen würde. Gab es wirklich Menschen, die Gavin für einen Mörder halten konnten?
    »Sie sind die Einzige, die diese wunderbare Ironie des Schicksals begreifen kann«, sagte Frederica gut gelaunt. »Er wird für den Mord sterben, den Sie begangen haben — schwer vorstellbar, wie Sie sich dabei fühlen. Wie geht es Ihnen bei dem Gedanken?«
    Alex beachtete sie nicht und konzentrierte sich auf Pierce. Sie nahm an, dass er, genau wie seine Frau, der Versuchung nicht widerstehen würde, sich seiner Schläue zu brüsten. »Wen haben Sie sich gekauft, um vor Gericht einen Meineid zu leisten?«
    »Sie sind nicht dumm — genau das habe ich getan. Ich musste vorsichtig sein. Eine Zeugenaussage vor dem House of Lords ist eine aufregende Sache, selbst wenn man die Wahrheit sagt. Aber ich habe genau den Richtigen gefunden — Sly. Sie haben ihn im Lagerhaus getroffen. Er war sehr verärgert, dass Sie ihn mit einem Streifschuss am Arm verletzt haben. Besonders wütend aber war er darüber, dass Sie seinen Kumpel Webb getötet haben. Da Sly ein begabter und erfahrener Lügner ist, konnte er den Lords eine überzeugende Geschichte erzählen.«
    Hätte sie ihr Ziel doch besser getroffen! Alex fragte: »Was für eine Geschichte haben Sie sich denn ausgedacht?«
    »Dass Seabourne Sly dafür bezahlt hat, Petroleum im Lagerhaus auszuschütten. Als es brannte, hörte Sly Ihre jämmerlichen Hilferufe. Er ging die Treppe hinauf und fand Sie. Sie waren von einem Schuss tödlich getroffen und im Begriff zu verbluten.« Pierce lachte vor Schadenfreude. »Und kurz bevor Sie starben, beschuldigten Sie Ihren Mann des Verbrechens.«
    »Das kann doch sicher niemand geglaubt haben«, erwiderte Alex entrüstet. »Es ist doch ganz offensichtlich, dass Sly ein Verbrecher ist.«
    »Nicht alle haben es geglaubt«, gab Frederica zu. »Aber die Mehrzahl schon. Seabourne wurde mit einer Mehrheit von fünf Stimmen für schuldig erklärt. Es heißt, dass alle, die ihn persönlich kennen, für Freispruch gestimmt haben. Aber Sly war wirklich sehr überzeugend, und es gibt unumstößliche Beweise dafür, dass Seabourne ein gewalttätiger Mann ist.«
    »Die Tatsache, dass er kein echter englischer Gentleman ist, macht es leichter, ihm den Mord an seiner adligen Ehefrau zuzutrauen«, fügte Pierce hinzu. »Und wenige glaubten, dass er Ihnen erlaubt hatte, allein im Lagerhaus zu bleiben, um einen entlaufenen Sklaven zu treffen. Kein Mann würde so etwas tun.« Pierce lachte. »Mein Verbündeter, Lord Wylver, war sehr geschickt und hat dieses Gerücht unter seinen Kollegen verbreitet.«
    »Echte Männer brauchen ihre Ehefrauen nicht wie dumme Kinder zu behandeln«, erwiderte Alex. Es schmerzte sie, dass man genau die Eigenschaften, die sie an Gavin so liebte, gegen ihn verwendet hatte. »Haben die edlen Lords der Verteidigung denn gar kein Gehör geschenkt?«
    »Sir Geoffrey Howard hat sein Bestes gegeben«, sagte Pierce. »Er betonte, dass es keine direkten Beweise gäbe, und brachte Zeugen wie den Stauer, der Seabourne daran gehindert hatte, sein Leben aufs Spiel zu setzen und Sie aus dem brennenden Lagerhaus zu retten. Handelte so ein Mann, der seine Frau umbringen wollte? Aber nichts

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