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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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betrachtete sie anerkennend. Gavin war im Begriff, ihm den Schlüssel zu zeigen, mit dem man den Mechanismus in Gang setzte, aber der Sultan hatte es bereits selbst herausgefunden.
    Die fein geformten Figuren des Paares begannen zu tanzen, während die Klänge Mozarts im Schein der Nachmittagssonne ertönten. Die Höflinge an den Wänden des Saals blickten entzückt auf die Spieldose, sogar der Sultan lächelte. »Ein schönes Geschenk, Captain. Danke.«
    Er zog die Spieldose noch zwei weitere Male mit dem Schlüssel auf, bevor er sie dem Diener zurückgab, der immer noch zu seinen Füßen kniete. Durch ein Missgeschick glitt die Dose dem Diener aus der Hand und fiel auf den Marmorboden. Die Höflinge hielten den Atem an, als die zierlichen Figuren zerbrachen und davonschlitterten.
    Mit einem wütenden Knurren zog der Sultan eine kurze Reitpeitsche aus seiner goldenen Schärpe und schlug dem Diener quer über das Gesicht. Der Diener schrie auf, senkte unterwürfig den Kopf, während ihm das Blut von der linken Wange rann. Zwei
    Zentimeter höher, und der Peitschenschlag hätte sein Auge zerschnitten.
    Gavin erschreckte diese Brutalität, und er schloss daraus, dass es in diesem Palast nur Sklaven statt Dienstboten gab. Kein Mann, der gegen Entlohnung arbeitete, würde sich von seinem Herrn eine solche Behandlung gefallen lassen.
    Kasan steckte die Peitsche wieder in die Schärpe, erhob sich von seinem Thron und schritt die Stufen zu Gavin hinab. Aus dieser Nähe hatten die dunklen Augen das drohende Glitzern einer Schlange. »Begleiten Sie mich hinaus, Captain.«
    Gavin folgte Kasan durch einen der Bögen, der zu einem großflächigen Patio führte, in dem mehrere Bänke im Schatten von Palmen und Blumenstauden standen. Voller Bewunderung über die traumhafte Aussicht auf die Stadt und den Hafen, meinte Gavin: »Eure Hoheit sprechen ein fehlerfreies Englisch.«
    »Holländisch und Französisch spreche ich ebenso gut. Mein Vater brachte Lehrer aus Europa mit, damit ich Sprache und Sitten unserer Feinde lernte.«
    »Betrachtet Ihr mich als Euren Feind, Hoheit?«
    »Sie sind Amerikaner, kein Engländer. Ihre Leute haben zwei Kriege gegen England geführt. Der Feind meines Feindes ist mein Freund.« An der rechten Seite der Veranda war ein bewegliches Fernglas auf einem Pfosten montiert, das man beliebig in jede Richtung schwenken konnte. Der Sultan ging zum Okular und richtete das Instrument auf den Hafen. Nachdem er es eingestellt hatte, bedeutete er Gavin hindurchzusehen. »Ihr Schiff ist sehr schön.«
    Die Helena stand plötzlich vor Gavins Augen, so deutlich, dass er Benjamin Long auf dem Achterdeck erkennen konnte und einen Seemann in der Takelage.
    Ja, er konnte sogar die geschnitzten goldenen Haarwellen auf dem Haupt der Galionsfigur sehen, einem engelähnlichen Frauentorso, bei der die echte Helena als Modell gedient hatte. In der Annahme, dass Su ryos Vermutung richtig war, wandte sich Gavin von dem Fernglas ab. »Danke, Eure Hoheit. The. Helena ist das Juwel meiner Flotte.« Er hoffte, damit zum Ausdruck gebracht zu haben, dass das Schiff nicht verkäuflich war.
    Offensichtlich hatte Kasan das Unausgesprochene gehört, als er mit belustigtem Spott antwortete: »Sie sind ein Mann, der das offene Wort bevorzugt, Captain. Warum sagen Sie nicht frei heraus, was Sie denken?«
    »Sehr wohl, Eure Hoheit. Warum bin ich hier an diesem Ort, zu dem kein oder nur wenige Abendländer eingeladen wurden? Gewiss nicht aus einem rein gesellschaftlichen Anlass.«
    »Sie haben Recht. Ich will Ihre Helena nicht, Captain Elliott.« Der Sultan lächelte mit einem raubtierhaften, lauernden Ausdruck in den Augen. »Ich möchte Ihre gesamte Flotte.«

Kapitel 3
     
    Gavin wusste nicht, ob die Antwort des Sultans ernst gemeint war und sagte: »Meine Reederei ist nicht zu verkaufen.«
    »Ich bin weniger an einem Kauf interessiert als an dem Aufbau einer Partnerschaft, von der wir beide profitieren. Man sagt Ihnen größte Kompetenz und Ehrenhaftigkeit nach. Maduri ist eine reiche Insel, und ich möchte meine Handelsbeziehungen weltweit ausdehnen, ohne übervorteilt zu werden. Das heißt, ich muss einen Agenten einstellen, dem ich absolut vertrauen kann. Ich denke dabei an eine westlich ausgerichtete Handelsagentur, die nicht europäisch ist.«
    »Also fällt daher Eure Wahl auf mich, weil ich die westlichen Märkte und Gebräuche kenne, aber einer Kontrolle seitens der Engländer oder Holländer abgeneigt bin.«
    »Genauso ist es,

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