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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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getrennt ist, sie andauernd anruft und kleine verbale Köder auslegt, womit er offenbar andeuten will, dass er wieder mit ihr Zusammensein möchte. Klarer Fall von Flachwichserei, er will sie sich warm halten, ohne sich festzulegen. Deshalb auch das Gerede von wegen sie wollten doch »Freunde« bleiben. (Bereits die Idee dahinter ist eine Schweinerei!) Gestern Abend tätigte er schließlich einen unglaublich anmaßenden, herablassenden Anruf, in dem er sie fragte, ob sie auf die Party eines gemeinsamen Freundes ginge.
    »Ah ja, na dann komme ich nicht«, sagte er. »Nein. Es wäre wirklich nicht fair dir gegenüber. Verstehst du, ich wollte eigentlich diese, na ja, Freundin von mir mitbringen. Ich meine, im Grunde ist es nichts. Es ist nur ein Mädchen, das blöd genug ist, sich ein paar Wochen lang von mir bumsen zu lassen.«
    »Was?« explodierte Sharon und lief rosarot an. »Das ist ja wohl das Widerlichste, was ich je einen Mann über eine Frau habe sagen hören. Arroganter kleiner Mistkäfer] Wie kommt er dazu, sich herauszunehmen, dich unter der Bezeichnung Freundschaft zu behandeln, wie es ihm gerade einfällt, und sich dann noch schlau vorzukommen, wenn er versucht, dich mit dieser neuen Freundin aus der Ruhe zu bringen? Wenn ihm wirklich daran gelegen wäre, deine Gefühle nicht zu verletzen, hätte er einfach die Klappe gehalten und wäre allein auf die Party gegangen, anstatt dir seine blöde Mieze unter die Nase zu reiben.«
    >»Freunde    Um halb zwölf hatten Sharons Tiraden ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
    »Vor zehn Jahren wurden Leute, die sich Sorgen um die Umwelt machten, als langhaarige Spinner verlacht, und seht euch jetzt mal an, welche Macht der grüne Konsument hat«, schrie sie, fuhr mit den Fingern durchs Tiramisu und steckte sie sich dann direkt in den Mund. »In den nächsten Jahren wird genau das gleiche mit dem Feminismus passieren. Es wird keine Männer mehr geben, die ihre Familien und ihre jenseits der
    Wechseljahre stehenden Frauen wegen junger Geliebter verlassen oder die versuchen, junge Frauen anzumachen, indem sie großkotzig von all den anderen Frauen protzen, die sich ihnen an den Hals werfen, oder die es darauf abgesehen haben, junge Frauen ohne jede Freundlichkeit oder Verpflichtung ins Bett zu kriegen, da die jungen Geliebten und Frauen den Spieß umdrehen und ihnen sagen werden, sie sollen sich verpissen, und die Männer werden überhaupt keinen Sex oder Frauen mehr bekommen, wenn sie nicht lernen, wie man sich anständig benimmt, anstatt weibliche Natur und Kultur (jawohl!) mit ihren
    BESCHISSENEN, SELBSTGEFÄLLIGEN, ZÜGELLOSEN ABARTIGKEITEN zu verschmutzen!«
    »Dreckskerle!« grölte Jude und schlürfte ihren Pinot Grigio.
    »Dreckskerle«, grölte ich durch einen Mund voller Himbeerheringe, vermischt mit Tiramisu.
    »Verfluchte Dreckskerle!« brüllte Jude und zündete sich eine Silk Cut an der Glut der vorherigen an.
    In diesem Moment klingelte es an der Tür.
    »Ich wette, das ist Daniel, dieser miese Dreckskerl«, sagte ich. »Was ist denn?« bellte ich in die Sprechanlage.
    »Oh, hallo, Liebling«, sagte Daniel mit seiner sanftesten, höflichsten Stimme. »Es tut mir wirklich leid, wenn ich dich störe. Ich habe vorhin schon angerufen und eine Nachricht auf deinem Anrufbeantworter hinterlassen. Ich bin nur den ganzen Abend in einer entsetzlich ermüdenden Vorstandssitzung festgehalten worden und habe mich so danach gesehnt, dich zu sehen. Ich gebe dir bloß einen kleinen Kuss, und dann gehe ich wieder, wenn du willst. Kann ich hochkommen?«
    »Pfh. Na gut«, murmelte ich griesgrämig, drückte den Tür-Öffner und schlurfte zum Tisch zurück. »Mieser Dreckskerl.«
    »Selbstbedienungskultur«, knurrte Sharon. »Sie bekochen, ihnen Beistand leisten, und dann wollen sie die Körper schöner junger Mädchen, wenn sie alt und dick sind. Glauben, die Frauen seien dazu da, ihnen das zu geben, auf was sie sich ein verdammtes Recht einbilden... He, ist uns der Wein ausgegangen?«
    Da erschien Daniel mit einem gewinnenden Lächeln auf der Bildfläche. Er sah müde, aber trotzdem munter aus, war frisch rasiert und steckte in einem ordentlichen Anzug. In der Hand hielt er drei Schachteln Milk-Tray-Pralinen.
    »Ich habe jeder von euch eine mitgebracht«, sagte er mit einer sexy hochgezogenen Augenbraue, »damit ihr etwas zum Kaffee habt.

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