Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
Vom Netzwerk:
sagte Dad und drückte meinen Arm.
    »Was für ein schönes Haus. Hast du denn keine hübsche Stola, die du dir um die Schultern legen kannst,
    Bridget? Na so was, Schuppen!« zwitscherte Mum und klopfte Dads Rücken ab. »Also, Schätzchen. Warum, in aller Welt, unterhältst du dich nicht mit Mark?«
    »Ahm, na ja...«, murmelte ich.
    »Was sagst du dazu, Pam?« zischte Una verkrampft und nickte in den Raum.
    »Protzig«, flüsterte Mum und übertrieb ihre Lippenbewegungen wie Les Dawson.
    »Genau, was ich gesagt habe«, sagte Una. »Hab' ich's nicht gesagt, Colin? Protzig.«
    Ich blickte mich nervös um und zuckte vor Schreck zusammen. Dort, keinen Meter weit weg, stand Mark Darcy und sah zu uns her. Er musste alles mitgehört haben. Ich machte den Mund auf, um etwas zu sagen -ich weiß nicht genau, was - und um die Situation zu entschärfen, doch er ging davon.
    Das Dinner wurde im »Salon« im .Erdgeschoss serviert, und ich stellte fest, dass ich in der Schlange auf der
    Treppe direkt hinter Mark Darcy stand.
    »Hi«, sagte ich, in der Hoffnung, die Rüpelhaftigkeit meiner Mutter wiedergut zumachen. Er sah sich um, ignorierte mich komplett und sah wieder nach vorn.
    »Hi«, sagte ich noch einmal und stupste ihn.
    »Oh, hi, tut mir leid. Ich habe Sie nicht gesehen«, sagte er.
    »Es ist eine tolle Party«, sagte ich. »Danke für die Einladung.«
    Er starrte mich einen Augenblick lang an. »Oh, das war ich gar nicht«, sagte er. »Meine Mutter hat Sie eingeladen. Egal. Ich muss jetzt nach der, äh, Tischordnung sehen. Ihre Reportage von der Feuerwehr in Lewisham hat mir übrigens sehr gefallen.« Dann drehte er sich um und schritt nach oben, wo er mit verbindlicher Noblesse in der Menge der Gäste verschwand, während sich in mir alles drehte. Humpf.
    Als ich am oberen Ende der Treppe angekommen war, tauchte Natasha in einem umwerfenden Wickelkleid aus goldenem Satin auf, packte besitzergreifend seinen Arm und stolperte in ihrer Hast über eine der Kerzen, wobei rotes Wachs unten an ihr Kleid spritzte. »Sseisse«, sagte sie. »Sone Sseisse!«
    Während sie davongingen, hörte ich, wie sie ihn zur Schnecke machte. »Ich habe dir doch gesagt, dass es lächerlich ist, den ganzen Nachmittag damit zu verbringen, an gefährlichen Stellen Kerzen aufzustellen, über die die Leute fallen können. Du hättest deine Zeit besser darauf verwendet, dafür zu sorgen, dass die Tischordnung...«
    Witzigerweise entpuppte sich die Tischordnung als ziemlich genial. Mum saß weder neben Dad noch neben Julio, sondern neben Brian Enderby, mit dem sie schon immer gern geflirtet hatte. Julio wurde an die Seite von Mark Darcy s eleganter fünfundfünfzigjähriger Tante platziert, die außer sich war vor Entzücken. Dad lief vor Freude rosarot an, weil er neben einer umwerfenden Doppelgängerin von Shakira Caine sitzen durfte. Ich war ganz aufgeregt. Vielleicht kam ich zwischen zwei von Marks tollen Freunden zu sitzen, Spitzenanwälten oder Amerikanern aus Boston vielleicht. Doch als ich meinen Namen auf der Tafel suchte, meldete sich neben mir eine vertraute Stimme zu Wort.
    »Wie geht's denn meiner kleinen Bridget? Bin ich nicht ein Glückspilz? Schau mal, du sitzt direkt neben mir. Una hat mir erzählt, dass du dich von deinem Kerl getrennt hast. Ich weiß ja nicht! Tsas! Wann bringen wir dich endlich unter die Haube?«
    »Tja, wenn es einmal soweit ist, darf ich hoffentlich die Trauung übernehmen«, sagte eine Stimme auf meiner anderen Seite. »Ich könnte eine neue Stola gebrauchen. Mmm. Apricot-farbene Seide. Oder vielleicht eine schicke Soutane mit neununddreißig Knöpfen von Gamirellis.«
    Mark hatte mich aufmerksamer weise zwischen Geoffrey Alconbury und den schwulen Pfarrer gesetzt.
    Allerdings war das Gespräch, nachdem wir erst einmal alle ein paar Drinks intus hatten, keineswegs steif. Ich fragte den Pfarrer, was er von dem Wunder mit den indischen Statuen vom Elefantengott Ganesh hielt, die angeblich Milch aufsogen. Der Pfarrer antwortete, dass man in Kirchenkreisen der Meinung war, die Milch sei in der Hitze schlicht verdampft oder in den Ritzen der Tonskulptur versickert - oder beides.
    Als sich die Tischgesellschaft auflöste und die Leute langsam nach unten gingen, wo bereits getanzt wurde, dachte ich über das nach, was er gesagt hatte. Von Neugier überwältigt und außerdem darauf bedacht, nicht mit Geoffrey Alconbury twisten zu müssen, entschuldigte ich mich, nahm mir unbemerkt einen Teelöffel und ein

Weitere Kostenlose Bücher