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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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versuchen darf.
    Richard Finch hat sich Ende letzter Woche in den Kopf gesetzt, dass er eine Live-Sondersendung machen will, in der Reporter von sämtlichen Notdiensten Londons berichten. Allerdings hatte er von Anfang an nicht viel Glück. Inzwischen hat sich sogar herumgesprochen, dass weder Feuerwehr noch Rettungsdienst noch Polizei etwas mit ihm zu tun haben wollen. Doch als ich heute morgen zur Arbeit kam, packte er mich an den Schultern und brüllte: »Bridget! Wir sind dabei! Feuer. Ich will dich vor der Kamera haben. Ich denke an einen Minirock. Ich denke an einen Feuerwehrhelm. Ich denke an dich, wie du den Schlauch in die Hand nimmst.«
    Seitdem ist alles nur noch ein einziges Durcheinander, das Alltagsgeschäft mit den Neuigkeiten vom Tage ist vollkommen vergessen, und jeder quasselt am Telefon von Leitungen, Türmen und Übertragungswagen. Auf jeden Fall soll es morgen über die Bühne gehen, und ich soll mich um elf Uhr in der Feuerwache von Lewisham melden. Heute Abend rufe ich alle Leute an, die ich kenne, und sage, sie sollen zuschauen. Mum wird vielleicht Augen machen.

    Mittwoch. 27. September

    55,5 kg (vor Verlegenheit geschrumpft), Alkoholeinheiten 3, Zigaretten 0 (Rauchverbot auf der Feuerwache), dann 12 in einer Stunde, Kalorien 1584 (s. g.).

    21 Uhr. Bin in meinem ganzen Leben noch nicht so gedemütigt worden. Habe den ganzen Tag damit verbracht, zu proben und alles zu organisieren. Sobald sie nach Lewisham schalteten sollte ich (laut Plan jedenfalls) von oben via Feuerwehrstange direkt ins Bild rutschen. Dort gab's dann ein Interview mit einem Feuerwehrmann. Als wir um siebzehn Uhr auf Sendung gingen, hockte ich am oberen Ende der Stange, bereit, auf mein Stichwort hinunterzurutschen. Dann hörte ich plötzlich Richard in meinen Kopfhörer brüllen: »Los, los, los, los, los!«, also ließ ich die Stange los und fing an hinunterzurutschen. Dann fuhr er fort: »Los, los, los, Newcastle! Bridget, mach dich in Lewisham bereit. Wir kommen in dreißig Sekunden zu dir.«
    Ich überlegte, ob ich mich ans untere Ende der Stange gleiten lassen und über die Treppe wieder nach oben eilen sollte, aber ich war erst ein kurzes Stück die Stange hinabgerutscht, und so fing ich statt dessen an, mich wieder hochzuziehen. Auf einmal ertönte wüstes Gebrüll in meinem Ohr, »Bridget! Du bist auf Sendung. Was, zum Teufel, treibst du da? Du sollst die Stange hinunterrutschen, nicht hinaufklettern. Los, los, los.«
    Hysterisch grinste ich in die Kamera und ließ mich fallen, bis ich wie geplant vor den Füßen des Feuerwehrmannes landete, den ich interviewen sollte.
    »Lewisham, uns wird die Zeit knapp. Komm zum Ende, komm zum Ende, Bridget«, plärrte mir Richard ins Ohr.
    »Und nun zurück ins Studio«, sagte ich, und das war's dann.

    Donnerstag. 28. September

    56 kg, Alkoholeinheiten 2 (s. g.), Zigaretten n (g.), Kalorien 1850, Jobangebote von der Feuerwehr oder konkurrierenden Fernsehsendern 0 (vielleicht nicht allzu erstaunlich).

    9 Uhr. Bin in Ungnade gefallen und zum Gespött der Leute geworden. Richard Finch hat mich vor versammelter Mannschaft gedemütigt, indem er mir hemmungslos Wörter wie »Chaos«, »Schande« und »bescheuerte blöde Kuh« an den Kopf warf.
    »Und nun zurück ins Studio« ist anscheinend zu einem neuen geflügelten Wort im Büro geworden. Jedes mal, wenn jemand etwas gefragt wird, worauf er keine Antwort weiß, heißt es: »Ähmmm... und nun zurück ins Studio«, und alle bepissen sich vor Lachen.
    Das komische ist allerdings, dass die supercoolen Typen plötzlich wesentlich netter zu mir sind. Patchouli (sogar die!) kam her und sagte: »Ach, kümmer dich nicht um Richard. Er ist eben irgendwie ein echter Kontroll-Freak - verstehste? Diese Geschichte mit der Feuerwehrstange war echt total cool und abgefahren, irgendwie... nun zurück ins Studio, okay?«
    Richard Finch ignoriert mich jetzt entweder oder schüttelt ungläubig den Kopf, wenn er in meine Nähe kommt. Außerdem habe ich den ganzen Tag nichts zu tun bekommen.
    O Gott, ich bin so deprimiert. Da dachte ich, ich hätte einmal etwas gefunden, für das ich tauge, und jetzt ist alles im Eimer. Darüber hinaus findet am Samstag die grauenhafte Rubinhochzeit statt, und ich habe nichts anzuziehen. Ich bin in allem eine Niete. Männer. Soziale Kompetenz. Arbeit. Einfach in allem.

    OKTOBER Verabredung mit Darcy

    Sonntag. 1. Oktober

    55 > 5 kg, Zigaretten 11, Alkoholeinheiten 0 (s.g., vor allem für Party).

    4 Uhr morgens.

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