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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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der zu begegnen ich je das Glück hatte, und da wir so eng miteinander tanzten, konnte ich sie auch nicht als Federmäppchen abtun.
    »Ich übernehme jetzt, Simon«, sagte eine Stimme.
    Es war Mark Darcy.
    »Komm jetzt. Geh wieder rein. Du gehörst eigentlich schon längst ins Bett.«
    Simon fiel irgendwie aus allen Wolken. Er lief feuerrot an und ging eilig zurück auf die Party.
    »Darf ich?« fragte Mark und hielt mir die Hand hin.
    »Nein«, sagte ich wütend.
    »Was ist denn?«
    »Ahm«, sagte ich und rang um eine Erklärung dafür, warum ich so wütend war. »Es war gemein, so mit dem Jungen umzuspringen. Warum mussten Sie sich so aufspielen und ihn derart demütigen? In diesem Alter sind sie so empfindlich!« Als ich seine verblüffte Miene sah, redete ich einfach weiter. »Obwohl ich wirklich froh bin, dass Sie mich auf Ihre Party eingeladen haben. Herrlich. Vielen herzlichen Dank. Ein phantastisches Fest.«
    »Ja. Ich glaube, das haben Sie schon gesagt«, sagte er und wusste kaum, wo er hinsehen sollte. Ich hatte ihn ziemlich aus der Fassung gebracht, das stand mal fest.
    »Ich...« Er hielt inne und begann, im Innenhof auf und ab zu gehen. Dabei seufzte er und fuhr mit der Hand durch die Haare. »Wie läuft's mit dem... Haben Sie in letzter Zeit irgendwelche guten Bücher gelesen?« Unglaublich.
    »Mark«, sagte ich. »Wenn Sie mich noch einmal fragen, ob ich in letzter Zeit irgendwelche guten Bücher gelesen habe, reiße ich Ihnen den Kopf ab. Warum fragen Sie mich nicht etwas anderes? Variieren ein bisschen? Fragen Sie mich, ob ich Hobbys habe oder eine Meinung zur europäischen Währungsunion oder ob ich irgendwelche besonders verstörenden Erfahrungen mit Gummi gemacht habe.«
    »Ich...«, begann er erneut.
    »Oder wen ich wählen würde, wenn ich mit Douglas Hurd, Michael Howard oder Jim Davidson schlafen müsste. Ehrlich gesagt, konkurrenzlos Douglas Hurd.«
    »Douglas Hurd?« wiederholte Mark.
    »Mmm. Ja. Er ist so herrlich streng. Streng, aber fair.«
    »Hmmm«, sagte Mark nachdenklich. »Das sagen Sie, aber Michael Howard hat eine überaus attraktive und intelligente Frau. Er muss irgendwelche verborgenen Reize besitzen.«
    »Was denn wohl zum Beispiel?« fragte ich kindisch, in der Hoffnung, er würde etwas über Sex sagen.
    »Tja...«
    »Vielleicht ist er gut im Bett«, ergänzte ich.
    »Oder ein phänomenal begabter Töpfer.«
    »Oder ein diplomierter Aromatherapeut.«
    »Möchten Sie mit mir essen gehen, Bridget?« fragte er unvermittelt und ziemlich barsch, als wolle er mich irgendwo an einen Tisch setzen, um mir endlich die Meinung sagen zu können.
    Ich hielt inne und starrte ihn an. »Hat meine Mutter Sie dazu angestiftet?« fragte ich misstrauisch.
    »Nein... ich...«
    »Una Alconbury?«
    »Nein, nein...«

Plötzlich wurde mir klar, was los war. »Es war Ihre Mutter, stimmt's?«
    »Na ja, meine Mutter hat...«
    »Ich will nicht zum Essen ausgeführt werden, nur weil Ihre Mutter möchte, dass Sie das tun. Und überhaupt, worüber würden wir uns denn unterhalten? Sie würden mich doch bloß fragen, ob ich in letzter Zeit irgendwelche guten Bücher gelesen
    habe, und dann müsste ich wieder so tun als ob, und überhaupt ...«
    Er starrte mich bestürzt an. »Aber Una Alconbury hat mir erzählt, Sie seien eine Art literarisches Genie und völlig besessen von Büchern.«
    »Tatsächlich?« sagte ich, mit einemmal recht angetan von dieser Vorstellung. »Was hat sie Ihnen denn sonst noch von mir erzählt?«
    »Na ja, dass Sie eine radikale Feministin sind und ein unglaublich aufregendes Leben führen...«
    »Oooh«, schnurrte ich.
    »... und von Millionen von Männern ausgeführt werden.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe das mit Daniel gehört. Tut mir leid.« »Immerhin haben Sie mich vor ihm gewarnt«, murmelte ich düster. »Was haben Sie denn eigentlich gegen ihn?«
    »Er hat mit meiner Frau geschlafen«, erklärte er. »Zwei Wochen nach unserer Hochzeit.«
    Ich starrte ihn entsetzt an. Über uns rief eine Stimme: »Markie!« Es war Natasha, eine schwarze Silhouette
    vor dem Licht. Angestrengt blickte sie in den dunklen Garten hinaus, um zu sehen, was dort vor sich ging.
    »Markie!« rief sie noch einmal. »Was machst du denn da unten?«
    »Letztes Jahr zu Weihnachten«, fuhr Mark eilig fort, »dachte ich, wenn meine Mutter noch ein einziges Mal den Namen >Bridget Jones< in den Mund nimmt, gehe ich zu Sunday People und beschuldige sie, mich als Kind mit einer Fahrradpumpe missbraucht zu haben.

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