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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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Milchkännchen vom Tisch und schlich mich in den Raum, wo die Geschenke bereits ausgepackt zur Schau gestellt waren und damit die von Una behauptete Neigung zum Protzigen bewiesen.
    Es dauerte eine Weile, bis ich die Duftlampe aus Terrakotta gefunden hatte, da sie ganz weit nach hinten geschoben worden war, doch dann goss ich einfach ein wenig Milch auf den Teelöffel, kippte ihn und hielt ihn gegen den Rand der Öffnung, in die man die Kerze stellt. Ich konnte es nicht fassen. Die Duftlampe saugte Milch auf. Man konnte richtig zusehen, wie die Milch vom Teelöffel verschwand.
    »Oh, mein Gott, es ist ein Wunder!« rief ich aus. Woher sollte ich wissen, dass in diesem Moment ausgerechnet Mark Darcy vorbeikommen musste?
    »Was machen Sie denn da?« fragte er und blieb in der Tür stehen.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Er dachte offenbar, ich versuchte, die Geschenke zu stehlen.
    »Hmm?« sagte er.
    »Die Duftlampe, die ich Ihrer Mutter gekauft habe, saugt Milch auf«, murmelte ich mürrisch.
    »Oh, seien Sie doch nicht albern!« rief er lachend.
    »Sie saugt wirklich Milch auf«, sagte ich indigniert. »Sehen Sie.«
    Ich schüttete noch ein wenig Milch auf den Teelöffel, neigte ihn über die Duftlampe, und die Duftlampe saugte. »Sehen Sie?« sagte ich. »Es ist ein Wunder.«
    Just in diesem Moment erschien Natasha in der Türöffnung. »Oh, hi«, sagte sie, als sie mich sah. »Heute also nicht als Playboy-Häschen unterwegs«, bemerkte sie und stieß ein kleines Lachen aus, um ihren gehässigen Kommentar als witzigen Scherz zu bemänteln.
    »Ehrlich gesagt, tragen wir Bunnys dieses Kostüm nur im Winter zum Warmhalten«, sagte ich.
    »John Rocha?« fragte sie, während sie auf Judes Kleid starrte. »Aus der Kollektion vom letzten Herbst, nicht wahr? Das sehe kh doch schon am Saum.«
    Ich hielt inne, um etwas ungemein Geistreiches und Bissiges zu erwidern, aber leider fiel mir nichts ein. Und so sagte ich nach einer etwas dümmlichen Pause: »Na egal, Sie wollen sicher unbedingt weiter. War nett, Sie wiederzusehen. Tschüsiii!«
    Ich beschloss, nach draußen zu gehen, um ein bisschen frische Luft zu schnappen und eine zu rauchen. Es war eine herrlich laue, sternenklare Nacht, und der Mond schien hell auf die Rhododendronbüsche. Ich persönlich habe mir nie viel aus Rhododendren gemacht. Sie erinnern mich an viktorianische Landhäuser aus den Romanen von D. H. Lawrence. Die Bewohner derselben ertrinken gerne in Seen oder kommen auf andere Weise tragisch zu Tode. Ich schritt in den tiefer gelegenen Garten hinab. Von ferne Walzerklänge a la  Fin de siecle. Auf einmal hörte ich über mir ein Geräusch. Eine Gestalt zeichnete sich vor den Terrassentüren ab. Es war ein blonder
    Teenager, ein attraktiver Junge, der aussah wie aus einem teuren Internat entsprungen.
    »Hi«, sagte der Junge. Unsicher steckte er sich eine Ziga? rette an und musterte mich, während er die Treppe herab auf mich zukam. »Sie hätten nicht vielleicht Lust zu tanzen? Oh. Ah. Tut mir leid«, sagte er und streckte die Hand aus, als wären wir beim Tag der offenen Tür in Eton und er ein ehemaliger Innenminister, der seine Manieren vergessen hatte: »Simon Dalrymple.«
    »Bridget Jones«, sagte ich und streckte ihm steif die Hand entgegen, wobei ich mich fühlte wie ein Mitglied des Kriegskabinetts.
    »Hi. Ja. Sehr erfreut, Sie kennen zulernen. Sollen wir? Tanzen meine ich«, sagte er und wurde wieder zum Eliteschüler.
    »Tja, ich weiß nicht genau«, sagte ich und wurde wieder zum betrunkenen Flittchen, indem ich unwillkürlich ein heiseres Lachen ausstieß wie eine Prostituierte in Yates Wine Lodge.
    »Ich meine hier draußen. Nur eine Minute.«
    Ich zögerte. Offen gestanden fühlte ich mich geschmeichelt. Die ganze Situation, auch dass ich vor Mark Darcy ein Wunder hatte geschehen lassen, stieg mir langsam zu Kopf.
    »Bitte«, bedrängte mich Simon. »Ich habe noch nie mit einer älteren Frau getanzt. Oje, tut mir leid, ich wollte nicht...«, fuhr er fort, als er mein Gesicht sah. »Ich meine, mit einer, die schon mit der Schule fertig ist«, sagte er und ergriff voller Leidenschaft meine Hand. »Hätten Sie etwas dagegen? Ich wäre Ihnen ganz überaus dankbar.«
    Simon Dalrymple hatte anscheinend von Geburt an Unterricht in Gesellschaftstanz erhalten. Es war einfach schön, von ihm sanft geführt über den Rasen zu schweben. Das Problem war nur, dass er offensichtlich - nun ja, was soll ich sagen?
    die gewaltigste Erektion hatte,

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