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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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Einer der seltsamsten Abende meines Lebens.
    Nachdem ich noch am Freitag in schwere Depressionen verfallen war, kam Jude vorbei, meinte nur, ich sollte es doch mal positiv sehen und brachte mir ein phantastisches schwarzes Kleid mit, das ich mir für die Party ausleihen darf. Machte mir Sorgen, dass ich es ruinieren könnte, aber sie sagte, sie hätte einen Super Job und daher jede Menge Geld für Klamotten, und es käme nicht drauf an. Ich sollte mir also keine Sorgen machen. Ich liebe Jude. Frauen sind soviel netter als Männer (abgesehen von Tom, aber der ist schwul). Beschloss, phantastisches Kleid mit lycraverstärkten schwarzen Strümpfen (Glanzeffekt, 6,95 £) und halb hohen schwarzen Velourslederpumps von Pied ä terre zu kombinieren (ohne den angetrockneten Kartoffelbrei, versteht sich!)
    Erster Schock, als ich ankam, da Mark Darcys Haus kein schmales, weißes Reihenhaus in der Portland Road oder so etwas Ähnliches ist, wie ich angenommen hatte, sondern eine riesige, freistehende Villa im Zuckerbäckerstil auf der anderen Seite der Holland Park Avenue (wo angeblich Harald Pinter wohnen soll). Ringsum nichts als Grün.
    Er hatte sich auf jeden Fall für seine Mum und seinen Dad schwer ins Zeug gelegt. Sämtliche Bäume waren in wirklich rührender Weise mit roten Lämpchen und glänzenden Herzchen-Girlanden dekoriert, außerdem war der ganze Weg bis zum Haus mit einem rot-weißen Baldachin überspannt.
    An der Tür sah gleich alles noch vielversprechender aus, nachdem wir nämlich von Hausangestellten empfangen worden waren, die uns Champagner reichten und uns dafür die Geschenke abnahmen (ich hatte Malcolm und Elaine eine Platte mit Liebesliedern von Perry Como aus dem Jahr besorgt, in dem sie geheiratet hatten, und dazu eine Duftlampe aus Terrakotta vom Body Shop als Extrageschenk für Elaine, da sie mich beim Truthahncurry über natürliche Duftöle befragt hatte). Als nächstes führte man uns eine theatralisch geschwungene Treppe aus hellem Holz hinab, die auf jeder Stufe von roten, herzförmigen Kerzen effektvoll illuminiert wurde. Unten befand sich ein riesengroßer Raum mit einem dunklen Holzboden und einer verglasten Veranda, die auf den Garten hinausging. Der ganze Raum war von Kerzen erleuchtet. Dad und ich standen nur da und starrten - und waren sprachlos.
    Anstelle der Appetithäppchen, die man normalerweise auf einer Feierlichkeit der Elterngeneration erwartet - unterteilte Kristallschalen voller Essiggurken und Teller mit putzigen Zierdeckchen und Grapefruithälften, in denen Cocktailspießchen mit Käse und Ananas steckten -, gab es große, silberne Platten mit Garnelen-Wan-Tans, Tomaten-Mozzarella-Törtchen und Hühnchen Säte. Die Gäste sahen aus, als könnten sie ihr Glück nicht fassen, warfen die Köpfe in den Nacken und lachten dröhnend. Nur Una Alconbury verzog die Miene, als hätte sie soeben in eine. Zitrone gebissen.
    »Ach du liebe Zeit«, sagte Dad und folgte meinem Blick, während Una auf uns zustürzte. »Ich weiß nicht, ob das Mummys und Unas Fall ist.«
    »Ein bisschen protzig, oder?« sagte Una, sowie sie in Hörweite war, und zog sich verdrießlich ihre Stola um die Schultern. »Man kann auch alles übertreiben. Dann gleitet es schnell ins Ordinäre ab.«
    »Ach, red keinen Blödsinn, Una. Es ist eine sensationelle Party«, widersprach mein Vater und nahm sich sein neunzehntes Kanapee.
    »Mmm. Ganz deiner Meinung«, sagte ich mit einem Mund voller Törtchen, während wie aus dem Nichts mein Champagnerglas aufgefüllt wurde. »Supersache, das, ganz anders als sonst.« Nachdem ich mich so lange seelisch auf karierte Kostüme und den üblichen Spießrutenlauf eingestellt hatte, war ich auf einmal ganz euphorisch. Außerdem hatte mich bisher noch niemand gefragt, wieso ich noch nicht verheiratet sei.
    »Humpf«, machte Una.
    Nun stürzte auch Mum auf uns zu.
    »Bridget!« brüllte sie. »Hast du Mark schon begrüßt?«
    Auf einmal stellte ich mit Entsetzen fest, dass auch Una und Mum auf ihren vierzigsten Hochzeitstag zusteuerten. Wie ich Mum kenne, ist es höchst unwahrscheinlich, dass sie sich durch eine belanglose Kleinigkeit wie die Tatsache, dass sie ihren Mann verlassen hat und mit einem Reiseleiter durchgebrannt ist,
    die Festfreude verderben lässt. Außerdem darf sie sich nicht von Elaine Darcy übertrumpfen lassen, koste es,
    was es wolle. Notfalls würde sie sogar ihre eigene Tochter dafür opfern - in einer arrangierten Ehe.
    »Achtung, jetzt wird's ernst«,

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