Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck
Polkappen symbolisieren sollte.
Ich kam zu dem Schluss, dass ich im Moment von Tom keine umfassende Anteilnahme in Sachen Mark Darcy erwarten konnte, und so entschuldigte ich mich, bevor es zu spät wurde, und versprach, intensiv über Bade- und Alltagsmode nachzudenken.
Zu Hause angekommen, rief ich Jude an, aber sie fing sofort an, mir von einer wundervollen neuen fernöstlichen Technik namens Feng Shui aus der aktuellen Cosmopolitan vorzuschwärmen. Angeblich sorgt Feng Shui dafür, dass man im Leben alles bekommt, was man sich wünscht. Und offenbar braucht man dafür nur sämtliche Schränke in der Wohnung auszumisten (baut die psychischen Blockaden ab). Dann teilt man die Wohnung in neun Abschnitte auf (Kartographieren des Bagua genannt), von denen jeder einen anderen Lebensbereich symbolisiert: Beruf, Familie, Beziehungen, Reichtum oder Nachkommen zum Beispiel. Was man im jeweiligen Abschnitt seiner Wohnung aufbewahrt, bestimmt, was in diesem speziellen Lebensbereich vor sich geht. Wenn man zum Beispiel ständig feststellen muss, dass man kein Geld hat, könnte es daran liegen, dass man in seiner Reichtumsecke einen Papierkorb stehen hat. Ist angetan von; der neuen Theorie, da sie vieles erklären könnte. Beschließe, bei nächster Gelegenheit die Cosmopoliian zu erstehen. Jude hat gesagt, ich solle Sharon nichts davon erzählen, da sie selbstverständlich der Meinung ist, Feng Shui Sei Schwachsinn. Schließlich habe ich es geschafft, das Gespräch auf Mark Darcy zu bringen.
»Aber natürlich stehst du nicht auf ihn, Bridge. Wie auch?« sagte Jude. Sie meinte, die Lösung läge auf der Hand: Ich solle eine Dinner-Party veranstalten und ihn einladen.
»Das ist ideal«, sagte sie. »Es ist nicht das gleiche, wie ihn um eine Verabredung zu bitten, dadurch fällt der ganze Druck weg, du kannst dich hemmungslos in Szene setzen, und all deine Freunde werden so tun, als fänden sie dich umwerfend.«
»Jude«, sagte ich verletzt, »hast du gesagt, >so tun«
Freitag, 3. November
58 kg (humpf), Alkoholeinheiten 2, Zigaretten 8, Smoothies 13, Kalorien 8245.
n Uhr. Ganz begeistert von Dinner-Party. Habe phänomenales neues Kochbuch von Marco Pierre White gekauft. Verstehe endlich den simplen Unterschied zwischen häuslicher Küche und Restaurantessen. Wie Marco sagt, hängt es alles mit der sogenannten Geschmackskonzentration zusammen. Das Geheimnis von Soßen liegt, abgesehen von der Geschmackskonzentration, in echter Brühe. Man muss lediglich riesige Töpfe Fischgräten, Hühnerskelette etc. kochen und sie dann in kleinen Portionen einfrieren. Dann wird das Kochen auf Michelinstern-Niveau so einfach wie die Zubereitung von Hackfleischauflauf: ja, sogar einfacher, da man keine Kartoffeln schälen muss, sondern sie nur in Gänseschmalz einzulegen braucht!' Kann nicht fassen, dass ich da nicht schon längst draufgekommen bin.
Werde folgendes Menü zubereiten:
Veloute von Stangensellerie (ganz einfach und billig, wenn Brühe vorher gemacht).
Gegrillte Thunfischsteaks auf Veloute von Cocktailtomaten mit Confit von Knoblauch und zartschmelzenden Kartoffeln.
Orangenconfit. Creme Anglaise au Grand Marnier.
Wird traumhaft werden. Werde als brillante, aber offenbar völlig unangestrenge Köchin gerühmt werden.
Die Leute werden sich auf meinen Dinner-Partys drängen und begeistert schwärmen: »Es ist einfach toll, von Bridget eingeladen zu werden. Man isst auf Michelinstern-Niveau und kann sich unterhalten wie in einer Künstlerkneipe.« Mark Darcy wird s. beeindruckt sein und erkennen, was alles in mir steckt. Blieb ihm bisher womöglich umständehalber verborgen.
Sonntag. 5. November
57 kg (Katastrophe), Zigaretten 32, Alkoholeinheiten 6 (im Laden sind die Smoothies ausgegangen - lausiger Service). Kalorien 2266, Lose 4.
19 Uhr. Humpf. Heute Funkenfeuernacht, und ich bin zu keinem einzigen Funkenfeuer eingeladen. Überall zischen jetzt die Raketen hoch, Gemeinheit. Schaue jetzt bei Tom vorbei.
23 Uhr. Sauguter Abend bei Tom, der sieh bemüht hat, mit der Tatsache fertig zuwerden, dass der Titel der Alternativen Miss World an die blöde Jungfrau von Orleans verliehen wurde.
»Was mich wirklich auf die Palme bringt, ist, dass sie behaupten, es sei kein Schönheitswettbewerb, aber in Wirklichkeit ist es einer. Ich meine, ich bin mir sicher, wenn ich nicht diese Nase hätte...«, maulte Tom und betrachtete sich wütend im Spiegel.
»Was?«
»Meine Nase.«
»Was stimmt nicht mit ihr?«
»Was mit
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