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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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ihr nicht stimmt? Ich bitte dich! Schau sie dir doch mal an!«
    Es stellte sich heraus, dass sie einen ganz, ganz winzigen Höcker an einer Stelle hatte, wo ihm jemand mal ein Glas ins Gesicht gestoßen hatte, als er siebzehn war. »Siehst du, was ich meine?«
    Wie ich ihm erklärte, hatte ich das Gefühl, dass der Höcker an sich nicht daran schuld war, dass ihm die Jungfrau von Orleans den Titel buchstäblich vor der Nase weggeschnappt hatte, es sei denn, die Juroren hatten ein Hubble-Teleskop benutzt. Schließlich meinte Tom noch, er wäre zu dick und müsse unbedingt mit einer Diät anfangen.
    »Wie viele Kalorien darf man denn zu sich nehmen, wenn man eine Diät macht?« wollte er wissen.
    »Etwa tausend. Also, ich strebe immer tausend an und lande dann bei ungefähr fünfzehnhundert«, sagte ich, wobei mir noch im selben Moment klar wurde, dass auch letzteres nicht der Wahrheit entsprach.
    »Tausend?« sagte Tom ungläubig. »Aber ich dachte immer, man brauchte schon zweitausend, nur um zu überleben.«
    Ich sah ihn fassungslos an. Offensichtlich war ich schon seit so vielen Jahren auf Diät, dass die Vorstellung, man brauchte zum Überleben tatsächlich Kalorien, komplett aus meinem Bewusstsein gelöscht war. Ich habe den Punkt erreicht, an dem man glaubt, die ideale Ernährung bestünde darin, überhaupt nichts mehr zu sich zu nehmen, und der einzige Grund, warum die Menschen noch essen, sei der, dass sie zu gierig sind, um ihre Diät durchzuhalten.
    »Wie viele Kalorien hat ein gekochtes Ei?« fragte Tom.
    »Fünfundsiebzig.«
    »Eine Banane?«
    »Groß oder klein?«
    »Klein.«
    »Geschält?«
    »Ja.«
    »Achtzig«, sagte ich voller Überzeugung.
    »Eine Olive?«
    »Schwarz oder grün?«
    »Schwarz.«
    »Neun.«
    »Hobnob?«
    »Einundachtzig.«
    »Eine Schachtel Milk Tray?«
    »Zehntausendachthundertsechsundneunzig.«
    »Woher weißt du denn das alles?«
    Ich überlegte. »Ich weiß es einfach, so wie man das Alphabet auswendig weiß oder das kleine Einmaleins.« »Okay. Neun mal acht«, sagte Tom.
    »Vierundsechzig. Nein, sechsundfünfzig. Zweiundsiebzig.«
    »Welcher Buchstabe kommt vor J? Schnell.«
    »P. L, meine ich.«
    Tom sagt, ich hätte sie nicht mehr alle, aber zufällig weiß ich sicher, dass ich normal bin und nicht anders als alle anderen, d. h. Sharon und Jude. Offen gestanden mache ich mir ziemliche Sorgen um Tom. Ich glaube, seine Teilnahme an dem Schönheitswettbewerb lässt ihn langsam an dem Druck zerbrechen, dem wir Frauen schon seit ewigen Zeiten unterworfen sind. Er wird unsicher, ist nur noch auf sein Aussehen fixiert und kämpft mit der Magersucht.
    Der Abend gipfelte darin, dass Tom sich selbst auf andere Gedanken brachte, indem er von der Dachterrasse in den Garten der Leute unter ihm Raketen abschoss. Angeblich wohnen da Schwulenhasser.

    Donnerstag. 9. November

    56,5 kg (besser ohne Smoothies), Alkoholeinheiten 5 (besser als Bläh bauch wg. dem Fruchtzeugs), Zigaretten 12, Kalorien 1456 (hervorragend).

    S. aufgeregt wegen der Dinner-Party. Für Dienstag nächste Woche ausgemacht. Das ist die Gästeliste:
    Jude
    Richard der Gemeine Shazzer Tom
    Jerome der Eingebildete (es sei denn, wir haben Glück und sie sind nächsten Dienstag wieder mal auseinander)
    Magda
    Jeremy
    Ich
    Mark Darcy
    Mark Darcy schien sehr erfreut zu sein, als ich ihn anrief.
    »Was willst du denn kochen?« fragte er. »Kannst du gut kochen?«
    »Ach, weißt du...«, begann ich. »Offen gestanden koche ich meistens nach Marco Pierre White. Es ist verblüffend, wie einfach es sein kann, wenn man sich konsequent um Geschmackskonzentration bemüht.«
    Er lachte und sagte: »Tja, mach bloß nichts allzu Kompliziertes. Vergiss nicht, dass alle kommen, um dich zu besuchen, nicht um Parfaits im Zuckernetz zu essen.«
    Daniel hätte nie etwas so Nettes gesagt. Freue mich s. auf die Dinner-Party.

    Samstag. 11. November

    56 kg, Alkoholeinheiten 4, Zigaretten 35 (Krise), Kalorien 456 (Essen abgewöhnt).

    Tom ist verschwunden. Habe heute morgen angefangen, mich um ihn zu ängstigen, als Sharon anrief und sagte, sie würde es zwar nicht auf das Leben ihrer Mutter schwören, aber sie hätte am Donnerstag Abend aus dem Fenster eines Taxis gesehen, wie er mit einer Hand über dem Mund und - so schien es ihr - einem blauen Auge den Ladbroke Grove entlangging. Bis sie den Taxifahrer zum Umkehren bewegen hatte, war Tom verschwunden. Sie hatte ihm gestern zwei Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen und gefragt,

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