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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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treffe ich mich, nur ein paar Straßen weiter, mit diesem Typ von SingleDoctors in einem Hotel in Soho.«
    »Klingt ja toll!«, sage ich leicht verwirrt.
    »Ich weiß. Kann jetzt aber nicht weiterreden.«
    Hoffe nur, der Typ von SingleDoctors entpuppt sich nicht als Fake von Richard und versetzt sie ebenfalls.
    16.00 Uhr. Als ich nach Hause kam, roch es dort wie im Kleiderschrank meiner Oma. Dabei hatte Grazina ledig lich meine hingekrakelten Anweisungen befolgt, sämtliche Lebensmittel weggeworfen, alles sauber gewischt und jede Wand, jede Fußleiste, jedes Möbelstück mit Tod und Verderben besprüht. Vor jeder Ritze, durch die die Plagegeister kommen könnten, lauert jetzt eine Mottenkugel. Wird mich das ganze Wochenende kosten, die Dinger wieder zu beseitigen. Den Overkill hält zwar keine Motte aus, aber womöglich auch kein Toyboy, und das darf ich nicht riskieren. Doch vielleicht erübrigt sich das Ganze ja ohnehin, da immer noch keine SMS eingegangen ist.
    16.15 Uhr. Gaah! Das Gepolter im Flur kann nur heißen, dass die Rasselbande wieder zurück ist. Heute ist Freitag, sprich Chloe macht früh Feierabend, und ich habe immer noch keinen klaren Gedanken gefasst.
    16.16 Uhr. Wie kann Roxster mir das antun? Vor allem, weil ich ihm in meiner letzten SMS eine Frage gestellt habe. Habe ich doch, oder? Noch mal nachgucken.
    
    Machte mir Vorwürfe, denn das war keine bloße Frage, sondern auch eine dreiste Unterstellung, dass es ein nächstes Mal geben würde.
    18.00 Uhr. Ging nach unten und versuchte tapfer, innere Kernschmelze vor Billy und Mabel zu verbergen. Das klappte, weil Wochenende war und sie in Pflanzen gegen Zombies bzw. in Beverly Hills Chihuahua 2 abgetaucht waren. Währenddessen Spaggi-Bolo zubereitet (diesmal nur mit Käse und ohne Bolognese-Sauce, da Grazina alles andere weggeschmissen hat). Später beim Befüllen der Spülmaschine habe ich es nicht mehr ausgehalten und Roxster eine falschfröhliche SMS geschickt:
    Doch das Elend griff nach mir, und damit die Kinder nichts merkten, ließ ich Billy endlos Zombies metzeln, und Mabel durfte sich zum siebten Mal Beverly Hills Chihuahua 2 ansehen. Das war natürlich unverantwortlich und pädagogisch unterste Schublade, doch immer noch besser, als dass Kinder mitkriegen, wie ich allmählich am Rad drehe wegen einem Kerl, der dem Kindesalter näher ist als meinem eigenen vorgerückten … Gaaah! Stimmt das eigentlich? Ist Roxster altersmäßig näher an Mabel als an mir? Nein, aber an Billy. O Gott, was habe ich mir bloß eingebildet? Kein Wunder, dass keine SMS mehr kommen.
    21.15 Uhr. SMS -Situation unverändert: nichts. Immerhin kann ich mich jetzt fallen lassen und voll in Elend und Minderwertigkeitskomplexen versinken. Die Sache ist doch die: Wenn man mit einem jüngeren Mann geht, hat man erst das Gefühl, man habe auf wundersame Weise die Zeit zurückgedreht. Manchmal, wenn wir es auf dem Hocker im Bad treiben und ich sehe uns im Spiegel, kann ich meinen eigenen Augen kaum trauen. Bin ich das? Soll ich diejenige sein, die jetzt gerade mit Roxster vögelt? Doch jetzt ist dieses Gefühl weg, die Euphorie zerplatzt wie eine Seifenblase. War die ganze Affäre ohnehin nur ein hilfloser Versuch, die existentielle Verzweiflung vor dem Älterwerden abzublocken? Dies und die Angst, demnächst vielleicht einen Schlaganfall zu erleiden – und was soll dann bitte schön aus Billy und Mabel werden?
    Früher war diese Angst sogar noch schlimmer. Ständig redete ich mir ein, ich könnte im Schlaf sterben oder die Treppe hinunterfallen, und niemand käme zu Hilfe, und sich selbst überlassene Kinder würden am Ende ihre eigene Mutter aufessen. Insofern hat Jude schon recht, wenn sie sagt: »Da lebt man besser allein und wird bloß von einem Schäferhund angeknabbert.«
    21.30 Uhr. Sollte mir lieber die alte Weisheit aus Zen oder die Kunst, sich zu verlieben ins Gedächtnis rufen: »Wenn er kommt, heißen wir ihn willkommen. Wenn er geht, lassen wir ihn ziehen.« Überhaupt, als Zen-Schüler, so im Lotossitz, schließt man Bekanntschaft mit dem Alleinsein, was etwas anderes ist als Einsamkeit. Alleinsein ist ein vorübergehender Zustand. Man merkt, wie Menschen, die man liebt, in unser Leben treten und irgendwann auch wieder gehen. Dass so was unweigerlich zum Kreislauf

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