Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm
Kindergeburtstagsparty bei Build-A-Bear und jeder Menge Elternmails, in denen es um die verbummelten Schuhe von Atticus geht.
Absender: Nicolette Martinez
Betreff: Atticus’ Schuh
Gestern kam Atticus nach Hause und hatte zwei fremde Schuhe an, einen von Luigi, der andere ist auch nicht seiner, hatte aber kein Namensschild. Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ich das vollständige Paar zurückbekommen könnte. Beide Schuhe sind klar und deutlich gekennzeichnet.
12.35 Uhr. Beschloss, mich an dem Schuh-Drama zu beteiligen, einmal wegen elterlicher Solidarität, zum anderen um mich von nerviger Arbeit abzulenken.
Absender: Bridget Billymum
Betreff: Atticus’ Schuhe
Nur zur Klärung: Sind Luigi und der unbekannte Dritte jeweils mit nur einem Schuh vom Schwimmen heimgekommen?
12.40 Uhr. Hähä, jetzt habe ich eine lustige E-Mail-Diskussion losgetreten. Man glaubt ja nicht, mit was die Kinder alles nicht nach Hause kommen: Hosen, Unterhosen etc.
Absender: Bridget Billymum
Betreff: Billys Ohr
Letzte Woche kam Billy vom Fußball und hatte nur noch ein Ohr am Kopf. Hat jemand vielleicht Billys zweites Ohr? Es war klar und deutlich mit einem Namensschild versehen, und ich würde mich über die sofortige Rückgabe freuen.
12.45 Uhr. Hähä!
Absender: Nicolette Martinez
Betreff: Billys Ohr
Manche Eltern halten es anscheinend für witzig, wenn Kinder auf ihre persönlichen Sachen achten oder wenn diese Sachen mit einem Namensschild kennzeichnet sind. Dabei ist genau diese Achtsamkeit ungeheuer wichtig für die Entwicklung eines jungen Menschen hin zu einer selbständigen Persönlichkeit. Vielleicht vergeht besagten Eltern ja das Lachen, sobald die Schuhe ihres eigenen Kindes betroffen sind.
12.50 Uhr. O neiin! Jetzt ist sie beleidigt. Habe Elternvertreterin vor den Kopf gestoßen und mich in die Nesseln gesetzt. Werde umgehend Entschuldigungs-Rundmail schicken.
Absender: Bridget Billymum
Betreff: Atticus’ Schuh, Billys Ohr etc.
Tut mir sehr leid, Nicorette. Mir war langweilig, und ich wollte nur einen Witz machen. Das war nicht sonderlich nett.
12.55 Uhr. Oh nein!
Absender: Nicolette Martinez
Betreff: Bridget Jones
Ich gehe davon aus, dass es sich bei meinem falsch geschriebenen Namen um eine Freud’sche Fehlleistung handelt. Wir alle wissen ja, dass du es nie ganz schaffst, die Finger von den Zigaretten zu lassen. Sollte es jedoch absichtlich geschehen sein, so kann ich ein solches Verhalten nur als unhöflich und bewusst verletzend auffassen. Vielleicht sollten wir die Sache einmal vor dem Schulpsychologen zur Sprache bringen.
NicoLette
Mist! Hab sie tatsächlich Nicorette genannt. Egal, kann ich jetzt nicht mehr ändern. Darf mich aber nicht hineinsteigern. Lass die Sache auf sich beruhen und konzentriere dich lieber auf die Besprechung am Montag.
13.47 Uhr. Das ist lächerlich. Ich habe die totale Blockade.
13.48 Uhr. Jetzt bin ich bei allen Schulmuttis unten durch, und Roxster hat auch noch nicht geantwortet.
13.52 Uhr. Sinke am Küchentisch zusammen.
13.53 Uhr. Trotzdem, ich lasse mich nicht ins Schattenreich treiben. Außerdem kommt Grazina, die Putzfrau, jeden Moment, sie darf mich nicht so sehen. Ich lege ihr einen Zettel hin: Haben Insektenplage im Haus, bitte entsprechende Maßnahmen ergreifen. Derweil verdrücke ich mich zu Starbucks.
14.16 Uhr. Bin jetzt im Starbucks mit einem Schinken-Käse-Panini. So. Gleich geht’s mir besser.
15.16 Uhr. Ein Schwarm Macchiato-Mütter mit Kinderwagen hat den ganzen Coffeeshop übernommen. Alle quaken laut durcheinander über ihre Ehemänner.
15.17 Uhr. Was für ein Krach! Ich hasse Leute, die hier drinnen in ihr Handy quatschen, sodass jeder alles mithören kann. Oh, meins klingelt. Vielleicht ist es Roxster!
15.30 Uhr. Nein, Jude, offenbar in einer Konferenz, deshalb sprach sie so leise. »Bridget, hör zu, Richard hat angebissen. Das fiese Schwein ist total verknallt in Isabella.«
»Wer ist Isabella?«, flüstere ich zurück.
»Die Fake-Frau, die wir für PlentyofFish gemacht haben. Richard will sich schon morgen mit ihr treffen.«
»Aber sie ist nicht echt.«
»Genau. Sie ist ich. Das Date soll in der Shadow Lounge stattfinden, und sie wird ihn selbstverständlich versetzen.«
»Hervorragend«, flüsterte ich, während Jude im Hintergrund jemanden anraunzte: »Setz die Stopp-Order für die zwei Millionen Yen auf hundertfünfundzwanzigtausend und warte auf den Quartalsbericht.« Dann ist wieder Flüster-Jude dran: »Und gleichzeitig
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