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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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ich gehen?«
    »Ich auch, ich auch!«, sagte Mabel.
    »Wo wollt ihr denn hin?«, fragte Mr Wallaker.
    »Ich schlafe heute bei Bikram«, sagte Billy.
    »Und ich bei Cosmata«, erklärte Mabel stolz.
    »Na, das hört sich ja gut an«, sagte Mr Wallaker. »Schläft Mummy auch woanders?«
    »Nein«, sagte Mabel. »Sie schläft allein.«
    »Wie immer«, sagte Billy.
    »Interessant.«
    »Mr Wallaker?« Es war Valerie, die Schulsekretärin. »In der Kirche ist ein Fagott liegen geblieben, was machen wir jetzt damit? Wir können es nicht in der Kirche lassen, und es ist ein Riesenteil.«
    »O Gott, tut mir leid«, sagte ich. »Das ist von Billy, ich hole es sofort.«
    »Nein, ich hole es«, sagte Mr Wallaker. »Bin gleich wieder da.«
    »Nein, das geht schon, ich …«
    Mr Wallaker legte mir fest die Hand auf den Arm. »Ich hole es.«
    Völlig verwirrt blickte ich ihm nach. Weder verstand ich ihn , noch verstand ich in diesem Moment meine eigenen Gedanken und Gefühle. Ich hängte Mabel und Billy die Rucksäcke um und wartete neben der Feuerschale, bis sie mit Bikram und Cosmata und ihren jeweiligen Familien gegangen waren. Auch die anderen Familien brachen allmählich auf, und ich stand mehr und mehr allein da und kam mir blöd vor.
    Vielleicht hatte Mr Wallaker nie vorgehabt zurückzukommen. Ich sah ihn jedenfalls nirgendwo. Vielleicht war ein Satz wie »Bin gleich wieder da« gar nicht ernst gemeint, sondern nur eine Floskel, wie man sie auch auf Cocktail-Partys sagte, wenn man von seinem Gesprächspartner genug hatte. Andererseits wollte er aber das Fagott holen. Vielleicht hatte er es auch nur weggesperrt und war längst auf dem Weg zu seiner Miranda. Wahrscheinlich hatte ich ihm auch nur leidgetan, weil ich bei Kommt ein Schiff geladen geflennt hatte. Ja, so musste es gewesen sein, auch das mit dem Glühwein und der heißen Schokolade. Ich war eben doch nichts weiter als die tragische Witwe mit zwei vaterlosen Kindern …
    Ich warf den Becher mit dem restlichen Glühwein ent täuscht in die Tonne, wodurch ich neben den Schokoflecken jetzt auch Weinspritzer auf dem Mantel hatte. Es war niemand mehr da außer einem versprengten Häuflein Eltern, also konnte ich ebenfalls gehen.
    »He, warten Sie.«
    Er kam mit dem riesigen Instrumentenkasten auf mich zu. Die anderen Väter und Mütter drehten sich um. »Alles in Ordnung. Ich bringe sie nur zum Adventssingen«, sagte er und fügte, als er auf meiner Höhe war, leise hinzu: »Aber ich schlage vor, wir verlegen es in den Pub.«
    Der Pub war einer von den alten, gemütlichen mit Steinfußboden. Auch hier war schon alles weihnachtlich geschmückt. Palmzweige hingen an den alten Deckenbalken, und ein Feuer prasselte im Kamin. Leider war er aber auch voller Eltern, die uns gleich interessiert beäugten. Amüsiert ignorierte Mr Wallaker die neugierigen Blicke und fand eine Sitzecke, in der uns nicht jeder sah. Als echter Gentleman schob er mir den Stuhl unter und stellte den Instrumentenkasten an die Wand mit den Worten: »Können Sie so darauf aufpassen, dass er nicht verloren geht?« Dann ging er an die Bar, um uns etwas zu trinken zu holen.
    »So«, sagte er, als er sich mit zwei Gläsern wieder zu mir setzte.
    »Mr Wallaker!«, rief eine der Sechstklässler-Mütter und tauchte vor uns auf. »Ich wollte Ihnen nur sagen, wie gut mir der heutige Abend gefallen hat und wie wunderbar Sie …«
    »Ich danke Ihnen, Mrs Pavlichko«, erwiderte er und stand auf. »Es freut mich, dass es Ihnen gefallen hat, und wünsche Ihnen ebenfalls ein gesegnetes Weihnachtsfest.« Derart höflich abgefertigt zog sie von dannen.
    »So«, sagte Mr Wallaker erneut.
    »So«, sagte ich. »Auch ich möchte mich nun bedanken für alles, das …«
    »Was macht eigentlich Ihr Toyboy? Der, mit dem Sie in Hampstead Heath unterwegs waren.«
    »Und was ist mit Miranda?«, parierte ich ebenso elegant wie dreist.
    »Miranda? Miranda? « Fassungslos sah er mich an. »Sie ist zweiundzwanzig, sie ist die Stieftochter meines Bruders.«
    Ich senkte den Blick, denn das musste ich erst einmal verarbeiten. »Also sind Sie mit Ihrer Stiefnichte zusammen?«
    »Natürlich nicht! Wir sind uns zufällig in der Stadt begegnet. Sie war beim Schuhe-Shoppen – was sonst? Meines Wissens sind Sie diejenige, die ernsthaft daran denkt, ein halbes Kind zu heiraten.«
    »Daran denke ich ernsthaft nicht.«
    »Doch, das tun Sie wohl!«, lachte er.
    »Tue ich nicht.«
    »Das müssen Sie mir aber genauer erklären.«
    Also erzählte ich

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