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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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Oswald’s um genau 12.59 Uhr. Alles sah aus wie in einer Musterhaussiedlung, und die Atmosphäre war so feierlich gespannt, als hätte sich ein Mitglied des Königshauses zu einer Baumpflanzaktion angesagt. Überall flatterten die rot-weißen Fahnen von Thornton Gracious Living , auf dem Büfett stand ein Bataillon Weingläser bereit, und an jeder Ecke lauerten Hostessen, die aussahen wie die Mitarbeiterin des Monats, auf neue Kundschaft. Gesucht waren Menschen, die Lust aufs Leben hatten, aber eben auch ein klitzekleines Inkontinenzproblem.
    Ich ging an der Seite entlang in den Italienischen Garten, wo die Zeremonie schon in vollem Gange war. Nick (oder Phil) sprach über Lautsprecher zu einer schnatternden Schar älterer Herrschaften mit Spielzeug-Bauarbeiterhelmen auf dem Kopf. Ich gab Mabel unser Präsentkörbchen mit Nougatherzen in die Hand, das sie umgehend in den lehmigen Kies fallen ließ. Eine Sekunde lang war sie ganz still, dann aber trat Billy mit dem Fuß darauf, und das Geschrei ging los, erst bei Mabel, dann, als Nick (oder Phil) seine Ansprache unterbrach, auch bei Billy. Mum und Una mit ihren wahnwitzig aufgedonnerten Haaren kamen sogleich angestürmt. Sie trugen (identische!) Mantelkleider wie die Mutter von Kate Middleton, aber ihre Stimmung ließ jede aristokratische Gelassenheit vermissen. Mabel in ihrer Not versuchte zu retten, was zu retten war, und die Herzen wieder aufzusammeln, und dieser Anblick tat mir so weh, dass ich sie in den Arm nahm wie die Gottesmutter persönlich, wobei ich leider übersah, dass die weichen Nougatherzen nun zwischen Mabels Shirley-Temple-Kleid und meinem pastellfarbenen J.Crew-Mantel im Grace-Kelly-Look zermatscht wurden.
    »Ist doch egal«, suchte ich Mabel zu trösten, deren kleiner rundlicher Körper von Schluchzern geschüttelt wurde. »Die Herzen waren doch nur Show, was zählt, bist du.« Aber Mum war bereits zur Stelle und schimpfte: »Als hätte ich es geahnt. Ich nehme jetzt das Kind!«
    »Aber …«, sagte ich, doch es war bereits geschehen. Auf Mums eisblauem Königinnenmutter-in-spe-Kleid prangte bereits die Schokolade.
    »Um Gottes willen, das hat uns noch gefehlt!«, sagte Mum und setzte Mabel ziemlich unsanft wieder ab, worauf Mabel noch lauter weinte und sich mit ihrem kleinen rundlichen Schoko-Körper an meine cremefarbene Hose klammerte. Zu allem Überfluss fing dann auch noch Billy an zu heulen: »Ich will nach Hauuuuuuse!«
    Mein Handy kam mit einer SMS : Roxster!
    
    Mir fiel vor Schreck das Smartphone aus der Hand, das Mabels Kopf nur knapp verfehlte. Mum bückte sich, um es aufzuheben.
    »Was ist das denn?«, fragte sie. »Das ist aber eine eigenartige Nachricht.«
    »Das ist nichts«, sagte ich schnell und schnappte mir mein Handy. »Nur eine … Info von Fischhändler meines Vertrauens.«
    Im Hintergrund steuerte die Rede von Nick (oder Phil) auf ihren Höhepunkt zu und gipfelte in einem lauten »Helm-ab-Hurra!«, was sich die betagten Residenten nicht zweimal sagen ließen. Die Helme flogen in die Luft, und Billy heulte noch lauter: »Ich will auch einen Helm!« Worauf Mabel sagte: »Fresse!« Am Ende richtete Billy seinen verständlichen Zorn allein gegen mich und sagte: »Das ist alles nur deine Schuld. Ich bring dich um.«
    Aber auch bei mir war der Siedepunkt erreicht, und der Kessel explodierte. Ich sagte: »Ist ja interessant. Aber vorher erschlage ich dich!«
    Kurz und gut, die ganze Sache war der totale Reinfall, dennoch waren wir damit nicht entlassen. Wir zogen uns also alle ins Damenklo vor dem Veranstaltungssaal zurück und brachten unsere Sachen, so gut es ging, in Ordnung. Bei der Gelegenheit verschwand ich auch kurz in einer Kabine, um Roxsters Seepockenpenis nicht unbeantwortet zu lassen.
    
    
    Als ich aus der Damentoilette kam, waren sämtliche Schokoflecken großflächig verschmiert und daher schlimmer als zuvor. Zum Glück wollte sich Mum umziehen, daher war an dieser Front erst einmal Ruhe. Und die Kinder waren so gut, sich ein paar Minuten lang von einem Clown unterhalten zu lassen, der Luftballons zu Tieren knautschte. Allerdings war dem Clown selber langweilig, da Mabel und Billy die einzigen Enkel unter fünfunddreißig waren – wenn man die paar Urenkel

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