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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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außen vor ließ, die aber noch Babys waren. Ich schrieb Roxster das mit dem Clown und den Ballon-Tieren, und er antwortete:
    
    Ich:
    Hihi. Das Schöne an SMS ist, dass man einen direkten, intimen Kontakt aufbauen und über alles Mögliche aus dem eigenen Leben berichten kann, ohne dass der andere direkt vorhanden sein muss – und somit auch nicht im Weg stehen kann. Die Menschen der alten langweiligen Non-Cyber-Welt waren immer irgendwie schwierig. Abgesehen von Sex wäre eine reine SMS -Beziehung womöglich enger und psychisch weniger belastend als manche traditionelle Ehe. Man hat den anderen, muss ihn aber nicht ertragen!
    Vielleicht ist das die Lösung. Samen gibt es künftig nur noch in gespendeter Form, tiefgefroren gelagert von der Dating-Seite, auf der man den Betreffenden kennengelernt hat. Aber dann, was dann? Vor allem die Frauen dürften exakt in meiner Situation enden. Zerrissen von fremden Ansprüchen und Bedürfnissen. Das eine Kind schreit oben im Bad, weil es wieder eine Sauerei angerichtet hat, das andere unten in der Küche, nachdem es sich am Kühlschrank den Finger eingeklemmt hat. Vielleicht wären erst virtuelle Kinder der Durchbruch, so ähnlich wie die Tamagotchi aus den Neunzigerjahren, aber eingebaut in süße Plüschtiere o.Ä. Zwei Tage lang die Illusion von Elternschaft, bis einem die Sache zu blöd wird. Doch dann würde die Menschheit aussterben, und das wäre auch nicht … Oh, noch eine SMS von Roxster.
    
    Ich:
    Roxster:
    »Bridget, redest du immer noch mit deinem Fischhändler?« Meine Mutter trug mittlerweile das nächste Mutti-Middleton-Outfit, nur diesmal in Seepocken-Rosa. »Warum gehst du nicht einfach zu Sainsbury’s, die haben eine erstklassige Fischtheke! Und wusstest du schon, dass Penny Husbands-Bosworth geheiratet hat?«, schwatzte sie unverdrossen und schob mich aus der Kinder-Clown-Ecke.
    »Und Ashley Green, du erinnerst dich doch an Ashley Green? Sie hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs! Die Gute war noch nicht einmal eingeäschert, da stand Penny mit einem Mettwursteintopf vor der Tür von Wyn, dem Witwer.«
    »Ich weiß nicht, ob wir die Kinder allein lassen können.«
    »Ach, das geht schon. Hauptsache, sie sind beschäftigt. Jedenfalls, Penny meint, wir sollten dich mal mit Kenneth Garside zusammenbringen. Er ist allein, du bist allein …«
    »Mutter!«, zischte ich, als sie mich in den Veranstaltungssaal zog. »War das nicht der Kerl, der auf der Kreuzfahrt jedes fremde Bett heimgesucht hat?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ja, Liebes. Aber man muss das verstehen. Er hat noch einen sehr starken Trieb und braucht deshalb unbedingt eine jüngere Frau …«
    »Mutter!«, doch im selben Moment landete die nächste SMS von Roxster auf meinem Handy. Mum nahm es mir ab.
    »Schon wieder der Fischhändler!«, sagte sie finster und hielt mir das Display vor die Nase.
    <6 m im schlaffen, 12 m im erigierten Zustand.>
    »Eigenartiger Fischhändler! Oh, seht mal, da ist Kenneth!«
    Kenneth Garside, angetan mit grauer Hose und pinkfarbenem Pullover, tänzelte auf uns zu, und einen Moment lang hätte man ihn mit Onkel Geoffrey selig verwechseln können, Unas verstorbenem Mann, Dads bestem Freund, der einen mit Fragen peinigte wie »Na, was macht das Liebesleben? Wann kriegen wir dich endlich unter die Haube?«
    Traurig überlegte ich, was Dad in einer solchen Situation getan hätte, aber Kenneth Garside riss mich aus meinen Gedanken, indem er mich mit einem sehr weißen, sehr falschen Gebiss aus der Mitte seines karotinroten Gesichts anbleckte und schleimte: »Hallo, schöne junge Lady, ich bin Ken69. Der Profilname enthält mein offizielles Alter sowie meine Lieblingsstellung. Aber nachdem ich Ihnen begegnet bin, könnte es sein, dass dieser Name bald ausgedient hat.«
    Igitt, dachte ich, doch es brauchte keine großen Rechenkünste, um sich – Schock! – klarzumachen, dass der Altersunterschied zwischen mir und Roxster sogar noch um etliche Jahre größer war als der zwischen mir und diesem peinlichen alten Sack.
    »Hahaha«, sagte Mum. »Oh, da ist Poo-hl, ich muss unbedingt mit ihm über seine

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