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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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Mini-Windbeutel reden.« Sprach’s und ließ mich im Schein von Kenneth Garsides grinsenden Dritten stehen. Glücklicherweise klingelte Una in diesem Moment mit einem Glas und verkündete: »Meine Damen und Herren, die Diashow über unsere Kreuzfahrt beginnt in Kürze.«
    »Darf ich dir meinen Arm anbieten?«, fragte Kenneth Garside und riss mich fort in den Festsaal, wo sich cremefarbenes Gestühl mit Goldrand allmählich mit Publikum füllte. Vorn zeigte ein Großbildschirm bereits das Foto des Kreuzfahrtschiffs.
    Als wir uns setzten, bemerkte Kenneth Garside: »Was haben wir denn da an unserer Hose?«, und begann, mit einem Taschentuch an meinem Knie zu rubbeln. Una betrat das Podium und ergriff das Wort.
    »Liebe Freunde, liebe Angehörige! Die diesjährige St.- Oswald’s-Kreuzfahrt markierte den glänzenden Höhepunkt eines mehr als ereignisreichen Jahres.«
    »Lass das«, zischte ich Kenneth Garside an.
    »Allerdings geht diesmal alles automatisch mit Computer«, fuhr Una fort. »Das heißt, die Bilder kommen von der Mac-Slideshow und ich kommentiere. Also, lehnt euch zurück, und genießt unsere Reise ein zweites Mal. Wer von euch nicht dabei war, darf gerne davon träumen.«
    Das Kreuzfahrtschiff zerfiel zu einem Mosaik kleiner Bilder, von denen eines plötzlich den ganzen Bildschirm füllte: Mum und Una beim Betreten des Schiffs. Sie winkten in die Kamera.
    »Wie ihr seht: Blondinen bevorzugt !«, sprach Una ins Mikro, und der Soundtrack dazu war Marilyn Monroe und Jane Russell mit »Two Little Girls from Little Rock«. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Auf dem nächsten Bild waren (wie in einer gruseligen Hommage an den berühmten Film) Mum und Una nebeneinander auf dem Doppelbett zu sehen, jeweils ein Bein in die Luft gereckt. Auch hier wieder dieser kokette Blick in die Kamera.
    »Ach du liebes Lottchen!«, sagte Kenneth.
    Plötzlich aber wurde der Soundtrack von einer allzu bekannten nervtötenden Musik übertönt, und die Kreuzfahrt-Bilder wichen der knallbunten Trickfigur eines feuerspeienden Drachen und eines einäugigen Zauberers in Lila. Ich erstarrte. War das nicht aus Wizard 101 ? War es denkbar, dass … Hatte Billy etwa am Computer gespielt? Dann verschwand die Wizard 101 -Seite und machte meinem Posteingang Platz, mit einer Mail von Tom ganz oben und der Betreffzeile. »St. Oswald’s Zombietour 2013: Die Kreuzfahrt der lebenden Leichen.«
    O Gott, was hatte Billy getan?
    »Entschuldigung, Entschuldigung«, sagte ich, als ich mich mit schlimmen Vorahnungen an den anderen Zuschauern der Sitzreihe vorbeiquetschte. Im Publikum machte sich Unruhe breit. Mum wollte ich gar nicht erst ansehen.
    Ich lief in die Eingangshalle und von dort in die Sitzecke, wo ich immer noch den Clown vermutete. Ich fand aber nur Billy, der wie wild auf einem MacBook herumtippte. Das MacBook wiederum hing an allerlei Strippen, und eine davon führte zu einem LAN -Hub auf einem Tischchen an der Wand.
    »Billy!«
    »Warte, bloß noch diesen Level. Ich bin auch nicht an deine E-Mail gegangen, ich wollte mir bloß mein Passwort holen.«
    »Weg von diesem Computer«, blaffte ich und schaffte es, Kind und Computer zu trennen. Schnell wollte ich noch die verräterisch geöffneten Fenster von Wizard 101 und Yahoo schließen und Billy wieder zum Zauberkünstler abschieben, aber es war zu spät. Ein Mann mit Nickelbrille, anscheinend schwer traumatisiert, lief bereits auf den Computer zu.
    »Hat irgendwer diesen Computer angefasst?«, fragte er und blickte verstört umher. Ich sah Billy an in der Hoffnung, er würde für diesmal schweigen. Schweigen oder lügen, eines von beidem. Aber er runzelte nur die Stirn, und ich sah mit Schrecken, wie sehr meine blöden Predigten über Ehrlichkeit und Verantwortung für das eigene Tun gefruchtet hatten. »Jetzt nicht!«, hätte ich ihm gern zugerufen. »Lügen ist okay, wenn Mummy es so will.«
    »Ja, ich«, sagte Billy reuevoll. »Und ich wollte auch nicht auf Mummys E-Mail, ich habe nur mein Passwort vergessen!«
    21.15 Uhr. Endlich zu Hause. Endlich im Bett. Neben der Oswald-Katastrophe beschäftigte mich vor allem eine Frage: Wo bekomme ich für den kommenden Freitag einen Babysitter her? Es ist ja nicht so, dass ich Mum nicht gefragt hätte, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war. Doch sie sah mich nur eisig an und meinte, sie müsste da zum Aqua-Zumba.
    21.30 Uhr. Habe es gerade bei Magda probiert, doch die macht an dem Wochenende mit Cosmo und Woney einen Kurztrip nach

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