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Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Titel: Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ros Asquith
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bezeichnet. Das ist eine globulöse Mischung aus den zwei Hauptbestandteilen des Planeten: Erde und Wasser.
    „Nehmt euch vor den Werwölfen in Acht“, sagte Adam eins.
    „Und vor Vampirfledermäusen und menschenfressenden Spinnen“, fügte Colin hinzu.
    Ich nahm mir vor, diese Spezies zu fangen, als Miss Barn mit uns zum Kuhstall marschierte. Die Kühe waren größer als Löwen!
    „Diese beiden heißen Gänseblümchen und Kleeblatt“, las Miss Barn von dem Informationsblatt ab. „Wissenschaftler sagen, dass Kühe mit Namen mehr Milch produzieren als Kühe ohne Namen. Offenbar sprechen sie auf Zuneigung und Aufmerksamkeit an.“
    „Aber warum müssen sie uns Namen von Nahrungsmitteln geben?“, murrte die Kuh namens Gänseblümchen. „Wie würde es ihr wohl gefallen, Marmeladenbrötchen zu heißen?“
    „Muh, meine Mägen bringen mich um“, beklagte sich Kleeblatt.
    „Meine auch. Mir sind die Disteln nicht bekommen.“
    „Ihr habt mehr als einen Magen?“ Ich konnte nicht anders, ich musste sie das einfach fragen. Ganz leise natürlich.
    „Heiliger Stiernacken! Du sprichst Rind!“, entfuhr es Gänseblümchen, die mich unter ihren langen Wimpern hervor anstarrte. Sie erläuterte mir ausführlich ihren Verdauungsapparat, der vier Magenkammern benötigt, um faserige Materie oder „Gras“ in seine Bestandteile aufzulösen. Wenn Erdlinge lernen könnten, wie man das macht, gäbe es nie wieder lächerliche Nahrungsmittelengpässe, wie sie auf diesem Planeten leider häufig vorkommen.
    „Auf Faa werdet ihr ein viel besseres Leben haben. Dort werdet ihr nicht zu Kuhsaft gepresst oder zu Sofabezügen geplättet. Und ihr müsst eure letzten Momente auch nicht mehr mit Kartoffelklößen teilen“, erklärte ich ihnen.

    Nachdem alle anderen den Stall verlassen hatten, verkleinerte ich sie mit dem Schrumpfer und steckte sie ein.
    Von den Schafen war ich ganz begeistert. Jedes Mal, wenn sie ein Wort sagen, dass mit dem Erdlaut „b“ beginnt, geben sie ein merkwürdiges, blökendes Geräusch von sich. Sie machen es aus Spaß und wetteifern miteinander, wer den längsten Satz hinbekommt. Ich saugte zwei der intelligentesten Schafe in meinen Schrumpfer.

    „Ihr werdet mit mir auf den wunderschönen Planeten Faa reisen“, flüsterte ich ihnen zu, „wo ihr nie wieder zu Socken gewoben oder mit Grillspießen zu Tode erschreckt werdet.“
    Die Schweine freuten sich sogar noch mehr darüber, mich zu sehen, als die Löwen. Grunzend und laut plappernd kamen sie zum Zaun gewatschelt.
    „Sie erkennen dich“, sagte Colin. „Gleich und gleich gesellt sich gern.“
    Da es Colin gar nicht ähnlich sieht, so etwas Nettes zu sagen, bedankte ich mich bei ihm, was er offenbar sehr lustig fand.
    Bis zum Mittagessen hatte ich meiner Sammlung noch Ziegen, Hühner, Füchse und ein paar wunderschöne Kaninchen mit langen Ohren hinzugefügt.

    Susan trennte sie alle sorgfältig, obwohl die Füchse unbedingt in die Schachtel mit den Hühnern und Kaninchen wollten. Sie behaupteten, sie wären ihre besten Freunde. Ich glaubte nicht, dass sie irgendetwas Böses im Schilde führten, aber Susan war entschieden dagegen.
    Dann passierte etwas ganz Wunderbares, Rokko. Ich habezwei Zentauren gesehen! Es waren prächtige Kreaturen, halb Mensch, halb Pferd, genau wie in den Erdlingsgeschichten.
    Susan schrie mich an, sie nicht zu schrumpfen. Aber da ich mich schon bei der Sache mit den Füchsen und Hühnern von ihr hatte herumkommandieren lassen, sauste ich hinter das Haus der Schweine und richtete den Schrumpfer direkt auf die Zentauren. Zu meiner großen Beunruhigung zerfielen sie in zwei Hälften. Sie lösten sich in zwei schreiende Menschen und zwei schnell schrumpfende Geschöpfe auf, die ich als Erdpferde erkannte. Da verstand ich, dass Erdlinge diese Wesen wohl reiten, wenn sie gerade kein Fahrrad haben.
    Die Erdlinge schwankten schreiend in der Gegend herum, bis ein Gehilfe vom Bauernhof sie wegführte. „Ja, ja, beruhigen Sie sich“, sagte er zu ihnen und murmelte uns dann zu: „Da hat jemand wohl in der Kneipe zu tief ins Glas geguckt.“
    Zum Glück fand ich die beiden winzigen Pferde wieder, als sie gerade versuchten, sich durch einen jetzt (für sie) riesigen Grashalm zu fressen.

    Susan vergab mir, weil sie von diesen Tieren noch entzückter war als von allen anderen.
    „Ich hab mir schon immer ein Pony gewünscht“, seufzte sie, „aber die kann man nicht in einer Wohnung halten. Wenn ich eines von diesen hier hätte,

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