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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bleiben.
    Einen Schrank besaß sie nicht. Ihre Kleidungsstücke befanden sich in einem Koffer, der unter dem Bett seinen Platz gefunden hatte. Liz kniete sich hin und zog den Koffer unter dem Bett hervor. Ein wenig Geld befand sich in einem Geheimfach. Sie holte die Scheine hervor und stopfte sie in ihre Handtasche. Dann schloss sie den Koffer wieder.
    Der Mann lag noch immer da. Liz musste sich selbst überwinden, aber sie wollte endlich wissen, was mit ihm geschehen war. Sie ächzte, als sie mit beiden Händen zupackte und ihn auf den Rücken drehte. Aus dem Wohnraum drang ein ihr bekanntes Zischen, das entsteht, wenn jemand den Verschluss einer Bierdose aufreißt. Ihre Mutter brauchte wieder einen Schluck.
    Auch fiel jetzt ein fahler, heller Schein von der Küche her in den zweiten Raum, so dass Liz Vacarro den Mann besser erkennen konnte. Er war tot!
    Aber wie war er gestorben? Auf eine furchtbare Art und Weise. Liz überwand sich, schaute hin und sah, wie ein Zucken durch die Gestalt des Toten rann.
    Liz sprang zurück. Sie hielt sich trotz ihrer hockenden Haltung auf den Beinen, so dass sie mit ansah, was weiter mit dieser Leiche geschah. Das Zucken rann durch die Beine, die Arme, und es sah so aus, als würden sich die Proportionen verschieben.
    Ja, der Tote schrumpfte. Wenn sie nicht alles täuschte, wurde er ebenfalls zu einem Zwerg. Wie sein Mörder!
    Liz hielt es nicht mehr länger aus. Sie riss den Koffer an sich, setzte mit einem geschmeidigen Sprung über den Toten hinweg und stand mit dem zweiten Schritt im anderen Zimmer.
    Ihre Mutter saß am Tisch und lachte sie schräg an. »Willst du mir Gesellschaft leisten, Kleine?« fragte sie mit schwerer Zunge. Das Mädchen wollte etwas sagen, sah aber ein, dass es keinen Sinn hatte und schüttelte heftig den Kopf. Dann machte es auf dem Absatz kehrt und rannte zur Tür.
    Ihre Mutter hatte einen lichten Moment. »He, Liz, wo willst du denn so eilig hin? Ins Theater?« Sie begann zu lachen.
    Liz nickte ihr zum Abschied nicht einmal zu. Sie riss die Tür auf und rannte die Stufen hinab. Erst als sie auf der Straße stand und die erfrischende Morgenkühle über ihren Körper strich, kam sie wieder zu sich und dachte daran, dass sie ihre Mutter mit einem Toten zurückgelassen hatte. Doch dies war ihr egal. Sie musste jetzt auch an sich denken!
    Nur wenige Menschen beobachteten ihre Flucht, die sie in die Nähe eines Taxistandes brachte.
    Die Frau aber blieb in der Wohnung zurück. Sie hatte noch eine Bierdose retten können, nahm den letzten Schluck und bekam einen Wutanfall, weil die Dose leer war. Sie schleuderte sie gegen die Wand.
    »Verdammt auch!«
    Dann stand sie auf. Zweimal musste sie einen Versuch starten, bevor sie endlich vor dem Tisch stand, auf die Platte stierte und verzweifelt darüber nachdachte, was sie wollte.
    Hinlegen, das war am besten. Sie musste sich drehen, um das Schlafzimmer zu erreichen. Dabei wäre sie fast gefallen, so sehr hatte der genossene Alkohol ihren Kreislauf geschwächt. Am Türrahmen stützte sie sich ab. Plötzlich fügte sich in ihrem Schädel wieder der Faden der Erinnerung zusammen. Hatte Liz nicht etwas von einem Toten gesagt, der im Zimmer liegen sollte?
    Sie senkte den Blick, schaute in den Raum hinein und sah auch die Umrisse des Betts. Aber keinen Toten. Dafür lag vor dem Bett eine dunkle stinkende Lache.
    Die Frau schüttelte sich, stieg trotzdem über die Lache hinweg und schleuderte ihren aufgeschwemmten Körper auf das Bett ihrer Tochter. Keinen weiteren Gedanken verschwendete sie mehr an die Ereignisse. Der Alkohol hatte sie müde und kaputt gemacht.
    In Sekundenschnelle war sie eingeschlafen…
    ***
    Ungefähr ein Jahr später!
    London, Hauptstadt des Empire und auch Sitz der berühmten Polizeiorganisation von Scotland Yard, zu der ich, John Sinclair, ebenfalls gehöre.
    Das Grusical hatte Premiere gehabt und lief am Broadway mit großem Erfolg. Aber damit hatte ich natürlich nichts zu tun. Obwohl ich zwischendurch in New York gewesen war, um mich mit der Vampirpolizei zu beschäftigen, war mir das Programm der Broadway-Theater fremd geblieben. [1]
    Das aber änderte sich an einem Morgen, der so wunderbar war, dass man keine Lust hatte, arbeiten zu gehen. An diesen Tagen saßen die Menschen in München in den Biergärten, da spazierte man in London im Hyde Park, und nicht wenige machten einen wirklich blauen Montag. Suko und ich gehörten nicht dazu. Glenda ebenfalls nicht. Sie empfing uns mit einem

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