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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeigefinger trug er einen dicken Ring, der sehr protzig wirkte und angeblich aus Gold bestehen sollte, wie man sich erzählte.
    Fieberhaft dachte Liz Vacarro darüber nach, wie sie sich wehren sollte. Sie besaß keine Waffe, und nur mit ihren Händen kam sie gegen den stärkeren Mann nicht an. Wie also dann?
    Die Lampe fiel ihr ein. Wenn er nahe genug war, konnte sie sie ihm auf den Schädel schmettern. Das musste einfach reichen. Aber es kostete sie Geduld und Nerven, diesen Menschen an ihr Bett und damit in ihre Nähe kommen zu lassen.
    Zitternd wartete sie ab. Hoffentlich merkte der Kerl nicht, was sie vorhatte. Wenn ja, war alles aus.
    »Eine stinkende Bude hast du hier, Prinzessin. Und so was tanzt am Broadway.« Er wollte sich ausschütten vor Lachen und lachte auch weiter, als er sah, wie Liz Vacarro rückwärts zur Wand ging. Noch hielt sie die Lampe fest.
    Da schlug Sugar zu. Mit dem Handrücken hatte er das Gesicht des Mädchens treffen wollen. Noch steckten seine Messer im Gürtel, auf sie würde er später zurückkommen, aber die Reflexbewegung, die Liz vollführte, überraschte ihn so stark, dass er die Schlagrichtung nicht mehr verändern konnte.
    Der Handrücken traf nicht die Wange des Mädchens, sondern den Schirm der Lampe. Er war bereits gesprungen, und von der Wucht des Schlages wurde er völlig zerstört.
    Die Splitter flogen Liz um die Ohren. Zum Glück landeten die meisten Scherben auf dem Bett, aber einige von ihnen hatten sich in der Haut des Mannes festgehakt.
    Das gefiel Sugar überhaupt nicht. Er brüllte wütend auf. Die Dunkelheit war über den Raum gefallen, so dass Liz ihn nur schattenhaft sah und seine Bewegungen mehr ahnen konnte. Er wollte die Splitter nicht in seinem Handrücken stecken lassen, riss sie hervor und schleuderte sie zur Seite. Dabei quoll Blut aus den Wunden, das er schmatzend aufleckte.
    Liz sah jetzt ihre Möglichkeit. Sie schoss vom Bett hoch, startete und wollte zur Tür, aber Sugar war trotz seiner Verletzung schneller als sie. Sein Hieb mit der Linken kam diesmal durch. Mit einer puppenhaft wirkenden Bewegung fiel das Mädchen nach hinten und hatte Glück, dass sie auf dem Bett landete.
    Ihre Lippe war aufgeplatzt, irgend etwas stimmte auch mit der Nase nicht, sie schmerzte entsetzlich. Sugar schüttelte seine rechte Hand. Einige Bluttropfen spritzten auf das Bett, den Boden und gegen die Wand.
    Obwohl der Schmerz ihr Denken und auch ihr Sichtfeld beeinträchtigte, sah Liz dennoch, wie der andere eines seiner beiden Messer hervorzog. Es war das rechte, und er behielt es auch in der rechten Hand. Die blitzschnelle Bewegung von rechts nach links sollte wohl andeuten, was er mit dem Mädchen vorhatte, und Liz hörte auch dieses leise Pfeifen, als der Stahl die Luft zerschnitt.
    Sugar beugte sich vor. Schweißgeruch drang in Liz' Nase. »Ich hatte dir etwas versprochen, Prinzessin. Ich hatte dir wirklich etwas versprochen, und dieses Versprechen werde ich einhalten, darauf kannst du dich verlassen. Denk an das Mal, das ich in deine Wange zeichnen werde. Denke immer daran. Es tut gar nicht weh, du wirst nur den Stich spüren, dann komme ich, Süße.«
    Liz kam gegen die Kraft dieses kompakten Rohlings nicht an. Das wusste sie genau. Sie kannte auch seinen Ruf. Er hätte schrecklicher nicht sein können. Mit einem Mord hatte man ihn zwar nicht in Zusammenhang gebracht, aber wenn er durchdrehte, war ihm alles zuzutrauen.
    Er winkelte das linke Bein an und stemmte das Knie auf ihren Leib. Seine rechte Hand schob er vor, so dass sich die Messerklinge der Wange des Mädchens näherte.
    Die junge Tänzerin erstarrte. Gegenwehr war sinnlos, sie hätte den anderen noch mehr gereizt. Er wollte seine Rache. Da er es aus eigener Kraft nicht schaffte, den Sumpf dieses Viertels zu verlassen, versuchte er, sich an denen abzureagieren, die es fast hinter sich gebracht hatten. So mischte sich Frust und Brutalität zu einer tödlichen Brisanz. Aber er stieß nicht zu.
    Und auch Liz erstarrte unter ihm, als wäre sie plötzlich eingefroren. Sie lag steif da, der Mann auf und über ihr wirkte ebenfalls wie ein Gebilde. Beide hatten sie das Geräusch vernommen. Ein leises Pfeifen… Ganz in der Nähe war es aufgeklungen, vielleicht sogar im Nebenraum, so genau war das für beide nicht zu sagen. Wenn es stimmte, gab es nebenan einen Zeugen.
    »Wer ist da?« flüsterte Sugar scharf.
    »Ich… ich… weiß es nicht.«
    Sugar schreckte zusammen. Er wirkte so, als wollte er zustoßen, aber

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