Brooklyn
zu tun hatte. Während sie und Jim dem abfahrenden Wagen nachsahen und dem frischgebackenen Ehepaar Glückwünsche hinterherriefen, kam Nancys Mutter auf sie zu, deren beseligter Zustand, wie Eilis vermutete, von vielen Gläsern Sherry sowie etwas Wein und Champagner gefördert wurde.
»Also, Jim«, sagte sie, »ich bin nicht die einzige, die der Meinung ist, dass das nächste Fest, das wir erleben werden, dein großer Tag sein wird. Nancy wird jede Menge Ratschläge für dich parat haben, Eilis, wenn sie wieder zurück ist.«
Sie brach in ein meckerndes Lachen aus, das Eilis unschicklich fand. Eilis schaute sich um, um sich zu vergewissern, dass niemand zugehört hatte. Jim Farrell, sah sie, starrte Mrs. Byrne kühl an.
»Wer hätte sich vorstellen können«, fuhr Mrs. Byrne fort, »dass Nancy eines Tages im Sheridan’s landet, und wie man hört, Eilis, ziehen die Farrells raus nach Glenbrien.«
Der Ausdruck in Mrs. Byrnes Gesicht war pure zuckersüße Andeutung; Eilis fragte sich, ob sie sich entschuldigen und einfach auf die Damentoilette rennen könnte, um sich das nicht weiter anhören zu müssen. Aber dann, dachte sie, würde sie Jim mit ihr allein lassen.
»Jim und ich haben meiner Mutter versprochen, ihr zu zeigen, wo der Wagen steht«, sagte Eilis hastig und zog Jim am Ärmel seines Jacketts zu sich heran.
»Oh, Jim und ich!« rief Mrs. Byrne aus, die wie eine Frau aus der Vorstadt klang, die sich Samstag nachts auf dem Heimweg befand. »Habt ihr das gehört? Jim und ich! Ah, es dauert nicht mehr lang, und es gibt ein schönes Fest, und deine Mutter wird überglücklich sein, Eilis. Als sie vor ein paar Tagen mit dem Hochzeitsgeschenk gekommen ist, hat sie uns gesagt, sie wäre überglücklich, und warum auch nicht?«
»Wir müssen los, Mrs. Byrne«, sagte Eilis. »Würden Sie uns entschuldigen?«
Während sie sich entfernten, wandte sich Eilis zu Jim, kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. »Stell dir nur vor, die als Schwiegermutter zu haben!« sagte sie.
Das war, fand sie, nur ein kleiner Verrat, aber er würde verhindern, dass Jim glaubte, sie hätte auch nur das geringste mit Mrs. Byrne in ihrem derzeitigen Zustand zu tun.
Jim brachte ein frostiges Lächeln zustande. »Können wir fahren?« fragte er.
»Ja«, sagte sie, »meine Mutter weiß ganz genau, wo der Wagen steht, der sie nach Enniscorthy mitnimmt. Es besteht für uns kein Grund, noch länger zu bleiben.« Sie bemühte sich, souverän zu klingen, ganz Herrin der Lage.
Sie fuhren aus dem Parkplatz des Talbot Hotel heraus, an den Kaianlagen entlang und dann über die Brücke. Eilis beschloss, keinen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, was ihre Mutter zu Mrs. Byrne gesagt haben mochte oder was Mrs. Byrne selbst womöglich gesagt hatte. Und wenn Jim unbedingt schweigen und seine Backenmuskeln spielen lassen wollte, dann konnte er von ihr aus gern so weitermachen. Sie war fest entschlossen, kein Wort zu sagen, bevor er den Mund aufmachte, und nichts zu tun, um ihn abzulenken oder aufzuheitern.
Als sie in Richtung Curracloe abbogen, sprach er endlich.
»Meine Mutter hat mich gebeten, dir zu sagen, dass der Golfklub einen Preis zum Andenken an Rose stiften will. Er wird am Lady Captain’s Day von der Präsidentin für das beste Spielergebnis eines neu eingetretenen weiblichen Klubmitglieds verliehen werden. Rose, sagt sie, war zu Menschen, die neu in der Stadt waren, immer besonders nett.«
»Ja«, sagte Eilis, »sie war immer reizend zu neuen Leuten, das stimmt.«
»Also, nächste Woche veranstaltet der Klub einen Empfang, um den Preis vorzustellen, und meine Mutter dachte, du könntest zu uns zum Tee kommen, und anschließend fahren wir zum Empfang in den Klub.«
»Das wäre sehr schön«, sagte Eilis. Sie wollte schon sagen, dass ihre Mutter sich freuen würde, wenn sie ihr das erzählte, aber dann dachte sie, dass für den einen Tag schon genug von ihrer Mutter die Rede gewesen war.
Er parkte den Wagen, und sie gingen hinunter in Richtung Strand. Obwohl es noch warm war, hing ein dichter Dunst, ein Nebel fast, über der See. Sie wandten sich nach Norden, in Richtung Ballyconnigar. Jetzt, wo sie die Hochzeitsgesellschaft verlassen hatten, war sie in Jims Gegenwart entspannt und war froh, dass er Mrs. Byrnes Worte nicht mehr erwähnt hatte und auch nicht mehr daran zu denken schien.
Hinter Ballyvaloo fanden sie eine Stelle in den Dünen, wo sie bequem sitzen konnten. Jim setzte sich als erster hin, und dann
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