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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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insgesamt vier Lenkwaffenstarts an – eine ganze SA-10-Batterie hatte soeben das Feuer auf sie eröffnet.
    »Rechts wegkurven!«, rief Daren. Rebecca zwang die Vampire in eine steile Rechtskurve. »Volle Abwehrmaßnahmen!«
    »Abwehrmaßnahmen aktiv«, bestätigte der Computer. Aus einem Heckbehälter wurde ein Stromlinienkörper am Ende eines armierten Glasfaserkabels ausgestoßen. Der nachgeschleppte Köder ALE-50 stellte eine verlängerte Antenne für die Störsender der Vampire dar, damit ihr Abstrahlpunkt, falls feindliche Lenkwaffen ihre Störsender ansteuern konnten, möglichst weit von der EB-1C entfernt war.
    Die erste Fla-Lenkwaffe steuerte direkt einen der TALDs an und erzielte einen Volltreffer. Die drei anderen SA-10 hielten unbeirrbar auf die Vampire zu. Der für Abwehrmaßnahmen zuständige Computer stieß zwei weitere TALDs aus, und eine SA-10 ließ sich von ihnen täuschen – diese Köder waren ein Ziel, das man unmöglich ignorieren konnte. Aber die mit dreifacher Schallgeschwindigkeit anfliegenden beiden letzten SA-10 würden binnen Sekunden einschlagen ...
    »Links wegkurven!«, rief Daren laut. Rebecca ging sofort auf Gegenkurs und flog auf die heranrasenden Fla-Lenkwaffen zu. Dieser Turn bewirkte jedoch, dass der geschleppte Köder langsamer wurde, sich seitlich bewegte und dadurch noch größer und einladender wirkte. Beide Fla-Lenkwaffen steuerten sofort dieses riesige neue Ziel an; die erste SA-10 traf den nachgeschleppten Köder, und die zweite Lenkwaffe detonierte in den Trümmerteilen der ersten.
    »Los, wir verschwinden mit einer Hundertachtziggradkurve rechts«, sagte Daren. Während Rebecca nach Süden abdrehte, holte er den zweiten nachgeschleppten Köder wieder ein. »SA-10-Radar weiter im Zielfolgemodus, sechs Uhr, dreiundzwanzig Meilen.« Das moderne Luftabwehrsystem SA-10 konnte bis zu zwölf mobile Startrampen mit je vier FlaLenkwaffen kontrollieren und bis zu sechs Ziele gleichzeitig mit je zwei Lenkwaffen angreifen – sie waren also noch keineswegs in Sicherheit. »Basis, habt ihr schon eine Aufnahme gemacht?«
    »Kommen eben rein«, antwortete David Luger auf der Battle Mountain Air Force Base. »Die NIRTSats übertragen gerade ihre neuesten Aufnahmen. Augenblick noch.« Vor einigen Tagen hatte Patrick McLanahan veranlasst, dass eine Reihe von NIRTSats (Need It Right This Second Satellite) in niedrige Umlaufbahnen geschossen wurde, um das Gebiet zwischen dem Luftwaffenstützpunkt Friedrich Engels bei Moskau – dem größten Bomberstützpunkt Russlands, von dem die Angriffe auf Wedeno in Tschetschenien und Mary in Turkmenistan ausgegangen waren – und dem Arabischen Meer zu überwachen. Insgesamt sechzehn NIRTSats waren in Vierergruppen von Bord einer umgebauten DC-10 mit Trägerraketen ins Weltall geschossen worden. Diese fernsehergroßen Satelliten enthielten hoch auflösende Radarsensoren mit synthetischer Apertur, die aus hundertdreißig Kilometer Höhe noch Gegenstände von der Größe eines Kleinwagens erkennen und identifizieren konnten. Sechzehn Satelliten bedeuteten, dass das Überwachungsgebiet alle dreieinviertel Minuten von einem der Satelliten überflogen wurde.
    Das Problem war nur, dass ihre Aufnahmen stets Radarbilder mit hoher Auflösung blieben: Sie stellten alles dar, was Radarenergie reflektierte – auch Scheinstellungen und andere Ziele, die nur gefährlich aussahen, während wirklich gefährliche Ziele sich in Gebäuden oder einfachen Schutzbauten verstecken ließen. Um Scheinstellungen von wirklichen Fla-Stellungen unterscheiden zu können, musste man ihnen etwas zu schießen geben. Die von der Vampire mitgeführten Abwurflenkwaffen – FlightHawks, StealthHawks und Wolverines – waren zu klein und zu schlecht zu orten, um eine strategische Fla-Lenkwaffenstellung zum Angriff provozieren zu können. Dazu brauchte man echte Marschflugkörper.
    Die SAR-Aufnahmen wurden ins BATMAN in Battle Mountain übertragen und dort auf Großbildschirmen dargestellt. Computer identifizierten die wahrscheinlichsten Ziele und markierten sie blitzschnell. »Da haben wir sie«, meinte Luger zufrieden. Das Radarbild vor ihm zeigte eindeutig eine Fla-Lenkwaffenstellung in der auf Brigadeebene üblichen Konfiguration: ein Befehlswagen, der zugleich als mobile Startrampe fungierte, dessen vier Startröhren bereits aufgerichtet waren; zwei einfachere mobile Startrampen, davon nur eine mit aufgerichteten Startröhren, in ungefähr drei Kilometer Abstand zueinander; ein

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