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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Bremsmanöver überflüssig, weil die hydraulisch verstärkten Exoskelette den Aufprall sehr gut dämpfen konnten, aber wenn keine feindlichen Soldaten in der Nähe waren, hatten die Zinnsoldaten Anweisung, ihren Fall mit Druckluft abzubremsen, um die Exoskelette nicht übermäßig abzunutzen. Jeder Mann sprang ungefähr dreißig Meter weit. Chris Wohl, der größte Mann des Teams, kam etwas früher auf; Hal Briggs, der kleinste Mann, flog immer am weitesten.
    Wäre die Lage nicht so ernst, dachte Hal, während er sie weghüpfen sah, wäre dieses Bild geradezu komisch. Sie sahen fast wie große graue Heuhüpfer aus, die über die Wüste davonsprangen. Aber sie waren unterwegs, um es mit einem weit überlegenen Gegner aufzunehmen, der zweifellos mit dem Vorsatz kam, sie zu vernichten. War ihre Gegenwehr erfolgreich, würden viele Russen sterben; war sie’s nicht, würden sie gefangen genommen, nach Russland verschleppt und dort verhört werden.
    Wären sie clever gewesen, wären sie jetzt nach Norden unterwegs, um ins relativ sichere Usbekistan zu gelangen.
    »Meditieren Sie gerade, Sir?«, fragte Chris Wohl halb ärgerlich, halb sarkastisch über Funk. »Oder wollen Sie noch mal über meine Einteilung diskutieren, bevor Sie Ihren Hintern hochkriegen?«
    »Nur keine Panik, Sergeant Major«, sagte Briggs, in dessen elektronischer Stimme ein Lachen mitschwang. »Bin schon unterwegs.«
Battle Management Center, Battle Mountain Air Reserve Base, Nevada
    Kurze Zeit später
    »Sir, ich glaube, Sie sollten Ihre Entscheidung nochmals überdenken.«
    Verteidigungsminister Robert Goff schüttelte den Kopf. Er stand mit dem Battle Management Center über eine abhörsichere Videoschaltung in Verbindung, sodass McLanahan ihn auf einem der Bildschirme seiner Konsole vor sich hatte. »Dazu wird’s nicht kommen, Patrick«, sagte Goff. »Der Entschluss des Präsidenten steht ziemlich fest: Er will, dass Maureen Hershel und Präsident Martindale dort rausgeholt und in Sicherheit gebracht werden, und besteht darauf, dass Ihre Einheiten nach Battle Mountain zurückverlegt werden. Tut mir Leid um Ihre Männer an Bord des Schwenkrotorflugzeugs, aber der Präsident will keine weiteren Kampfhandlungen in Turkmenistan mehr. Können Ihre Leute das Gebiet um Tschardschu verlassen und sich nach Usbekistan in Sicherheit bringen, steht in Samarkand ein Flugzeug bereit, um sie heimzufliegen. Bis zur Grenze sind’s nur ... fünfzehn bis zwanzig Meilen, nicht wahr? Die müssten Ihre Zinnsoldaten in ein paar Minuten zurücklegen können.«
    »Sir, die Russen haben unsere Stellungen gerade mit Flammölbomben angegriffen«, wandte Patrick ein. »Wir beobachten mehrere weitere Wellen anfliegender Maschinen, wahrscheinlich schwere Bomber, denen mittlere Bomber folgen ...«
    »Das haben Sie mir bereits erzählt«, unterbrach Goff ihn irritiert.
    »Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Russen Bodentruppen einsetzen«, stellte Patrick fest. »Sobald sie alles flach gemacht haben, können sie Tschardschu mühelos einnehmen.«
    »Das ist nicht unser Problem.«
    »Die Turkmenen haben sich für Jalaluddin Turabi als Oberbefehlshaber ihrer Streitkräfte entschieden«, sagte McLanahan. »Er kann die turkmenische Armee so organisieren, dass sie eine Invasion der Russen abwehren kann – mit unserer Unterstützung.«
    »General ...«
    »Helfen wir ihnen nicht, Sir, legen die Russen Tschardschu ebenso in Trümmer, wie sie zuvor Wedeno in Tschetschenien und Mary in Turkmenistan zerstört haben«, fuhr Patrick aufgebracht fort. »Grislow schickt so lange Bomber und weitere Truppen, bis er das ganze Land unter Kontrolle hat.«
    »General, jetzt reicht’s!«, knurrte Goff. »Der Präsident hat Ihnen befohlen, von dort abzuziehen.«
    »Aber, Sir ...«
    »Hören Sie schlecht, General? Verstehen Sie nicht, was ich sage? In Turkmenistan gibt’s keine Regierung mehr, Patrick – die Regierungsgewalt haben die Russen übernommen. Die turkmenischen Streitkräfte wurden von Russen oder Taliban geführt, und jetzt haben die Russen den dortigen Präsidenten liquidiert. Für Ihre Argumentation dem Kongress, dem Präsidenten und dem amerikanischen Volk gegenüber ist’s nicht gerade vorteilhaft, wenn sich herausstellt, dass das turkmenische Militär jetzt unter Führung der Taliban steht.«
    Patrick verstummte. Er wusste, dass es zwecklos war, weiter mit Goff zu diskutieren.
    »Sie holen Ihre Leute dort raus und veranlassen, was notwendig ist, damit Hershel heil

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