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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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die für weitere Angriffe auf Turkmenistan bereitstanden.
    Die mittlere Bombenkammer enthielt ein Revolvermagazin mit acht Marschflugkörpern AGM-177 Wolverine. Diese Lenkwaffen mit Düsenantrieb trugen eine Waffenlast von hundertfünfunddreißig Kilogramm in drei Bombenkammern und zusätzlich ihren Gefechtskopf mit einer Sprengladung. Die Wolverines waren bereits auf ihre Einsätze programmiert, sodass es nur darum ging, bis auf dreißig Kilometer an den Stützpunkt heranzufliegen, die mittlere Bombenkammer zu öffnen und die Marschflugkörper abzuwerfen. Auch wenn die Wolverines langsamer und weniger zielsicher waren als die Longhorns, waren sie für die Aufgaben, die sie hier erwarteten, ideal geeignet.
    Eine Wolverine nach der anderen überflog die über dreieinhalb Kilometer lange Start- und Landebahn des Stützpunkts, den Rollweg Nord und die weiten Abstellflächen in etwa zweitausend Fuß über Grund. Bei ihrem Überflug warfen sie kleine Behälter an Fallschirmen ab. Diese Fallschirmbomben CBU-97R mit Sensorzündern hatten einen kleinen Radarsensor in der Spitze, der Ziele unter sich entdeckte und den Behälter entsprechend drehte. In genau berechneter Höhe detonierte der Behälter und jagte den entdeckten Zielen zehn augenblicklich geschmolzene Kupferklumpen entgegen. Diese weiß glühenden Klumpen konnten bis zu zwanzig Millimeter Panzerstahl durchschlagen. Während das Kupfer den äußeren Panzer durchdrang, kühlte es jedoch so ab, dass es nicht auch den gegenüberliegenden Panzer durchschlagen konnte. So verwandelte sich jeder geschmolzene Kupferklumpen in eine Schrotladung mit tausenden von rot glühenden Kugeln, die mit Schallgeschwindigkeit aus allem Hackfleisch machten, was sie trafen.
    Auf der Start- und Landebahn, dem Rollweg Nord und den Abstellflächen des Stützpunkts war die Wirkung vernichtend. Eine Fallschirmbombe CBU-97R konnte bis zu zehn Ziele treffen – Flugzeuge, Fahrzeuge aller Größen oder Gebäude –, und jede der drei Bombenkammern der Marschflugkörper enthielt neun solcher Behälter. Jede Wolverine stieß bei jedem Überflug des Flugplatzes alle drei bis vier Sekunden einen dieser Behälter aus, sodass jeweils eine Kammer geleert wurde. Dann flog die Wolverine außerhalb des Platzes eine Schleife, kam aus anderer Richtung zurück und warf die nächsten neun Fallschirmbomben ab.
    Der Zeitpunkt des Angriffs war ideal gewählt: Auf den Abstellflächen und Rollwegen drängten sich zweiunddreißig TU-22M Backfire und Tu-160 Blackjack, die schon bald zu einem neuen Angriff starten sollten.
    In den folgenden zwanzig Minuten griffen die Marschflugkörper Wolverine den Stützpunkt Friedrich Engels an, wobei sie ihre Angriffe zeitlich so versetzt flogen, dass sie sich nicht gegenseitig ins Gehege kamen und die CBU-97R nicht etwa dieselben Ziele angriffen. Die Ergebnisse waren spektakulär und schrecklich zugleich: Beim Überflug einer Wolverine schien unter ihr plötzlich ein Teppich aus Sternen aufzublitzen, als aus einem Behälter weiß glühende Kupferklumpen ausgestoßen wurden, die Explosionen und Brände auslösten; dann wiederholte dieser Vorgang sich einige Dutzend Meter weiter, als der nächste Behälter detonierte. Die Bahnen der Marschflugkörper wechselten bei jedem Angriff, sodass sie kaum Gefahr liefen, vom Boden aus abgeschossen zu werden oder Ziele anzugreifen, die schon getroffen waren. Waren ihre Bombenkammern nach dem letzten Überflug leer, stürzte der Marschflugkörper sich mit seinem Gefechtskopf auf ein vorher festgelegtes Ziel, das ein Hangar, eine Umspannstation, ein Stabsgebäude, eine wichtige Brücke in der Nähe des Platzes oder ein Munitionslager sein konnte.
    Während die AGM-177 Wolverine ihre Angriffe flogen, hatten Rebecca Furness und Daren Mace selbst genug zu tun, um mit ihrer Vampire lebend aus Russland herauszukommen.
    Daren aktivierte das LADAR (Laserradar) der EB-1C, das sofort ein Bild mit hoher Auflösung »zeichnete«, das die Welt um den Bomber herum in hundertfünfzig Kilometer Umkreis zeigte. Jeder LADAR-»Schnappschuss« dauerte nur zwei Sekunden, lieferte aber ein Bild, das praktisch Fotoqualität hatte – detailliert genug, dass die abgebildeten Gegenstände vermessen, mit den in einem Katalog gespeicherten Objekten verglichen und in wenigen Augenblicken identifiziert werden konnten.
    »Das LADAR hat eine Viererkette MiG-29, fünf Uhr, dreiunddreißig Meilen, unsere Höhe«, berichtete Daren. »Und eine Zweierrotte MiG-25, neun Uhr,

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