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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Welle wieder in Engels landet. Alle zehn Stunden gehen hier über hundert schwere Bomber raus.«
    »Sie setzen sämtliche Bomber von Engels aus ein?«, fragte Grislow. »Ist das nicht riskant? Stellen Sie sich vor, die Amerikaner würden angreifen – wäre das nicht ein schwerer Schlag für Ihre Planung?«
    »Bei einem Start von Engels aus müssen die TU-22M auf dem Hin- und Rückflug je einmal betankt werden, General«, antwortete Kudrin. »Würden sie von Rjasan oder Belaja aus eingesetzt, bräuchten sie auf dem Hinflug zwei Betankungen. Die Koordinierung aller dieser Starts und Betankungszeiten war auf die Dauer zu lästig und zeitraubend. In Engels gibt’s reichlich Treibstoff und Waffen – nur die Flugzeuge haben gefehlt.«
    »Kudrin, ich habe Sie nicht an die Spitze einer Division gestellt, damit Sie sich das Leben möglichst leicht und angenehm machen«, sagte Grislow. Er wollte Kudrin, der einer seiner erfahrensten Kommandeure war, nicht richtig zusammenstauchen, aber dieser Plan klang in seinen Ohren völlig falsch. Er hatte ein sehr schlechtes Gefühl dabei. »Brauchen Sie weitere Tanker und Einsatzplaner, müssen Sie sie anfordern. Ich will nicht, dass die Kapazitäten von Engels überbeansprucht werden, und ich will erst recht nicht, dass alle unsere Bomber durch einen Angriff auf einen einzigen Stützpunkt zerstört werden können.«
    »Zu Befehl, General.« Grislow hörte Papiergeraschel, dann fuhr Kudrin fort: »In diesem Fall möchte ich die Jäger und Tanker des Achtundvierzigsten Jagdregiments in Lipetsk und des Neunzigsten Jagdregiments in Morosowsk. Ich verlege das Achtundvierzigste nach Morosowsk und lasse bei Wolgograd eine weitere Betankungsmöglichkeit für die aus Belaja und Rjasan kommenden Tu-22M einrichten. Dort können dann auch die Jäger betankt werden.«
    »Sehen Sie, das wollte ich von Ihnen hören, Kudrin«, sagte Grislow. Kudrin neigte dazu, gewisse Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen, aber meistens genügte ein kleiner Anstoß, damit er wieder Tritt fasste. »Ihre Anforderung dieser Einheiten ist genehmigt – Sie können beide Regimenter ab sofort einsetzen. Ich bin mit Ihrer bisherigen Arbeit sehr zufrieden. Lassen Sie mich wissen, wenn Sie noch irgendetwas brauchen.« Statt einer Antwort war nur ein elektronisches Klicken und Summen zu hören. Na gut, dachte Grislow, Kudrin war schon immer eher wortkarg ...
Südlich des Luftwaffenstützpunkts Friedrich Engels
    Zur gleichen Zeit
    Kudrin hatte eilig aufgelegt, weil er in diesem Augenblick die erste Warnung erhielt, dass sein Stützpunkt aus der Luft angegriffen wurde.
    »Suchradar, SA-10, zwölf Uhr, vierzig Meilen«, meldete Daren Mace. »Wir kommen rasch in den Erfassungsbereich. Los, wir müssen runter, Rebecca!«
    Rebecca drückte auf ihre Sprechtaste am Steuerknüppel des Bombers EB-1C Vampire und befahl: »Terrainfolgemodus, Mindesthöhe hundert.« Damit wies sie den Autopiloten an, bis auf hundert Fuß über Grund hinunterzugehen – weniger als die Spannweite ihrer Maschine. »Mindesthöhe hundert eingestellt. Wie sieht’s aus?«
    »Verdammt, diese SA-10 erwischt uns«, sagte Daren. Das Gelände vor ihnen war flach wie ein Brett und stieg nur nördlich der Wolga kaum merklich an. Daren drückte seine Sprechtaste. »Zwei TALDs starten.«
    »Zwei TALDs starten, Start stoppen«, antwortete der Computer. Sekunden später wurden zwei Köder, die an übergroße, massive Federbälle erinnerten, aus dem Heck der Vampire ausgestoßen und segelten davon. Diese Tactical Air Launched Decoys (TALDs) waren kleine Gleiter mit Sendern an Bord, die sie nach dem Einschalten auf jedem Radarschirm wie riesige, langsam fliegende Flugzeuge aussehen ließen.
    »Hält uns weiter erfasst«, berichtete Daren. »Sie hat uns und die TALDs. Unsere Störsender sind nicht wirksam genug.«
    »Halt dich fest«, sagte Rebecca. »Terrainfolgemodus aus.« Sie drückte die Leistungshebel in Nachbrennerstellung nach vorn und zog den Steuerknüppel nach hinten. Die Vampire schoss mit fünfundsiebzig Sekundenmetern in den Himmel hinauf.
    »Das ist gut ... mehr brauchen wir nicht.« Sie durchstiegen fünftausend Fuß und waren damit im Erfassungsbereich einer SA-10 viel zu hoch. »Rebecca, wir müssen wieder runter, wir sind zu hoch!«
    »Warnung, SA-10-Höhenfinder, zwölf Uhr, fünfundzwanzig Meilen«, meldete die samtige Frauenstimme des Gefahrenwarners. »Warnung, Lenkwaffenstart, SA-10... Warnung, Lenkwaffenstart, SA-10!« Der Computer kündigte

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