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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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über ihn hinwegzufliegen, aber dann korrigierte sie im letzten Augenblick ihren Kurs und detonierte zwischen dem Rumpf und der Hinterkante der rechten Tragfläche.
    »Scheiße, Triebwerk vier ist futsch, und bei Nummer drei streikt anscheinend der Kompressor«, rief Rebecca. Aber die Triebwerkscomputer hatten bereits reagiert: Sie hatten das zerstörte Triebwerk abgestellt, die Nummer drei in Leerlaufstellung gebracht und den Bomber anschließend durch Veränderung seiner variablen Beplankung wieder ausgetrimmt. Die Computer hatten auch die betroffenen Hydraulik-, Druckluft-, Treibstoff- und Elektrosysteme stillgelegt. Sekunden später versuchten sie automatisch einen Neustart. »Verdammt, Nummer drei lässt sich nicht wieder starten. Ich glaube, der Computer wird sie gleich ...« In diesem Augenblick flammte die Warnleuchte FEUER NUMMER 3 kurz auf und erlosch sofort wieder, als der Computer das Triebwerk abstellte und die Treibstoffzufuhr unterbrach. »So viel zu Nummer drei.«
    »Rechts gibt’s anscheinend ein Problem mit dem Flugregler. Wir verlieren die Nummer zwo und das Notfall-Hydrauliksystem«, berichtete Daren. »Neustart der Waffencomputer ... Bombenklappen melden Fehlfunktion ... also gibt’s heute keine Scorpions mehr.«
    »Basis, hier Bobcat.«
    »Wir sehen euch Rebecca«, sagte David Luger aus Battle Mountain. »Weiter Linkskurve bis zu Kurs zwo-neun-fünf. Eure Banditen sind dann bei zwölf Uhr, sechzehn Meilen, gleiche Höhe, zwei MiG-29. Wir sind dabei, den Ausfall von Nummer drei zu analysieren. Finden wir den Grund dafür, versuchen wir von hier aus einen Neustart.«
    »Könnt ihr uns hier oben ein bisschen helfen, Basis?«, fragte Rebecca nervös. In diesem Augenblick sahen sie direkt vor sich einen grellen Lichtblitz, nach dem etwas in feurigen Spiralen in die nächtliche Tiefe stürzte. »Danke, ich hab’s gesehen.« Eine südöstlich des Stützpunkts Friedrich Engels über Kasachstan kreisende unbemannte Vampire hatte aus über zweihundertdreißig Kilometern Entfernung Luft-LuftLenkwaffen AIM-154 Anaconda auf die MiG-29 abgeschossen. Die Mach 5 schnellen Jagdraketen waren vor fast zwei Minuten abgefeuert worden und fanden erst jetzt ihre Ziele.
    Aber aus dieser extremen Entfernung funktionierten die Lenkwaffen trotz ihrer ultrapräzisen Führungssysteme und ihres modernen Angriffssystems mit Laserradar nicht mehr perfekt. Die von der unbemannten Vampire abgeschossenen Anacondas verfehlten die vierte MiG-29 und eine der MiG25 Foxbat, die auf den beschädigten Bomber herabstießen, und wenige Sekunden später eröffnete die MiG-29 aus kurzer Entfernung das Feuer mit zwei Jagdraketen AA-11. Die Luft-Luft-Lenkwaffe war Russlands wendigste und zuverlässigste Jagdrakete – aber das brauchte sie gar nicht zu sein, um Rebeccas und Darens Bomber EB-1C Vampire zu treffen. Eine Lenkwaffe detonierte unmittelbar hinter den Triebwerken eins und zwo, während die andere AA-11 den größten Teil des Seitenleitwerks der Vampire wegriss.
    Die Tafel mit den Warnleuchten blinkte jetzt wie die Gewinnanzeige eines Flipper-Automaten. Rebecca umklammerte den Steuerknüppel mit beiden Händen und versuchte, ihre Vampire wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    »Hast du sie, Rebecca?«, rief Daren besorgt.
    »Scheiße ... verdammt noch mal ...« Das war keine Antwort, aber Daren wusste auch so, dass sie die Kontrolle über die EB-1C verloren hatte. »Ich werde dieses Flugzeug nicht verlieren...!«
    »Wird Zeit, dass wir aussteigen, Rebecca«, sagte Daren. Er schaffte es, die linke Hand auszustrecken und ihre Hand zu berühren. »Das Spiel ist aus. Du hast gute Arbeit geleistet ... wir haben gute Arbeit geleistet.« Sie ließ noch immer nicht locker, aber alle Mühe war vergebens. Der künstliche Horizont begann zu kreiseln, und dieses Kreiseln wurde durch den rasend schnell zurückgehenden Höhenmesser und das Variometer bestätigt, dessen Nadel am Anschlag klebte. Sogar der Computer, der als Flugregler fungierte, wusste nichts mehr vorzuschlagen. Rebeccas Vampire war in der Tat erledigt. »Los, wir machen, dass wir hier rauskommen.«
    Rebecca fluchte, dann unternahm sie einen letzten Versuch. Sie sah den Höhenmesser die Marke von zweitausend Fuß über Grund unterschreiten – und wusste nicht einmal mehr, wo oben und unten war. »Raus mit dir!«, rief sie. »Los, los, raus jetzt!«
    Daren nickte, setzte sich in seinem Sitz aufrecht und legte beide Hände auf die Armlehnen.
    Er stand auf und schob seinen Stuhl

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