Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)

Meter hohe Fensterwände boten einen ausreichend sonnendurchfluteten Raum und garantierten eines der phänomenalsten Aussichtsorte der Erde zu jeder Sonnenauf- und Untergangszeit auf die Skyline von Manhattan und den Central Park. Maßgeschneiderte Möbel demaskierten eine makellose Synergie von Materialien, Form und Beleuchtung in Kombination mit sanften und leuchtenden Gefühlseindrücken. Wunderbar vollendete die getäfelte Bibliothek das Dasein der Decke, die wie ein Sternengeflecht in der Nacht funkeln konnte.
    Jede begehrenswerte technologische Unbeschwertheit des 21. Jahrhunderts erleichterte das Leben im Alltag. Riesige Schlafzimmer mit ebenso riesigen Badewannen oder begehbaren Kleiderschränken zeichneten den Rhythmus lebenswerter. Ein großzügiger Fitnessraum mit diversen Geräten ließ Profigewichtshebern keine Wünsche offen. Der Wintergarten beruhigte mit den spannendsten Pflanzen aus aller Welt die Seele. Anlässlich familiärer und ähnlicher Feiern punktete die überdimensionale Küche in Verbindung mit dem Weinvorratsraum, in der man die Gaumen jener Geschmäcker der Allerliebsten sättigen konnte.
    Die nahtlose und schlichte Eleganz des 184-stöckigen Ra57 führte dazu, dass dieser ebenfalls zu den „7 Türmen von Babel“ zählte. Das Ra57 befand sich auf der Upper Eastside in einer der exklusivsten Gegenden von Manhattan. Das gemeinsame Bürostockwerk war in minimalistischer und weiträumiger Silhouette aufgebaut. Es befanden sich in der Mitte lediglich eine kleine Art Küche, zwei Badezimmer und jeweils ein bis zwei Kleiderschränke. Ansonsten gab es wenige Trennwände oder größere Möbel, die einem die Sicht auf die andere Seite des Stockwerks versperrt hätten. Die sechs Meter langen aus Glas geformten, schwungvoll designten Arbeitsplatten waren neben den Bürostühlen einer der wenigen Möbelstücke, die sich in dem Stockwerk befanden. Die 14 Meter hohe Glaswand sowie die verglaste Decke im obersten Stockwerk ließ die Sterne in greifbarer Nähe erscheinen.
Keine Spielchen mehr. Sag ihr das, was du in dem Artikel haben möchtest. Keine Bedingungen.
    „Chaka, Khaliq. Warten Sie in der Lobby, bis ich Sie rufe.“
    „Yes Sir!“
    „Hallo Abigail. Wie gefällt Ihnen mein Büro?“
    „Mr. Morgenstern. Es ist ... unglaublich! Ich habe mich wie eine Königin gefühlt, während ich hier auf Sie gewartet habe. Ich könnte mich gut an so ein Apartment gewöhnen. Haha. Haben Sie eigentlich keine Angst, wenn Sie hinunterblicken? Anfangs wurde es mir kurz schwindlig, als ich in der Pressekonferenz schon die Aussicht auf Downtown New York hatte. Aber jetzt ... Das ist ... New York glänzt ja, wie ein Sternenhimmel. Ich beneide Sie.“
Wenn sie wüsste, dass ich das letzte Mal vor fünf Monaten die Aussicht überhaupt wahrgenommen hatte. Aber Menschen waren von Lichtspielen schon immer beeindruckt ...
Abigail. Wirke nicht zu erstaunt. Aber was soll man dazu auch anderes sagen ... Ich kann ja wohl schlecht sagen, dass mich das nicht beeindruckt. Ich wünschte, es wäre so.
    „Haha. Das glaube ich Ihnen. Mit der Zeit gewöhnt man sich sogar auch daran. Man darf bloß keine Höhenangst haben. Von hier hat man einen guten Überblick über das Geschehen in New York. Genau wie man das mit den Geschäften oder auch Artikeln von Journalisten haben muss ...“
    „Ach ja. Stimmt. Der Artikel ...“
    „Abigail. Sie dürfen alles zitieren. Bis auf die Fragen und Antworten bezüglich Mr. Cincinnaty. Das ist nie geschehen.“
    „Ich verstehe nicht ganz. Mr. Morgenstern, ich möchte sehr gerne ...“
    „Nein. Das werden Sie nicht. Bevor Sie zur Pressekonferenz zugelassen wurden, hatte ich Ihnen die Bedingungen gesagt.“
    „Aber die anderen Journalisten ...“
    „Abigail. Das ist kein Spaß. Es geht hierbei in erster Linie um die Erhaltung unseres Aktienkurses. Sie würden Panik auslösen. Möchten Sie das? Die anderen Journalisten mussten eine Verzichtserklärung unterschreiben, bevor sie das Haus verlassen durften. Wie auch Sie jetzt. Bitte unterschreiben Sie hier.“
Ryan. Du arrogantes ... Das kriegst du zurück. Was glaubst du eigentlich wer du bist!
    „Abigail. Haben wir uns jetzt verstanden? Sonst war es das letzte Mal für Sie, dass Sie einen Artikel geschrieben haben. Sie kennen das Unternehmen meines Vaters schätze ich. Morgenstern Investments investiert beim größten Aktionär von Koron Times. Gefährden Sie nicht Ihre Karriere.“
    „Mr. Morgenstern. Ich werde den Artikel gemäß Ihren