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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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klickte mit der Maus herum, während sein Kollege sich neben ihn stellte und ebenfalls auf den Monitor starrte.
    »Walter Kempf und Theo Stark hießen die Jungs«, brummte Lenz, »und gewohnt haben sie in Bergshausen und Lohfelden. Beschäftigt waren sie bei der Wachschutzfirma Secupol. Kennst du die?«
    Hain nickte kaum merklich mit dem Kopf.
    »Klar, du nicht? Ist ein ziemlich großer Name in der Branche.«
    »Nein, ich habe nie von dieser Firma gehört.«
    Der Oberkommissar beugte sich nach vorn und deutete auf einen Absatz des Berichts.
    »Die beiden wurden mit Kopfschüssen getötet. Klingt auf den ersten Blick nicht nach Amateuren, die da am Werk waren.«
    Lenz scrollte nach unten, wo ein paar Bilder der Mordopfer sichtbar wurden.
    »Stimmt, das sieht wirklich nicht nach Anfängern aus. Eher wie eine Hinrichtung, wenn du mich fragst.«
    Beide lasen den Rest des Berichts der Jenaer Kollegen wortlos zu Ende, bevor wiederum Hain das Wort ergriff.
    »Und warum knallt jemand zwei Wachschutzleute ab, die an einer ICE-Neubaustrecke in der Mitte von nirgendwo Dienst schieben?«
    »Ein gemeiner Kupferdieb wird es wohl nicht gewesen sein, zumal die Fußspuren, wie es hier steht, nach derzeitigem Stand auf einen Einzeltäter hinweisen.«
    Er legte zweifelnd die Stirn in Falten.
    »Wenn ich mir vorstelle, wie viel es in der letzten Nacht geschneit hat, sollte man die Spurenlage als ziemlich unsicher ansehen.«
    »Du willst den Kollegen damit aber nicht unterstellen, dass sie schlampig gearbeitet haben, oder?«
    »Nein, das natürlich nicht, Thilo. Aber du weißt doch selbst, wie das ist mit 20 Zentimetern Neuschnee. Da muss man seine Aussagen schon mal als vorläufig ansehen.«
    »Damit kann ich leben«, erwiderte der junge Polizist, ließ sich wieder in den Stuhl vor dem Schreibtisch fallen und legte die Beine darauf ab.
    »Was willst du zuerst machen? Bei den Familien vorstellig werden oder beim Arbeitgeber?«
    Lenz sah auf die Uhr über der Tür.
    »Lass uns zuerst nach Bergshausen und dann nach Lohfelden fahren. Vermutlich wissen die Angehörigen schon Bescheid, falls nicht, bleibt das mal wieder an uns hängen.«
    »Wenn wir zuerst bei der Sicherheitsfirma vorbeifahren, würde dieser Kelch vielleicht an uns vorüber gehen«, erwiderte Hain mit verkniffenem Gesicht. »Du weißt, wie ich solche Sachen hasse.«
    »Ja, ja, ich erinnere mich. Aber wenn du dich immer davor drückst, hilft es ja auch nichts.«
    »Und was heißt das jetzt?«
    »Dass wir nach Bergshausen fahren.«

    *

    Das Haus, in dem Theo Stark gewohnt hatte, lag in einer Neubausiedlung im Fuldabrücker Ortsteil Bergshausen, einer Randgemeinde von Kassel. Offenbar war das Gebäude erst vor Kurzem fertiggestellt worden, denn es war noch nicht verputzt. Auch die Außenanlage war noch längst nicht fertiggestellt.
    »Der Tod kommt eigentlich immer zur Unzeit«, bemerkte Hain mit Blick auf den rotbraunen, unfertig wirkenden Bau und die davor stehenden eingeschneiten Maschinen.
    »Wem sagst du das«, erwiderte Lenz leise und stapfte hinter seinem Kollegen her auf die verglaste Eingangstür zu. Dort suchte der junge Oberkommissar nach einem Klingelknopf, doch bis auf ein aus der Wand ragendes Kabel fand er nichts.
    »Dann halt auf die klassische Art«, murmelte er und klopfte ein paarmal vorsichtig mit der Faust gegen das Sicherheitsglas. Nach ein paar Sekunden tauchte hinter der Tür ein Schatten auf.
    »Ja, was ist denn?«, wollte eine Frauenstimme eine Spur zu aggressiv wissen.
    »Wir sind die Kommissare Hain und Lenz von der Kasseler Kriminalpolizei und würden gern mit Ihnen sprechen, wenn das möglich ist.«
    Im Hintergrund wurde offenbar eine Tür geöffnet, was die Polizisten an dem veränderten Lichteinfall erkennen konnten. Im Anschluss hörten sie leises Getuschel.
    »Können Sie sich ausweisen?«
    »Natürlich«, erwiderte Hain, griff nach seinem Dienstausweis und hielt ihn hoch.
    Die Tür wurde einen Spalt nach innen gezogen, und eine etwa 60-jährige Frau starrte zuerst die Beamten und dann Hains Dienstausweis feindselig an.
    »Scheint in Ordnung zu sein«, ließ sie den oder die Unbekannte hinter sich wissen und öffnete die Tür vollständig.
    »Kommen Sie rein. Aber treten Sie sich die Füße richtig ab, wir wollen nicht, dass Sie den ganzen Dreck ins Haus tragen.«
    Nun wurde auch die zweite Person sichtbar, eine Frau von etwa Ende 30. Und den Zügen nach unzweifelhaft die Tochter der Torwächterin.
    »Machen wir«, gab Hain folgsam zurück und

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