Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bruderkampf

Bruderkampf

Titel: Bruderkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
Vom Netzwerk:
hell.
    Bis dahin muß jede Kanone entweder unbrauchbar gemacht oder über den Rand der Klippe gestoßen sein. Zum Schluß muß das Magazin gesprengt werden.«
    Farquhar nickte. »Meine Leute sind bereits mit Handspaken an der Arbeit. Ich denke, wir können alle Kanonen hinunterstoßen, Sir.«
    »Sehr gut.« Bolitho sah Okes an, der heftig atmete. »Sie übernehmen die Brücke. Halten Sie jeden auf. Allerdings muß einer schon sehr geschickt sein, denke ich, um an Rennies Feldwache vorbeizukommen. «
    »Ich habe den Abstieg über die Klippen gefunden, Sir«, meldete Belsey. »Er führt direkt zum Wasser hinunter. Unten liegen zwei große Beiboote vertäut.« Er wartete. »Soll ich weitermachen, Sir? Meine Männer sind bereit.«
    Bolitho nickte und sah dem Davongehenden nach. Belsey hatte bereits bewiesen, daß er in der Lage war, mit seinem Teil der Aufgabe fertig zu werden. Er ging zur Hütte zurück und sagte scharf: »Raus mit den Leuten. Es gibt noch viel zu tun.«
    Die Schärfe sollte seinen Abscheu überdecken, denn er hatte bemerkt, daß drei seiner Matrosen die Leichen plünderten.
    »Bereiten Sie alles vor, Mr. Okes, aber ziehen Sie sich erst zurück, wenn ich das Signal gebe. Falle ich, übernehmen Sie das Kommando und handeln nach Ihrem Ermessen.« Er stieß mit dem Degen auf die Erde. »Aber die Kanonen müssen zerstört und das Magazin muß gesprengt werden, ganz gleich, was sonst passiert. Lassen Sie eine ausreichende Sprengladung an der Brücke anbringen, prüfen Sie die Zündschnur, und überzeugen Sie sich, daß jeder seine Sache richtig macht.« Er schlug Okes auf die Schulter, der Zweite ging beinahe in die Knie. »Unser Besuch hier hat sich gelohnt, Mr. Okes. Schon allein diese zwei Truppentransporter können, wenn es sein muß, genug Soldaten transportieren, um Antigua zu stürmen.«
    Bolitho ging schnell zum Klippenrand, wo Stockdale, auf das Entermesser gestützt, auf ihn wartete. Er hielt inne und schaute zurück. Stolz erfüllte ihn über den bisherigen Gang der Dinge.
    Die Männer arbeiteten eifrig in der Dunkelheit, und eine der Riesenkanonen war bereits aus der Lafette gelöst. Farquhar und McIntosh beugten sich, völlig von ihrem Zerstörungswerk in Anspruch genommen, über die Luntenkiste, und andere Männer luden ihre Gewehre und beobachteten die eroberte Brücke.
    Er machte kehrt und folgte Stockdale die steilen, grob ausgehauenen Stufen hinunter. Könnte ich doch mein Gefühl, daß wir hier eine Aufgabe haben, auf die übrige Mannschaft der Phalarope übertragen! dachte er. Es konnte vollbracht werden.
    Er hatte diesen Leuten gezeigt, wie man es machte.
    Es war finster und sehr kalt am Fuß der Stufen, und er bemerkte, daß die kleine Gruppe bewaffneter Matrosen schon in einem der Beiboote hockte. Er sagte zu Belsey: »Sehen Sie, wie das uns am nächsten liegende Schiff vor Anker schwoit!« Er zeigte auf die kleine Korvette, die kaum zwei Kabellängen von ihnen entfernt vor der behelfsmäßigen Mole lag. Ihr Heck zeigte zur Mitte der Reede, ihr Bugspriet auf die schmale Durchfahrt zwischen den Vorgebirgen.
    Belsey nickte und rieb sich das Kinn. »Aye, Sir. Die Flut kommt rein.« Er kniete sich hin, tauchte den Arm ins Wasser und tastete über die Stufen. »Kein Tang zu fühlen, Sir. Sie muß schon ziemlich hoch sein.«
    »Stimmt.« Bolitho überlegte angestrengt, seine Augen verengten sich. »Wir machen uns an die Korvette. Man wird nicht groß Wache halten. Unter der Batterie glauben sie sich in Sicherheit. Ich würde das wenigstens tun.«
    Belsey nickte. »Und dann, Sir?« Es klang, als wäre er jetzt mit allem einverstanden.
    »Wir stecken sie in Brand und lassen sie auf den nächstliegenden Truppentransporter zutreiben. Sie wird in Flammen aufgehen wie trockenes Gras.«
    Der Steuermannsmaat bleckte die Zähne. »Das löst aber bestimmt Alarm aus, Sir.«
    Bolitho lachte kurz auf. »Man kann nicht alles haben, ohne zu zahlen.« Er kletterte über seine Leute zur achteren Ducht.
    »Umwickelt die Riemen, und zwar gut. Nehmt eure Hemden, alles, was zur Hand ist.« Er sah flüchtig zu den Sternen hinauf.
    Bildete er es sich nur ein, oder schimmerten sie blasser als vorher? »Ablegen!« kommandierte er ungeduldig. »Und pullt vorsichtig.«
    Die Riemen hoben und senkten sich, und die Männer hielten den Atem an, als das Beiboot von den Klippen freikam. Das Wasser gurgelte ungeduldig und drückte den Rumpf heftig in die Hauptströmung.
    Bolitho legte Stockdale die Hand auf den Arm. »Laß

Weitere Kostenlose Bücher