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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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zuvor schon die Beleuchtung. Jetzt steht ihnen mehr Deckfläche zur Verfügung, und damit sind auch die Nahrungsbahnen länger geworden, auf denen sie operieren können. Kein Grund zur Aufregung. Sie tun bloß, was sie können, um sich selbst zu helfen, beziehungsweise, um uns die Hilfeleistung zu erleichtern. Ich hoffe, wir haben genug Verbandmaterial für alle Patienten.«
    In Wahrheit fühlte Terrins weit weniger Zuversicht. Sein Unbehagen verstärkte sich mit der Erkenntnis, daß es jetzt die Fremden waren, die die Dinge in der Hand hatten; sie gebrauchten die Menschen.
    »Wie«, sagte Malloy, »sollen wir hier ‘rauskommen, Sir?«
    »Unsere Leute werden sich einen Weg ins Innere schneiden«, antwortete Stephens. »Oder sie werden dieses Schiffsende anheben, wenn ihnen das andere zu umständlich sein sollte.« Er wandte sich zu Terrins um. »Aber mir gefällt nicht …«
    Prices Stimme in den Kopfhörern unterbrach Stephens’ neuerliche Mißfallenskundgebung.
    »Die Störung ist wieder da, Sir, so schlimm wie am Anfang.«
    Er hörte sich verdrießlich an, vermutlich, weil der Gesprächspartner in Londonderry nicht mehr erhältlich war, um seine Langeweile zu lindern. »Es ist komisch, Sir, aber wenige Minuten nachdem Sie im Wrack verschwunden waren, hörte die Störung auf. Ich dachte schon, sie sei endgültig vorbei.«
    Zufall, natürlich, dachte Terrins. Aber sein Unbehagen verstärkte sich weiter. Er fragte: »Haben Sie gesehen, wie das Schiff herumgerollt ist?«
    »Nein, Sir. Hier draußen ist es fast dunkel.«
    Dunkel! Das bedeutete … Mit einem ungläubigen Blick auf seine Uhr sah er, daß sie mehr als drei Stunden im Schiff verbracht hatten. Kein Wunder, daß Price mißmutig war. Er sagte Price, daß er eine der Notrationen für sich anbrechen solle, und dann unterbrach Stephens wieder.
    »Was ist in der Ecke da los?« rief er und zeigte. »Was machen sie da?«
    Ein paar Meter entfernt kauerten zwei der Fremden vor einem Haufen verbogener Metallteile, unter dem ein dritter begraben lag. Einer von ihnen hatte einen Fangarm steif in das Gewirr gesteckt, wie wenn er an etwas arbeitete, das unter den Trümmern vergraben und eben noch in seiner Reichweite war. Seine Haltung und Position hatte etwas seltsam Vertrautes …
    »Price«, sagte Terrins in sein Kehlkopfmikrophon. »Bleiben Sie am Apparat; ich werde einen Test machen.« Er nahm einen Kopfhörer ab und reichte ihm Stephens, und dann ging er auf die Fremden in der Ecke zu.
    Diesmal verwendete er ein langes Metallstück, um den Fangarm zur Seite zu drücken, denn er erinnerte sich an die Hautabschürfung, die er das erstemal davongetragen hatte. Wie erwartet, meldete Price, daß die Störung aufgehört hatte, sobald es Terrins gelungen war, den Fangarm wegzudrücken.
    »Jemand«, sagte Terrins mit gezwungener Heiterheit, »hatte hier mit einem Bremsgitter gearbeitet.«
    Was immer die Reparaturversuche waren, die die Fremden in dieser Ecke machten, sie waren der Grund für die Radiostörungen im ganzen Land.
    »Das gibt es nicht«, sagte Terrins und hob einen mahnenden Zeigefinger zu den Fremden. »Halten Sie sie von diesem Ding fern, Stephens. Ich muß meine Meldung für die ›Argus‹ durchgeben.«
    Aber die Fremden wollten sich nicht verscheuchen lassen. Während die Minuten vergingen und Terrins Fragen stellte und beantwortete, die vom Sender des Hubschraubers weitergegeben wurden, hatte Stephens alle Mühe, die beiden Lebewesen auf Distanz zu halten. Und die Fremden wurden trotz ihrer Verletzungen und ihrer Langsamkeit regelrecht bösartig. Stephens mußte mit beiden Händen eine verbogene Metallplatte wie einen Schild vor sein Gesicht halten, um es vor den Peitschenschlägen ihrer Tentakel zu schützen, und beschränkte sich darauf, sie mit den Füßen wegzustoßen. Er tat es nicht gerade sanft, aber die Fremden ließen sich nicht entmutigen; sie schienen versessen darauf, an dieses Sendegerät oder was es war heranzukommen.
     
    Malloy und Thompson, die im benachbarten Abteil geblieben waren, um die drei Fremden dort im Auge zu behalten, kamen herüber, angezogen vom Lärm, und Stephens knurrte: »Helft mir. Steht nicht so herum!«
    Während er mit dem Fuß nach einem zitternden Fremden stieß, meldete Malloy, daß die Kreatur, die sie als zweite verarztet hatten, damit beschäftigt sei, einen Durchgang nach achtern in die Trennwände zu schneiden. Sie verwende dazu eine Art Azetylenbrenner, erzählte er, bloß viel kleiner; und der Fremde

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