Brunftzeit
entweder einsam, gelangweilt oder spitz. Oder ein bisschen von allem. Aber eines ist er mit Sicherheit nicht : an einer engeren Beziehung mit Ihnen interessiert. Seien Sie also auf der Hut.
Wenn Sie allerdings selbst einsam, gelangweilt oder spitz sind, amüsieren Sie sich mit ihm.
Die Unterredung
Eine SMS am späten Abend bekommt jedoch einen komplett anderen Stellenwert, wenn zwischen ihnen bereits Die Unterredung stattgefunden hat: das Gespräch darüber, dass Sie – beide – ab sofort mit niemand anderem mehr ausgehen wollen.
Die Unterredung – Sallys Geschichte
Drei Wochen nachdem Sally und Steve ein Paar wurden, stöberte Sally in seinem Handy herum und stellte fest, dass er nur zwei Tage zuvor mit einer anderen Frau geschlafen hatte. Sie hat das Telefon übrigens nicht heimlich gescannt – er hatte sie gebeten, etwas für ihn herauszusuchen. Jedenfalls stolperte sie über die SMS, aus der hervorging, dass er zwischen ihrem letzten Date und dem an diesem Tag mit einer anderen im Bett gewesen war. Sie war darüber alles andere als glücklich und sagte es Steve auf den Kopf zu. Darauf erwiderte er, dass er das zwar durchaus verstehen könne, dass sie bisher allerdings ja die Unterredung über die Exklusivität ihrer Treffen noch gar nicht geführt hätten. Ob sie denn wünsche, dass er aufhöre, mit anderen Frauen auszugehen?
»Ja«, sagte Sally, die sich allmählich wieder beruhigte, »das möchte ich. Und da wäre noch etwas.«
»Aha«, entgegnete Steve, »und das wäre?«
Auch Sally hatte mit einem anderen Mann geschlafen, ebenfalls erst ein paar Tage zuvor. Nachdem sie ihn angehört hatte, hielt sie es für besser, gleich reinen Tisch zu machen, anstatt es für sich zu behalten. Ich persönlich finde das gut. Aber wie reagierte Steve?
Er lachte, sagte, sie wäre verrückt, ihm eine Szene zu machen und versprach, ab sofort nicht mehr mit anderen Frauen zu schlafen. Nun versprach auch Sally, nur noch mit Steve zu schlafen, und alles hatte seine Ordnung.
Das Interessante an dieser Geschichte ist, dass Sally und Steve sich völlig gleich verhielten. Als hätten sie sich vorgenommen, mit anderen Partnern zu schlafen, weil ihre Beziehung noch unverbindlich war und die entscheidende Unterredung noch ausstand. Diese Situation kann auf zwei verschiedene Arten enden (ich weiß nicht, welche das bei Steve und Sally ist – da sie jetzt, wo ich dies schreibe, erst seit zwei Monaten zusammen sind, ist der Ausgang noch ungewiss):
Sally und Steve lieben sich nicht genügend, und ihr Techtelmechtel schläft demnächst ein, oder
ihre Beziehung wird ausgesprochen gut funktionieren, weil sie den Beginn einer engen Freundschaft auf ähnliche Weise hantieren.
Wäre einer der beiden mir ähnlich gewesen – ich persönlich hätte nach der Begegnung mit einer wirklich netten Frau keine andere Frau mehr angerührt, selbst wenn die Unterredung noch nicht stattgefunden hätte. Aber damit wäre die Sache vielleicht kompliziert geworden. Da sich diese beiden aber genau gleich verhalten hatten, galten für sie auch die gleichen Voraussetzungen.
Damit ist eine Situation gegeben, in der zwei Fehler zufällig zu etwas Gutem führten. Gesund ist das nicht. Aber es kann klappen. Wäre ihnen das Gleiche zwei Jahre später in einer Partnerschaft passiert, hätten sie die Beziehung vermutlich beendet. Aber in dieser Phase, so kurz nach dem Kennenlernen, waren beide noch in der Lage, die Sache rational zu betrachten, weil sie ihr eigenes Verhalten vom anderen reflektiert sahen. Ich wünsche ihnen alle Kraft der Welt und bin gespannt, wie es ausgeht.
Single-Geheimnis
Wenn Sie gerade zum ersten Mal mit Ihrem neuen Bekannten geschlafen haben (oder es vorhaben) und sich Sorgen um die entsprechende Exklusivität machen, ist es nicht verkehrt, etwas von sich zu geben im Stile von: »Ich will dir nicht die Pistole auf die Brust setzen, aber du sollst wissen, dass ich, ganz gleich, wie das mit uns weitergeht, erst einmal nicht mit anderen schlafe. Und ich hoffe, dass du es auch nicht tust«. Wenn der Mann Sie mag, denkt er wahrscheinlich: »Toll, sie will nur mich!« und ist sehr glücklich darüber. Wirklich glücklich. Wenn es ihm hingegen egal ist, wissen Sie wenigstens, woran Sie sind.
Und noch etwas: Verwenden Sie dabei nicht die Bezeichnung »Partner« – also etwa so: »Ich denke ja nicht, dass du mein Partner bist, aber …« Vorsicht! Die meisten Männer würden vermutlich nicht mit der Wimper zucken, einige aber eben doch. Und
Weitere Kostenlose Bücher