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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sein.«
    »Professor, beleidigen Sie Jordan absichtlich?«, fragte Isabel schockiert.
    »Sie ist eine Buchanan«, sagte er. »Ich halte mich nur an die Fakten.«
    »Wie belegbar sind Ihre Forschungsergebnisse eigentlich?« Jordan verschränkte die Arme vor der Brust und blickte den unhöflichen Mann stirnrunzelnd an.
    »Ich bin Historiker«, fuhr er sie an. »Ich arbeite nur mit Fakten. Sicher könnten einige der Geschichten Legenden sein, aber sie sind trotzdem glaubhaft.«
    »Als Historiker glauben Sie, den Beweis dafür zu haben, dass alle MacKennas Heilige und alle Buchanans Schurken sind?«
    »Ich weiß, es klingt parteiisch, aber die Beweise sind nicht zu widerlegen. Lesen Sie«, forderte er sie erneut auf, »und Sie werden ebenfalls zu diesem Schluss kommen.«
    »Dass die Buchanans unzivilisierte Wilde sind?«
    »Leider ja«, erwiderte er fröhlich. »Und Diebe«, fügte er hinzu. »Sie haben sich so viel von dem Land der MacKennas angeeignet, bis Glen MacKenna nur noch halb so groß war wie ursprünglich. Und sie haben natürlich den Schatz gestohlen.«
    »Der Schatz, mit dem die Fehde begann«, sagte Jordan gereizt.
    Er grinste nur und ließ sie einfach stehen, um sich Isabel zuzuwenden. »Ich konnte nicht mit all den Kartons reisen, und ich muss sie einlagern, wenn ich nach Schottland fahre. Wenn Sie das Material sehen möchten, kommen Sie am besten in den nächsten zwei Wochen nach Texas.«
    »Sie reisen bereits in zwei Wochen ab? Aber ich muss in die Schule, und ich …« Isabel holte tief Luft und sprudelte hervor: »Ich kann ja die erste Woche schwänzen.«
    Jordan unterbrach sie. »Isabel, du kannst nicht eine ganze Woche versäumen. Du musst deinen Stundenplan einhalten und deine Bücher durcharbeiten. Du kannst nicht einfach nach Texas fahren. Warum kann der Professor dir denn die Forschungsergebnisse nicht mailen?«
    »Das meiste Material ist handschriftlich, und ich habe nur ein paar Namen und Daten in den Computer eingegeben. Das könnte ich natürlich per E-Mail schicken, aber ohne die handschriftlichen Unterlagen können Sie nicht viel damit anfangen.«
    »Und wenn Sie die Kartons per Post schicken?«, schlug Jordan vor.
    »Oh nein, das geht nicht«, wehrte er ab. »Die Kosten …«
    »Die übernehmen wir«, bot Jordan an.
    »Ich traue der Post nicht. Die Kartons könnten verloren gehen, und es steckt jahrelange Forschungsarbeit darin. Nein, nein, das will ich nicht riskieren. Sie müssen schon nach Texas kommen, Isabel. Vielleicht erst, wenn ich zurückkomme. Obwohl …«
    »Ja?«, fragte Isabel.
    »Unter Umständen bleibe ich in Schottland. Das hängt von meinen Finanzen ab, und dann bleiben eben auch meine Forschungsergebnisse eingelagert. Also, wenn Sie sie lesen wollen, dann geht es nur jetzt«, schloss er.
    »Könnte nicht jemand die Akten fotokopieren?«, fragte Isabel.
    »Ich wüsste niemanden, der das tun könnte, und ich habe einfach nicht die Zeit dazu, weil ich mich auf meine Reise vorbereiten muss. Sie müssen selbst Kopien machen, wenn Sie kommen.«
    Isabel stieß einen frustrierten Seufzer aus, und Jordan, die ihr ansah, wie wichtig ihr diese Angelegenheit war, hatte Mitleid mit ihr. So irritiert sie über die einseitige Sichtweise des Professors war, so leid tat es ihr doch, dass Isabel keine Möglichkeit hatte, etwas über die Geschichte ihrer Vorfahren zu erfahren.
    »Vielleicht forsche ich ja selbst ein bisschen«, meinte Jordan, als sie aufstand, um den Professor und Isabel allein zu lassen.
    Der unverschämte Mann hatte sie ärgerlich gemacht, und sie war auf einmal entschlossen, selbst ein paar Fakten auszugraben, um ihm zu beweisen, dass er unrecht hatte. Die Buchanans waren unzivilisierte Wilde? Was für ein Geschichtsprofessor stellte solche Thesen auf? Wie glaubwürdig war er überhaupt? War er wirklich Geschichtsprofessor? Das würde sie überprüfen.
    »Unter Umständen kommt dann heraus, dass die Buchanans die Heiligen waren«, erklärte sie.
    »Das ist kaum möglich, Liebchen. Meine Forschungsergebnisse sind unangreifbar.«
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu, als sie ging. »Das werden wir noch sehen.«

3
    Es war schon nach zehn Uhr, als Jordan endlich Gelegenheit hatte, ihre Kontaktlinsen herauszunehmen. Dann eilte sie zurück in den Ballsaal, um Noah zu suchen. Er hatte ihr Brillenetui in der Tasche.
    Professor MacKenna hatte den Empfang bereits verlassen, und Isabel hatte sich für sein ungehobeltes Benehmen entschuldigt. Jordan erwiderte, sie

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