Buerokrankheiten
mithilfe der tadellos funktionierenden Bürotechnik in Angriff nehmen zu dürfen. Das Kantinenessen schmeckt, Besprechungen sind effizient, und ihr Chef überschüttet sie förmlich mit Lob für die geleisteten Dienste. Im Büro duftet es nach Lavendel und Rosenblüten. Schade, dass bald schon wieder Feierabend ist …
Verwandte Krankheiten:
Keine
Behandlungsmöglichkeit:
Sie fühlen sich tatsächlich angesprochen? Sie sind in ihrem Büroalltag durch und durch zufrieden und strotzen förmlich vor Liebe und Freude für die Arbeit und Ihre Kollegen? Dann lesen Sie dieses Buch bitte noch einmal ganz genau durch!
Allen anderen gilt hingegen mein persönlicher Glückwunsch für so viel Realismus und gelassene Akzeptanz: Schließlich sind es gerade die kleinen und mittelgroßen Aufreger des anstehenden Arbeitstages, die uns jeden Morgen dazu antreiben, das eigentliche Leben acht Stunden lang für mehr oder weniger sinnlose Tätigkeiten zu unterbrechen. Wäre es nicht verdammt langweilig, dabei plötzlich auf gemeinsame Lästereien, irrsinnige Prozesse oder zwischenmenschliche Unzulänglichkeiten im kollegialen Umfeld verzichten zu müssen – von den unbändigen Glücksgefühlen beim Verlassen des Firmengebäudes nach Feierabend einmal ganz zu schweigen? Und selbst dem obligatorischen Stau auf dem Nachhauseweg lässt sich mit wenig Mühe etwas Positives abgewinnen: die tröstliche Gewissheit, dass es Millionen anderen Menschen genauso geht wie Ihnen …
[Krankheitsverzeichnis]
Zweckenbiss
(engl. near-death experience)
Beschreibung:
Durch spitzes Büroequipment hervorgerufene Handverletzung.
Verbreitung:
Tritt häufig beim Festpinnen von beschriebenen, bunten Kärtchen an Metaplanwänden auf. In seltenen Fällen auch beim ungeschickten Hantieren mit Büro- oder Heftklammern.
Symptome:
Je nach Tiefe des Einstichs reicht die Bandbreite möglicher Symptome von einem kleinen Kratzer an der Hautoberfläche bis hin zu dramatischen Blutverlusten im hohen, einstelligen Nanoliter-Bereich. Insbesondere bei männlichen Kollegen drohen infolgedessen regelmäßig Ohnmachtsanfälle und Kreislaufzusammenbrüche.
Häufig berichten die Betroffenen nach ihrem Erwachen von einem Tunnel, an dessen Ende sie einen schwachen Lichtkegel wahrgenommen haben wollen …
Verwandte Krankheiten:
Brainstorming
Behandlungsmöglichkeit:
Bärchenpflaster
Schlusswort
Die letzten Seiten gehören all denen, ohne die es die Bürokrankheiten in der vorliegenden Form mit Sicherheit nie gegeben hätte:
Holger »Charlie« Kuntze, Geburtshelfer der Idee. Motivator, Zweifelbeseitiger und Retter in der Not – selbst während sportlicher Großereignisse oder TV -Events von nationalem Interesse.
Dem gesamten Team von Bastei Lübbe. Allen voran Sabine Niemeier und Ann-Kathrin Schwarz. Die nächste Runde Kölsch geht auf mich!
Anne Kunz, die selbst aus der vermeintlich unmöglichsten Idee noch ein Foto zauberte, das die kühnsten Erwartungen locker um (Blitz-)Lichtjahre übertraf.
Der Agentur Dahm & Freunde GmbH in Bonn, die die Räumlichkeiten für das Fotoshooting zur Verfügung stellte.
Martina Lauterbach, geduldige Testleserin, Extremitätenmodel und Rückhalt in sämtlichen Lebenslagen.
Allen Freunden und Bekannten, die mich mit ihren Anekdoten aus dem Arbeitsalltag – bewusst oder unbewusst – immer wieder zu neuen Krankheitsbildern inspirierten (zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze sieht der Autor an dieser Stelle bewusst von der Nennung konkreter Namen ab).
Meiner Familie.
Allen sei hiermit nochmals herzlich gedankt!
Feierabend.
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