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Bullenpeitsche: Kriminalroman (Droemer) (German Edition)

Bullenpeitsche: Kriminalroman (Droemer) (German Edition)

Titel: Bullenpeitsche: Kriminalroman (Droemer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Buchholz
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Sackmann. Er ist der einzige von uns, der groß genug ist, um nicht unangenehm auffällig zu ihm aufschauen zu müssen. »Gestern Morgen sind zwei Polizisten erschossen worden, und wir wüssten gerne, warum Ihre Autos am Tatort geparkt waren.«
    Sackmann verschränkt die Arme vor der Brust.
    »Aha.«
    »Außerdem«, sagt der Inceman, »ermitteln wir gegen Sie wegen verbotenen Glückspiels.«
    Dr. Sackmann zuckt auf voller Länge zusammen, sein Gesicht zerfällt in drei bis vier große Teile. Glatter Treffer. Keine Ahnung, wo der Inceman das jetzt her hat, aber es scheint zu stimmen und es hat funktioniert. Sackmann tritt zur Seite und gibt den Weg in sein Haus frei.
    »Bitte, kommen Sie doch erstmal rein.«
    Wir betreten einer nach dem anderen die Sackmannsche Villa, wobei der Calabretta und ich versuchen, unsere Überraschung zu verbergen. Der Calabretta räuspert sich, ich mache blöderweise direkt mit. Souverän wirkt das bestimmt nicht. Aber Sackmann scheint erschrocken genug zu sein, um es nicht zu bemerken.
    Das Erdgeschoss ist ein einziger großer Raum. Die Wände sind in unterschiedlichen hellen Grautönen gehalten, der Parkettboden blitzt, rechts glänzt eine schwarz lackierte Küchenzeile mit einer Theke und ein paar Barhockern. Der Küchenkram sieht aus, als wäre er noch nie benutzt worden. Hinten an der großen Fensterfront, mit Blick auf die Alster, steht eine sehr große, froschgrüne Ledercouch. Links davon an der Wand eine High End-Stereoanlage, silbergrau. Verschwindet fast in der Wand. Sonst steht im Erdgeschoss nichts. Da hat sich einer seinen Wohndesign-Traum erfüllt.
    Dr. Sackmann geht in die Küche und setzt sich an der Theke auf einen Barhocker. Wir folgen ihm, bleiben aber stehen. Sackmann wirkt mit jeder Minute zerkratzter. »Okay, was genau wollen Sie von mir?«
    »Unsere Kollegen sind brutal ermordet worden«, sagt der Calabretta. »Wir wollen den Täter. Und wir glauben, dass Sie etwas wissen, was wir noch nicht wissen. Wir haben Zeugen, die sowohl Ihren Bentley als auch Ihren BMW am Tatort gesehen haben. Und das finden wir schon ziemlich bemerkenswert.«
    Der Inceman sagt in einem unterirdisch schneidenden Tonfall: »Sie können sich selbstverständlich erst mal mit Ihrem Anwalt in Verbindung setzen.«
    Es hört sich an, als würde er Sackmann empfehlen, sich doch bitte mit dem Teufel in Verbindung zu setzen.
    Dr. Sackmann nimmt seine randlose Brille ab und fährt sich mit der Hand über die Augen. Er kommt mir vor, als könnte er sich gleich vor unseren Augen in eine lange Säule aus Staub verwandeln, die dann umgehend zerfällt. Ich hatte generell mit etwas mehr Widerstand gerechnet. Er wirkt, als hätte er nur darauf gewartet, dass mal jemand kommt und fragt. Als wäre das, was hinter der Fassade steckt, schon seit langer Zeit zerbröckelt. Als wäre er erleichtert. So hab ich ihn nicht eingeschätzt.
    Er sieht uns an.
    »Wie Sie offensichtlich wissen, spiele ich gerne. Und ja, manchmal ist das, was ich da mache, nicht ganz legal. Ich kenne Leute, die ich wahrscheinlich besser nicht kennen sollte.« Er macht eine kurze Pause und sieht aus dem Fenster. »Der Tod Ihrer Kollegen tut mir sehr leid. Ich bin bereit, Ihnen zu sagen, was ich weiß. Da sind sicher ein paar Dinge, die Ihnen helfen können, die Sache aufzuklären. Ich will allerdings, dass Sie mir im Gegenzug etwas zusichern.«
    »Was möchten Sie?«, frage ich.
    Wenn’s um solche Sachen geht, bin ich dran.
    »Ich möchte, dass nicht gegen mich ermittelt wird. Ich möchte Schutz, wenn er nötig wird. Und ich möchte, dass um meine Spielerei kein Wind gemacht wird. Dass nichts an die Presse geht.«
    Aha. Wie leicht solche Typen manchmal zu packen sind. Hauptsache, niemand kriegt mit, dass auch sie ein paar schmutzige Ecken haben. Ich meine, wir alle haben diese Müllkippen in unserem Leben, warum sollte ausgerechnet ein stinkreicher Geschäftsmann keine haben? Was glauben die eigentlich, was die Leute glauben? Na ja. Von mir aus.
    »Das mit der Presse kann ich Ihnen hier und jetzt zusichern, die kriegen von uns nichts zu hören«, sage ich. »Die andere Sache müssen wir erst besprechen. Wir melden uns morgen bei Ihnen.«
    Dr. Sackmann nickt. Er schiebt eine seiner Visitenkarten über die Küchentheke und erhebt sich, um uns hinauszubegleiten.
    Als wir an der Couch vorbeikommen, erhebt sich eine große, braun gefleckte Katze aus der Tiefe, kuckt uns der Reihe nach an und faucht. Die Katze ist wirklich sehr groß, und sie hat

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