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Bullet Catcher - Ben

Bullet Catcher - Ben

Titel: Bullet Catcher - Ben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Callie auf ihrem Weg zu Lucy Sharpe hinaufging.
    »Hört sich so an, als wäre die kleine Gracie aus ihrem Mittagsschläfchen erwacht.« Avery Cole, eine Schönheit mit rabenschwarzem Haar, die sie auf der geschwungenen Einfahrt des Herrenhauses im Tudorstil begrüßt hatte, hielt auf der obersten Treppenstufe inne und drehte sich um, um sie anzulächeln. »Ich hoffe, Sie haben nichts gegen einen Beisitzer bei Ihrem Treffen einzuwenden.«
    »Machen Sie Witze?«, fragte Ben. »Das Kind sorgt dafür, dass sie guter Laune ist.«
    Avery lachte. »Das können Sie laut sagen. Und Jack ist da, also ist sie doppelt glücklich.«
    »Wer ist Jack?«, fragte Callie, außerstande, die Schmetterlinge zu unterdrücken, die in ihrem Bauch flatterten, seit sie New York City verlassen hatten. Im Laufe der letzten paar Tage – und herrlich erotischer Nächte –, die sie mit Ben verbracht hatte, hatte sie genug über die legendäre Lucy Sharpe gehört, um mehr als nur ein bisschen eingeschüchtert zu sein.
    »Ihr Mann, Jack Culver«, antwortete Ben. »Der einzige Bullet Catcher, den sie nicht kontrollieren kann.«
    Avery trat beiseite, um auf eine geschnitzte Mahagonitür zu zeigen, die so übergroß war wie alles andere im Haus. Ihre zobelbraunen Augen funkelten erheitert. »Aber sie versucht es zumindest und macht ihre Sache recht gut. Gehen Sie rein; die beiden sind soweit.«
    Sofort wurde die Tür von einem hochgewachsenen Mann geöffnet, der sich das letzte Mal am Vortag rasiert hatte und ein knapp zweijähriges, kleines Mädchen auf dem Arm hielt.
    »Hallo.« Er streckte die Hand aus, um Callie zu begrüßen, und nickte Ben zu. »Youngblood, schön, Sie wiederzusehen.«
    »Ist es das?«, fragte Ben. »Oder hat Ihre bessere Hälfte schon die Klinge der Guillotine geschärft?«
    »Nach Ihrem Auftritt in Florida ist Ihr Hals sicher«, sagte der Mann und schenkte Callie ein kleines, schelmisches Lächeln, das den Anflug des New Yorker Akzents in seiner rauen Stimme perfekt ergänzte. »Ich verstehe, dass man Ihnen gratulieren muss, Ms Parrish. Der Gouverneur ist nicht nur des Mordversuches angeklagt und aus dem Amt gejagt worden. Sein Nachfolger hat die Bullet Catcher engagiert. Meine Frau ist sehr erfreut.« Er beugte sich ein wenig vor und drückte das kleine Mädchen an sich, um ihr spielerisch ins Ohr zu flüstern. »Wenn Momma sich freut, freuen sich alle, richtig, Schatz?«
    Das Kind kicherte und schlug mit pummeligen Händen auf das Gesicht ihres Daddys, und in seiner Miene lag pure Bewunderung.
    »Das habe ich gehört.« Eine Frau kam in Sicht und durchquerte mit einem ausgestreckten Arm die gewaltige Bibliothek. Kohlschwarzes Haar fiel ihr wie ein Vorhang über die Schultern, ein scharfer Kontrast zu der weißen Seidenjacke, die sich um ihre hochgewachsene, schlanke Gestalt schmiegte. »Ich bin Lucy Sharpe.« Sie begrüßte Callie und hob mit der anderen Hand einen großen Umschlag hoch. »Ich glaube, dies sind die Informationen, die Sie haben wollten.«
    Die Schmetterlinge verschwanden sofort und wurden ersetzt durch Ranken der Hoffnung, die sich seit Tagen um Callies Herz legten. Seit Ben ihr das erste Mal von den engen Beziehungen seiner Chefin zur CIA erzählt hatte, die tatsächlich Informationen zutage fördern könnten, von denen sie gedacht hatte, dass sie für immer vergraben sein würden, hatte Callie es gewagt zu hoffen.
    »Sie haben ihn gefunden?« Ihre Stimme brach beinahe. »Mit nicht mehr als dem Namen Jeremiah?«
    »Das war ein Kinderspiel«, sagte Lucy und bedeutete Callie, sich zu ihr auf eine Sitzgruppe zu gesellen. »Ganz ehrlich, Sie hätten ihn wahrscheinlich selbst mit ungefähr einer halben Stunde Internetsuche finden können.«
    »Wirklich?« Wenn Granny Belle das doch nur gewusst hätte. Wenn sie ihr dunkles Geheimnis nicht bis zu ihrem letzten Tag auf Erden für sich behalten hätte, hätte Callie vielleicht diese Recherchen angestellt und ihre Urgroßmutter mit dem Namen eines Mannes in den Himmel geschickt, von dem sie gesagt hatte, sie habe ihn auf den ersten Blick geliebt. Aber Granny Belle hatte sich ihres One-Night-Stands geschämt und es geschafft, ihr ganzes Erwachsenenleben mit dieser Lüge zu leben.
    Callie blinzelte überrascht, als sie die fünf Zentimeter dicke Akte sah. »So viele Informationen haben Sie von einer Internetsuche bekommen?«
    »Oh nein. Ich habe einige Fäden in Washington gezogen. Diese Akte enthält Fotos, seine Krankengeschichte und sogar eine Kopie seines

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