Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
Vom Netzwerk:
albern. Wir machen eine Wette. Wenn ...
dieses Ding immer noch da ist, wo ich das heute Morgen gesichtet habe, wie
übrigens jeden morgen der letzten drei, vier Wochen, gehe ich nach Hause. Wenn
es wider mein Erwarten nicht mehr da ist, gehe ich mit dir wohin du willst.
Vorerst.
    _.Finde ich nur fair.
     
    Und so gingen wir, wohin er wollte...
     
    Ich glaube allerdings, er wusste nicht genau, wohin er
wollte.
     
    Ich war in einer Falle.
     
      Wie fühlt man sich eigentlich als Versuchskaninchen. Und
zwar besteht der Unterschied zu einer Versuchsperson in der Tatsache, dass ich
über das Experiment nicht informiert bin. Man sperrt ein nichts ahnendes Tier
in ein Labyrinthkäfig und beobachtet dessen Verhalten. Das Tolle an meiner
Situation ist die Unmöglichkeit, den Beobachter zu enttäuschen. Ich könnte
jetzt sagen, ich wolle doch nach Hause, und das müsste er akzeptieren. Nur
hätte ich keine Garantie, dass mein Zuhause sich immer noch an derselben Stelle
befindet, wie eigentlich... wie lange... acht Jahre? Wo bin ich hier gelandet?
Welchen Namen trägt mein neuer Käfig?
    Und wo zum Henker ist mein Hühnerauge geblieben? Ich weiß,
dass ich nicht träume. Ich bin ein Hirnspezialist, und ich kenne den
Unterschied, zwischen einem Traum und einem Wachzustand. Nein. Ich träume
nicht.
     
    _.Hey du Träumer. Welcher ist dein Lieblingswagen? Ich meine
damit einen Wagen, von dem du nicht mal zu träumen wagtest.
    .Das ist eindeutig der zweiunddreißiger Kamikaze.
    _.Aa ein Klassiker. 
    .Allerdings habe ich von dem Wagen schon mal geträumt.
    _.Ich übrigens auch. Vor langer, langer Zeit. Sag mal, was
hältst du von einer kleinen Stadtrundfahrt?
    .Bin nicht direkt dagegen. Haben wir denn einen Wagen, oder
nehmen wir den Bus?
    _.Wir haben einen Wagen.
     
      Wir hatten tatsächlich einen Wagen. Gut, ich habe mich
gewundert, als ich mein Hühnerauge nicht mehr an der besagten Stelle vorfand,
doch diesmal wurde ich wirklich überrascht. Nein ich war nicht schockiert. Es
war eine wirklich schöne Überraschung, die schönste, die ich bis heute in
meinem Leben hatte.
     
    _.Ich hoffe die Farbe gefällt dir, ich habe vergessen, dich
danach zu fragen.
    .Aber aber, mein Freund. Dieses Model gibt es nur in
Schwarz. Weißt du das etwa nicht? Welche Farbe hatte er in deinem Traum gehabt?
    _.Das ist wirklich eigenartig, aber in meinem Traum war der
Wagen weiß. Dabei hast du vollkommen recht, den gab es nur in schwarz.
    .Was ich viel eigenartiger finde, ist wohl die Tatsache,
dass der hier vor mir steht. Dieser Wagen fährt nicht auf den Straßen. Es gibt
auf der ganzen Welt nur zehn mal dieses Model, und die stehen alle in riesigen
wohl klimatisierten  Garagen bei reichen und mächtigen Bewohnern dieses
Planeten. Aber ich will nicht wissen, was der heilige Kamikaze hier verloren
hat, sondern ob das der Wagen ist, mit dem wir spazieren fahren wollen.
    _.Du machst es mir viel zu einfach.
    .Ich habe die Wette verloren, schon vergessen.
    _.Stimmt – du hast die Wette verloren. Und ja, das ist unser
Wagen, und du bist der Fahrer.
     

Der heilige Kamikaze.
     
    .Ich weiß zwar immer noch nicht, was du mit mir vorhast,
doch bis jetzt gefällt es mir. Der Wagen ist einfach heilig. Und der gute Herr
Kamikaze ist auch heilig. Wenn du mir jetzt verkünden müsstest, dass ich sterben
soll, würde ich dir nicht böse sein, wenn ich nur ein halbes Stündchen damit
fahren dürfte.
    _.Wir haben noch etwa vierzig Minuten.
    .Bis was passiert?
    _.Keine Angst, du musst nicht sterben.
    .Ich dachte immer, alle müssen sterben.
    _.Die Zeit ist vorüber.
    .Tatsächlich?
    _.Oh ja, schon länger.
    .Wie lange?
    _.Wenn ich sagen würde seit heute Morgen, könntest du damit
etwas anfangen?
    .Heute morgen ist noch nicht so lange her.
    _.Du hast wieder Recht.
    .Ich höre dir zu. Du führst irgendwas im Schilde. Ich höre
dir zu, und ich kombiniere. Ich höre dir zu, ich kombiniere, aber ich träume
nicht, und das macht mir Angst. Doch. Zumindest in diesem Moment ist es mir
gleich. Denn. Ich fahre einen Kamikaze. Und nicht irgendeinen. Ich fahre den
schönsten Japaner aller Zeiten.
    _.Jetzt flipp nicht gleich aus, es gibt Besseres, als diesen
Wagen. Es gibt sogar einen besseren Kamikaze, als diesen hier.
    .Nicht in meiner Welt.
    _.Du hörst ja wirklich zu. Und du kombinierst.
    .Ja, aber ich kann auch sehen.
    _.Was siehst du?
    .Ich sehe deine Augen. Du kennst bestimmt den Spruch, ich
denke, also bin ich. Nach diesem Spruch kann ich meine Existenz

Weitere Kostenlose Bücher