053 - Die Schlacht von El'ay
WAS BISHER GESCHAH
Am 8. Februar 2012 trifft der Komet »Christopher-Floyd« die Erde. Die Folgen sind verheerend. Die Erdachse verschiebt sich, weite Teile Russlands und Chinas werden ausradiert, ein Leichentuch aus Staub legt sich um den Planeten… für Jahrhunderte. Als die Eiszeit endet, hat sich das Antlitz der Erde gewandelt: Mutationen bevölkern die Länder und die Menschheit ist unter dem Einfluss grüner Kristalle aus dem Kometen auf rätselhafte Weise degeneriert. In dieses Szenario verschlägt es den US-Piloten Matthew Drax, dessen Jet-Staffel beim Kometeneinschlag durch einen Riss im Raum/Zeit-Kontinuum ins Jahr 2516 geschleudert wird. Beim Absturz über den Alpen wird Matt Drax von seinen Kameraden getrennt und von Barbaren gerettet, die ihn als Gott »Maddrax« verehren. Zusammen mit der telepathisch begabten Kriegerin Aruula wandert er über eine dunkle, postapokalyptische Erde…
In Meeraka (ehem. USA) trifft Matt Drax auf den sogenannten Weltrat (WCA). Doch die Ziele der Regierung, deren Vorgehen gegen eine Rebellengruppe namens Running Men und ihre Verbindung zu den brutalen Nordmännern sind ihm suspekt. Er zieht mit Aruula weiter gen Westen. Die WCA bleibt ihm aber in Gestalt von Lynne Crow, deren Vater Militärchef des Weltrats ist, auf den Fersen - bis sie bei einem Angriff der Running Men lebensgefährlich verletzt wird. Als General Crow den Androiden Miki Takeo bei El'ay (L.A.) aufsucht, der Lynne rettet und mit einem bionischen Arm ausstattet, trifft er erneut auf den Matthew Drax - und holt ihn und Aruula zurück an die Ostküste. Dort hat Professor David McKenzie, ein Mitglied der Jet-Staffel, auf Cape Canaveral den Prototyp eines Space Shuttle instand gesetzt. Was Matt, aber der Weltrat nicht weiß: McKenzie ist ein getarnter Running Man, auf den die Erinnerungen des wahren Dave übertragen wurden.
Nun braucht die WCA Matthew als Piloten, um zur ISS zu gelangen. Er willigt ein - um die in 500 Jahren gesammelten Daten zu sichern, damit sie dem Weltrat nicht in die Hände fallen. Was ihm auch gelingt. Mit Aruula, zwei Gefangenen und dem falschen McKenzie setzt sich Matt nach Amarillo ab, wo er eine Enklave verbündeter Cyborgs weiß.
Unterdessen geschehen in El'ay schaurige Dinge: Tote erwachen und wenden sich gegen die Lebenden - ferngesteuert von Japanern, die eine Invasion vorbereiten und dazu Splitter der grünen Kristalle nutzen. Der Cyborg Aiko - Takeos Sohn - gerät in den Konflikt und erbeutet ein Notebook von dem japanischen Anführer General Fudoh, wird aber schwer verletzt. Sein Gleiter nimmt automatisch Kurs auf die Amarillo- Enklave…
Alarmiert wirbelte Kimjo herum, konnte aber keinen Verantwortlichen für die Rempelei ausmachen. Auf der Straße herrschte blankes Chaos.
Die Menschen hasteten wild durcheinander. Wer nicht schnell genug reagierte, wurde rücksichtslos zur Seite gedrängt. Es war ein einziges Stoßen, Schieben und Schlagen. Der Klagechor, den inzwischen sämtliche Tänzerinnen anstimmten, heizte die aufkommende Panik noch stärker an. Auf der Straße wurden ebenfalls Schreie laut.
Es dauerte einen Moment, bis Kimjo aus der allgemeinen Dissonanz eine einzelne Stimme herausfiltern konnte, die kreischte: »Weg hier! Die Toten steigen aus ihren Gräbern, um uns zu verderben!«
Die gebogene Klinge, die Kimjo stets im Stiefelschaft mit sich führte, ruhte längst in seiner Faust. Als Garküchenbesitzer war er plötzlich ausbrechende Gewalt gewohnt, aber was nützte ihm die Waffe, wenn es nur eine fliehende Menge zu sehen gab? Dass Kimjo den Grund der allgemeinen Unruhe nicht erkennen konnte, steigerte seine Angst in unbekannte Dimensionen. Kurz entschlossen sprang er zu der Mechica aufs Podest, drehte sich - und sah endlich, was die Tänzerinnen so entsetzte.
Aus einer angrenzenden Seitengasse strömten mit Schwertern und Spießen bewaffnete Männer, die wie ein Keil in die Reihen der Nachtschwärmer stießen und rücksichtslos um sich hieben. Das allein wäre vielleicht noch kein Grund zur Hysterie gewesen, denn in einer brodelnden Metropole wie El'ay standen blutige Scharmützel auf der Tagesordnung. Doch selbst aus der Entfernung war zu erkennen, dass dort keine normalen Söldner ihr rohes Handwerk betrieben. Die von Verwesung und Aussatz gezeichneten Körper gehörten nicht einmal normalen Menschen…
Eine Legion der Toten hatte sich aus seinen Gräbern erhoben, bar jeden Mitleids und voller Hass auf alles Lebende! Von dem Wunsch nach Vernichtung
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