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Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!

Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!

Titel: Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Preyer
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gut gehen.“
    Die schöne Angela sprach entweder die Wahrheit, oder sie war nur vorsichtig. Der Butler nahm sich vor, dies möglichst rasch herauszufinden. Diese Gelegenheit ergab sich beim nächsten Termin, im Amtsgericht Königstein, Burgweg 9.
*
    Als die Lady das Autofenster herunterlassen wollte, um die frische Frühlingsluft zu genießen, bat der Butler sie, dies besser zu unterlassen. Er werde die Klimaanlage entsprechend justieren.
    „Sie haben Angst um mein Leben“, sagte die Lady geradeheraus.
    „Sollte es jemanden geben, der nicht damit einverstanden ist, dass Sie das Vermögen Jakob Aufhausers erben, wird er noch vor der Testamentseröffnung zuschlagen. Und er hat es ja bereits zweimal getan.“
    Und wie zum Beweis wurden die Worte des Butlers durch einen Knall unterbrochen. Eine Gewehrkugel schrammte das vordere rechte Seitenfenster entlang, an dem Lady Marbely saß.
    „Dreimal!“, korrigierte sich der Butler trocken. „Der Wagen ist glücklicherweise schusssicher, Milady.“
    „Ob ich die Erbschaft ablehnen sollte?“, rief die Lady.
    Der Butler blieb so ruhig, als hätte lediglich ein Ast den Wagen gestreift. „Davon rate ich ab. Ihnen wird auf jede erdenkliche Weise Schutz geboten. Genau dazu bin ich bei Ihnen!“
    „Aber Ihr Auto ist jetzt zerkratzt“, bedauerte die Lady.
    „Es hat den Anschein.“
    Milady bewahrte Contenance. „Was haben Sie beim Reuessen in Erfahrung bringen können, James?“
    „Das Gespräch darüber, Milady, müssen wir leider bis nach der Testamentseröffnung verschieben. Die Zeit drängt.“
*
    Im Amtsgericht Königstein hatten sich auch das Ehepaar Obermann sowie Aufhausers Rechtsanwalt Dr. Gundolf Siedler eingefunden. Der etwa Fünfzigjährige mit dem schon schütteren Haar wirkte nervös. Er musterte die Ankommenden durch die dicken Gläser seiner randlosen Brille, die er immer wieder zurechtrückte.
    „Eine Überfunktion der Schilddrüse“, stellte Lady Marbely flüsternd fest. „Sehen Sie nur diese Glotzaugen!“
    „Oder Stress, Milady. Angst. Der Mann hat etwas zu verbergen.“
    „Darf ich mich vorstellen: Doktor Siedler. In meine Hände hat der Verstorbene die Vollstreckung seines Testaments gelegt, nach der Eröffnung des Dokumentes durch den Amtsrichter.“ Der Rechtsanwalt schüttelte Milady die Hand. Der Butler, der von ihm ignoriert wurde, betrachtete den nervösen Menschen, der elegant gekleidet war und an seiner Rechten einen Ehering trug. Die linke Hand schmückte ein silberner Ring mit einem schwarzen Schmuckstein.
    Nach wenigen Minuten bat der Richter die Anwesenden in die Amtsstube, forderte sie auf, Platz zu nehmen und setzte sich selbst an einen ausladenden Schreibtisch. Der Reihe nach ließ er die Geladenen vortreten und überprüfte anhand einer Liste ihre Personalien. Dann war es so weit. Er griff nach einem Brieföffner und brach das Siegel über einem Schriftstück. Dabei fiel dem Butler auf, dass auch der Richter einen schwarzen Ring trug. Und noch jemand hatte bei der Verabschiedung einen solchen Ring getragen. Der Butler fand es ärgerlich, dass er zu wenig darauf geachtet hatte und nun nicht mehr wusste, um wen es sich gehandelt hatte.
    Der Richter räusperte sich, dann verlas er Jakob Aufhausers Letzten Willen. Er stockte dabei mehrere Male, weil er offenbar Probleme mit der Handschrift des Verstorbenen hatte. „Ich, Jakob Aufhauser, vererbe die Villa Andreae meiner Cousine Amanda Marbely. Ebenso gehen alle meine Firmen, laut beiliegender Liste, an Lady Marbely, sowie mein Barvermögen von zweiunddreißig Millionen Euro, das sich in Form von Sparbüchern, Aktien und Bargeld in meinem Depot in der Deutschen Bank in Königstein befindet. Meiner Cousine vertraue ich das künftige Geschick meiner Firmen und damit der darin Beschäftigten an, weil sie zu den wenigen gehört, die all das optimal verwalten können. Die Firmen sollen, nach nötiger Klärung und Sanierung, weiter betrieben werden. In meinem Interesse, im Interesse der Arbeiter, aber auch im wirtschaftlichen Interesse der Region. Weiterhin: Das Ehepaar Obermann, dem ich zu großem Dank verpflichtet bin, erbt ein Barvermögen von fünfhunderttausend Euro, das ihnen hoffentlich hilft, sich von den mühevollen Aufgaben rund um die Firma zurückzuziehen.“ Der Amtsrichter legte eine kurze Pause ein. „Dann folgen Datum und Unterschrift. Eine Beilage, wie im Testament angeführt, liegt nicht vor. Die Anwesenden können Einsicht in das Dokument nehmen und es kopieren lassen.

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