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Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Levke Winter
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das?«
    Hinter dem Tresen wedelte das Pferdeschwanzmädchen mit dem Arm, um Elias’ Aufmerksamkeit zu erregen. »Frau Coordes wird oft belästigt«, erklärte sie. »Mal im Zug, mal beim Einkaufen, und dann wirft jemand eine Zigarettenschachtel über ihren Zaun oder klebt Kaugummi auf den Briefkastenschlitz … Wir haben schon einen ganzen Ordner mit Anzeigen.«
    Elias sah, wie Boris knallrot anlief.
    Junge ist intelligent – versteht den Subtext , notierte er im Kopf. »Und du? Hast du das bucklige Männlein auch gesehen?«
    Boris starrte ihn an.
    »Er schläft doch mit Steffi im selben Zimmer«, platzte Frau Coordes heraus, genervt, weil der blöde Polizist gar nichts wusste.
    »Wer ist Steffi?«
    »Na, zu ihr ist er doch von der Stube aus hin. Rüber zu den Kindern. Und dann zu Steffi ans Bett. Sag ich doch. Ich will ’nen Polizeischutz.«
    Die Kollegin hinterm Tresen rollte mit den Augen.
    Frau Coordes bemerkte Elias’ skeptisches Gesicht und erklärte noch mal von vorn. »Also – erst war er bei mir. Ich hab die Flimmerkiste ausgemacht, mit der Fernbedienung, die Gitta mir geschenkt hat. Weil bei der alten ja der Lautknopf klemmte. Und dann ist er rübergegangen.«
    »Kannten Sie die Person?«
    »Ein buckliges Männlein.« Sie sprach es wie einen Namen aus – und zwar wie einen, der Elias bekannt vorkam. Buckliges Männlein … Er begann zu grübeln, aber bevor er draufkam, ging schon wieder die Tür zur Straße auf.
    Der Mann, der sich mit dem Hintern voran in den Eingangsbereich schob, trug eine Aktentasche und einen Margeritenstrauß. Er legte die Blumen auf den Tresen und sagte: »Weißt schon, wofür. Bist ’n Schatz, Frauke, ehrlich.« Es war ein großer Kerl, mindestens eins neunzig, mit breiten Schultern und einem perfekt rasierten Gesicht, dem man ansah, dass er gern lächelte. Anfang vierzig, schätzte Elias. Typ Frauenschwarm mit starker Schulter. Lässig, souverän. Sicher mordsmäßig begabt, wenn es ums Thema Gruppeging.
    Frauke hauchte ihm ein Küsschen zu und sagte: »Versuch’s kein zweites Mal.« Sie wies zu Elias. »Das ist übrigens Herr Schröder. Der Kollege aus Hannover, der von der Fallanalyse …«
    »Na, so was. Gut Anker geworfen, Schröder?« Der Mann streckte Elias die Linke entgegen, weil er in der Rechten die Aktentasche trug. »Harm Oltmanns. Leiter des K 1. Einfach Harm, wenn’s dir recht ist. Wir werden ja in Zukunft viel miteinander zu tun haben. Sag mal, Frauke, wo steckt Ulf überhaupt?«
    »Oben«, antwortete die Kollegin am Tresen.
    »Wieso das denn? Ich hab ihm doch gesagt …«
    »Er meint, Herr Schröder will vielleicht erst mal mit Herrn Jensen sprechen. Aber der ist ja noch nicht da.«
    Harm Oltmanns murmelte verdutzt »Soso« und schüttelte den Kopf, während er Elias die Tür aufhielt. »Dann komm mal mit rauf. Pass auf, es wird dir hier gefallen, Mann. Eigentlich sind das alles nette Leute hier.«
    Sollte das heißen, dass dieser Ulf nicht zu den Netten gehörte? Wer war das überhaupt? Der Kollege, mit dem Elias künftig das Zimmer teilen würde? Er folgte Harm Oltmanns zum Treppenhaus. »Der Chef ist also nicht da?«, vergewisserte er sich.
    »Jensen musste nach Osnabrück. Für heut und morgen. Geht um Strukturprobleme und so. Das hat Ulf wohl nicht mitgekriegt.«
    Ulf hatte es ganz sicher mitgekriegt. Vermutlich war er ein Kotzbrocken, dem es Spaß machte, dem Neuen Reißnägel auf den Stuhl zu legen. Na schön. Durch die offenen Türen am Flur entlang sah Elias seine künftigen Kollegen. Einige hoben die Hand, als sie ihn sahen.
    »Du hast also als Fallanalytiker gearbeitet?«, wollte Harm wissen.
    »Ja.«
    »Wow.«
    »Hm.« Elias sprach nicht gern über die Fallanalyse. Wer das Wort hörte, dachte an Profiler und hatte das Bild aus den amerikanischen Fernsehserien vor Augen, wo geheimnisvoll dreinschauende Kerle erklärten, dass der Verbrecher, den sie suchten, Majoran im Balkonkasten zog, als Baby auf Kermit, dem Frosch, gekaut hatte und nachts von Zahnseide träumte. Hatte natürlich nichts mit der Realität zu tun. In Wirklichkeit sammelten Fallanalytiker Fakten, puzzelten damit herum und versuchten sich mit den Kollegen von der Ermittlung und einem Psychologen oder Gerichtsmediziner bei Unmengen Kaffee gemeinsam einen Reim zu machen. Mehr war da nicht. Allerdings auch nicht weniger. Ihre Aufklärungsquote konnte sich sehen lassen.
    Harm öffnete eine Tür. »Komm erst mal rein. Das hier ist mein Zimmer. Da drüben sitzt sonst Sven, aber der hat

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