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Bye Bye, Crazy Chick

Bye Bye, Crazy Chick

Titel: Bye Bye, Crazy Chick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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und lehnte sich für den Rest des Fluges zurück.
    Trotz allem wurden meine Lider schwer, und ich war der Erschöpfung hilflos ausgeliefert. Die Zeit zog vorüber, verschwamm in gedankenloser Dunkelheit und weißem Rauschen.
    Ich schreckte auf.
    Der Hubschrauber ging tiefer.
    »Wo sind wir?«
    Gobi setzte sich auf, ihre Stimme war kaum noch ein Krächzen. »Guck doch selbst.«
    Als ich nach unten sah, erblickte ich unser Haus.

Dreiunddreißig
    Erzählen Sie uns auf den folgenden Seiten, was wir vielleicht noch nicht über Sie wissen. Seien Sie kreativ. Viel Spaß!
    Columbia University
     
    Von oben glich unser Grundstück einem leuchtenden Meer aus blauen und roten Blinklichtern. Funkstreifenwagen schlängelten sich die Straße entlang. Es war halb fünf Uhr morgens. Die Nachbarn standen in Jacken und Bademänteln bei uns im Vorgarten. Auf dem Rasen parkten Ü-Wagen der Nachrichtensender.
    »Was machen wir hier?«, wollte ich wissen.
    Gobi beachtete mich nicht und rief dem Piloten etwas auf Litauisch zu. Der Hubschrauber ging tiefer, brachte Büsche zum Erzittern, fegte die jungen Blätter von den Bäumen und wirbelte sie herum. Ein starker Scheinwerfer an den Landekufen des Hubschraubers strahlte unser Dach an. Einzelne Ziegel lösten sich vom Giebel und flogen durch die Luft.
    Jetzt konnte ich auch Gesichter erkennen: Mr. Drobenack, der sich immer über die Grundstücksgrenze beschwerte, und Mr. und Mrs. Englebrook, die dauernd ihre Hunde in unseren Garten kacken ließen, hielten sich zum Schutz vor dem grellen Licht die Hände vor die Augen.
    »Warte.«
    Gobi öffnete die Ausstiegsluke. Dröhnender Lärm strömtezusammen mit einem Stoß kalter Nachtluft herein und drückte mich zurück auf meinem Sitz. An die Kabinenwand gestützt, griff Gobi nach einem Frachtbehälter an der Decke und brachte ein Bündel zum Vorschein. Sie rollte es auseinander und warf es hinaus. Ich lehnte mich zur Seite und sah, wie sich direkt über unserem Dach eine Strickleiter entrollte.
    »Halt!«, rief ich. »Was machst du da?«
    »Ich muss die Bombe aus eurem Keller holen.«
    »Was?«
    »Ich sagte
, ich muss die Bombe aus eurem Keller holen

    »Warte!«, rief ich, »vielleicht –«
    Doch sie packte schon die Leiter und schwang sich hinaus.
    ***
    Ich stand an der Luke und beobachtete, wie sie nach unten kletterte, eine kleine dunkle Gestalt, die im Wind der Rotorblätter hin und her schwang, bis sie schließlich auf unserem Dach landete. Sie brauchte einen Augenblick, bis sie auf der Dachneigung das Gleichgewicht gefunden hatte, dann huschte sie hinüber zum nächsten Schlafzimmerfenster, stieß es auf und kletterte hinein.
    Es war ihres. Es war das Fenster des Zimmers, in dem sie während ihres Aufenthalts bei uns gewohnt hatte. War ja klar, dass sie es unverschlossen gelassen hatte.
    Der Hubschrauber schwenkte schon wieder nach oben weg. Ich tippte den Piloten an die Schulter. »Wohin fliegen wir?«
    Entweder verstand er mich nicht oder er zog es vor, mich zu ignorieren. Eigentlich war es auch egal, denn eine Minute später ging es bereits wieder nach unten, diesmal über einemBaseballfeld in der Nähe unseres Grundstücks. Auch als wir landeten, sagte der Pilot nichts. Doch als wir am Boden waren, zeigte er auf die Tür und machte eine seltsam wegwerfende Handbewegung, die ich von irgendwoher kannte.
    »Morozov?«, brüllte ich über den dröhnenden Lärm des Motors.
    Er fuhr herum und blickte mich an: Ein ausgemergeltes Rattengesicht mit hungrigen Augen, die mich aus tiefen Höhlen anstarrten.
    »Du hast die ganze Zeit Bescheid gewusst?«
    »Was glaubst du denn?«
    »Du wolltest mir die Finger abhacken!«
    Morozov zögerte, als müsse er über die Sache nachdenken. »Nein«, antwortete er schließlich. »Nicht wirklich.«
    »Wenn du die ganze Zeit gewusst hast, dass ich lüge, wieso hast du dann nichts gesagt?«
    »Gobija wollte dich auf die Probe stellen. Sie schätzt es, wenn ihre Männer sich beweisen. Dann weiß sie, dass sie ihnen trauen kann. Du hast den Test bestanden.«
    »Und wenn ich durchgefallen wäre?«
    »Ist doch egal.« Er zeigte auf die Luke. »Steig aus.«
    »Du hast das alles für sie gemacht?«
    »Du bist nicht der Einzige, der sie liebt.«
    »Moment mal«, protestierte ich. »Wer hat was von Liebe gesagt?«
    Er blitzte mich an, als hätte ich seine gesamte Sippschaft beleidigt. Bei näherem Hinsehen bemerkte ich, dass seine Augen rot angelaufen waren. Über seine zerfurchten Wangen liefen silbrig glänzende

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