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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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zu vertreiben. Aber ein künstliches Niesen ist lange nicht so kraftvoll wie ein echtes, und sie hatten sich vom Nasenloch, wo der Luftdruck hoch war, in die geräumige Nebenhöhle hinaufgearbeitet.
    Im M-Sub war die Nebenhöhle größer als ein überdachtes Fußballstadion. An den Wänden der Höhle spannte sich ein brüchiges Gewebe über ein Netzwerk von Kapillaren, das so dicht war, dass es an manchen Stellen schien, als wäre die Membran nicht mehr als ein Blatt Wachspapier, das straff über einem Nest aus roten Würmern gespannt war. Weiße und rote Blutkörperchen pulsierten darunter und gaben Hitze ab, welche die in die Lunge strömende Luft erwärmte.
    An anderen Stellen war die Oberfläche von Flimmerhärchen bedeckt, kleinen Klumpen aus weich gekochten, langsam hin und her wedelnden Nudeln, deren Aufgabe es war, die Schlieren, Brocken und Kugeln aus grauem Schleim wie in einem bizarren Volleyballspiel weiterzukicken.
    Die Wände der Nebenhöhle waren Berggrate, drei an der Zahl, mit tiefen Canyons dazwischen.
    Obwohl die Höhle mit Luft gefüllt war, musste Billy unpassenderweise an Videos über den Grund des Ozeans denken, wo Seeanemonen sich in einer verschwommenen Landschaft wiegten. Überall waren seltsame, leuchtend bunte Formen auszumachen, manche waren halb so groß wie sein Nanobot, andere hatten gerade mal die Größe eines Muffins.
    Pollen, hatte ihm Nijinsky erklärt. Die Nebenhöhle war voller Pollen, manche wie Seesterne, andere wie Kugelfische, andere wie unregelmäßige Korallenstücke. Und natürlich gab es die kleineren, dunkleren Bakterien, einzeln oder zu sich langsam windenden Klumpen vereint.
    »Dort gehen wir hinauf«, sagte Nijinsky und zeigte mit einem Arm seines Biots. Natürlich war es dunkel, denn von außen drang kein Licht mehr herein, und die winzigen Lämpchen der Nanobots und Bioten reichten nicht bis zur »Decke«.
    Sie stiegen hinauf, da sie aber kaum ein Gefühl für die Erdanziehung hatten, kam es ihnen bald nicht mehr wie ein Anstieg vor, sondern wie ein Weg über horizontales, wenn auch hügeliges Gelände.
    Sie erreichten die »Decke«, und dort befand sich ein riesiges Feld aus etwas, was zunächst wie Flimmerhärchen aussah. Aber bei näherem Hinsehen wirkten sie eher wie Jamswurzeln, und manche davon waren so lang, dass sie als Arm ohne Hand durchgehen konnten.
    »Die Riechzellen«, erklärte Nijinsky in der oberen Welt. »Der Riechnerv. Er mündet im Riechkolben, über den wir ins Gehirn gelangen.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Billy.
    »Anfangs ist es unheimlich«, pflichtete ihm Nijinsky bei. »Beunruhigend.«
    »Ja, aber … Ich dachte, wir kämpfen gegen ein paar Nanobots.«
    »Nicht bei diesem Ausflug«, sagte Nijinsky.
    »Das gefällt mir nicht«, wiederholte Billy.
    »Er will nicht das Gehirn eines wehrlosen alten Mannes vergewaltigen, stell dir vor«, sagte Burnofsky. »Was ist los, Junge? Weißt du denn nicht, dass du die Welt rettest?«
    »Es ist sehr eng, wenn man hier durchwill«, sagte Nijinsky. »Wir müssen ein bisschen Knochen absägen.«
    »Warum sammelt ihr nicht ein paar von den Bakterien auf und bringt sie mit?«, fragte Burnofsky. »Bestimmt sind da ein paar Streptokokken und ein paar Staphylokokken und einige andere liebreizende Exemplare in der Nähe. Ich bezweifle, dass mein Immunsystem sonderlich fit ist.«
    »So etwas machen wir nicht«, sagte Nijinsky stumpf.
    Burnofsky lachte. »Siehst du, Billy? Er gehört zu den Guten. Das siehst du daran, dass er mich verdrahten wird – dass er mich benutzen, aber mich nicht töten wird.«
    »Ich …«, fing Billy an.
    Nijinsky verlangsamte sein Tempo nicht, und Billys Nanobots hielten mit ihm Schritt und folgten dem monströsen Biot in den dichten Wald aus Riechzellen.
    »Hast du in der Schule mal den Zweiten Weltkrieg durchgenommen?«, fragte Nijinsky.
    »In der Schule?«
    »Gegen Ende des Krieges haben wir – die Amerikaner und die Briten, unsere Verbündeten – angefangen, Bomben auf Städte zu werfen. Städte voller Menschen darin, die meisten von ihnen keine Soldaten. Wir haben Brandbomben abgeworfen und sogar Atombomben. Das war ziemlich schlimm.«
    »Ah, jetzt kommt es«, knurrte Burnofsky.
    »Es war sehr schlimm, Städte voller Menschen zu verbrennen. Aber wir mussten das tun. Obwohl es böse war, war es doch auch notwendig.«
    »Hast du keine Fahne dabei, um sie zu schwenken, Nijinsky?«, fragte Burnofsky.
    »Weißt du, weshalb es in Ordnung war, diese furchtbaren Dinge zu

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