Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eugen Thomass
Vom Netzwerk:
Männer, die man im Transportgewerbe antraf, hatte er eine kräftige, muskulöse Statur. Die Handgelenke, die aus seinem weißen Hemd hervorschauten, waren stark behaart. Das Gesicht war markant geschnitten, mit zwei unruhigen Augen, die sich in einem verbohren konnten. Als er unsere Plakette gesehen hatte, lehnte er sich kurz zurück.
    »Oh, vom FBI, das ist interessant. In zehn Minuten beginnt hier eine Versammlung unserer Arbeiter. Sie können teilnehmen, wenn Sie wollen.«
    »Ich hätte einige Fragen an Sie, Mr. Barker«, begann ich. »Sie wissen von den Morden, die in der letzten Zeit an Truckern verübt wurden?«
    Er nickte.
    »Wir möchten gerne von ihnen wissen, was Sie uns als Chef der TWA dazu zu sagen haben.«
    Barker wirkte hilflos. »Ich kann Ihnen nicht viel sagen«, begann er. »Unsere Gewerkschaft will unseren Mitgliedern eine saubere und einwandfreie Interessenvertretung bieten. Im Gegensatz zur TWU. Ich weiß nicht, ob Sie über die-Verhältnisse dort informiert sind.«
    Ich unterbrach ihn. »Uns interessiert im Augenblick nur der mutmaßliche Mörder. Alles andere müssen wir zunächst zurückstellen.«
    »Die-Verhältnisse bei der TWU sind skandalös. Arbeiter werden gezwungen in der Organisation zu bleiben, sie werden bei jeder Gelegenheit erpresst.«
    Wieder unterbrach ich Barker. »Wir kommen gerade von Sturdy. Wir sind davon überzeugt, dass die Zustände in seiner Organisation eine dringende Überprüfung verlangen. Aber im Augenblick haben wir Wichtigeres vor. Wissen Sie etwas über den Mörder oder besser die Mörder der Fahrer und der Polizisten?«
    Barker überlegte keinen Augenblick. »Ich zweifle nicht daran, dass sie bei der TWU zu finden sind.«
    »Und welchen Grund hatten sie für ihre Morde?«
    »Sie wollten verhindern, dass sich die Polizei in ihre Angelegenheiten einmischt«. Barker wirkte nervös. Ein bulliger Kerl kam ins Zimmer, gab ihm ein Papier, blickte lauernd auf uns, während Barker unterschrieb.
    »Sie würden also Sturdy beschuldigen?«, fuhr ich fort.
    »Natürlich nicht so direkt. Ohne Beweismaterial. Sie wissen ja, wie das ist.« Barker zuckte mit den Schultern.
    »Gerade um das geht es uns. Wir brauchen Beweise, Tatsachen, Zeugen.«
    Barker überlegte. »Sie können sich an meine Leute wenden. Ich lege die Hand für sie ins Feuer.«
    »Für jeden?«, fragte Phil misstrauisch zurück.
    Barker lachte. »Natürlich nicht für alle. So gut kenne ich sie wieder nicht.«
    »Haben Sie Verbindungsmänner bei der TWU?«
    Barker antwortete nicht gleich.
    Ich winkte ab. »Sie brauchen kein Staatsgeheimnis zu verraten. Kann sich jeder an den Fingern abzählen, dass Sie genauso Ihre Leute bei der TWU haben, wie sie bei Ihnen.«
    Barker machte eine erschrockene Bewegung. »Wir sind ein ehrlicher Haufen.«
    Ich nickte. Sicher waren Sie ehrlich, aber das spielte für mich keine so große Rolle. Ich wollte irgendeine Spur, einen Hinweis.
    »Ihre Leute kommen«, erinnerte ich Barker.
    »Es hat noch Zeit«, sagte er. »Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie helfen?«
    »Helfen?«, lachte ich. »Bringen Sie uns irgendetwas, einen Beweis, eine Spur, ein Schriftstück, und wir lassen Sie in Gold aufwiegen.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun!«, versprach er uns.
    »Was halten Sie von MacDuff«, erkundigte ich mich.
    »MacDuff?«, wiederholte er. »Pächter der Fletcher-Gesellschaft. Tüchtiger Bursche, guter Unternehmer. Beliebt bei den Leuten – sitzt oft abends in der Kantine mit ihnen und hört sich ihre Probleme an.«
    Ich nickte. Ähnliches hatte ich schon gehört.
    »Aha, wollte ich nur wissen, weil die beiden Fahrer bei ihm gearbeitet hatten.« Ich sah Barker noch einmal prüfend an.
    »Sonst haben Sie niemand in Verdacht, außer Buck Sturdy und die TWU?«
    Barker sah erstaunt auf uns. »Mir scheint der Fall sonnenklar. Nein, ich wüsste nicht, wer sonst in Frage käme.«
    »Von Pat Conella haben Sie nie etwas gehört?«, fragte ich nebenbei und beobachtete ihn.
    Aber er reagierte nicht.
    »Conella«, überlegte er. »Natürlich. Er war der Boss der ATA, bis sie aufgelöst wurde. Bekam acht Jahre Zuchthaus dafür.«
    »Sturdy war seine rechte Hand. Glauben Sie, dass die beiden noch Verbindung miteinander haben?«
    Barker machte ein erstauntes Gesicht. »Halten Sie das für möglich?« Er überlegte. »Soviel ich weiß, war Conella immer der Brutalere. Warum sollte er nicht vom Hintergrund aus Sturdy dirigieren?«
    Inzwischen hatten sich die Arbeiter im Hof zusammengerottet. Sie

Weitere Kostenlose Bücher