Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eugen Thomass
Vom Netzwerk:
der Krawall erst los.« – »Seit wann ist das Schutz, wenn einer umgelegt wird?« Ihre Stimmen schwirrten wild und fieberhaft durcheinander.
    Brown gebot Ruhe. Widerwillig gehorchten sie. Dann sprach er zum Lieutenant. »Sie sehen, wie die Leute hier über Ihre Aufgabe denken. Solange Sie sich nicht eingemischt haben, ging die Sache gut. Was geht es uns an, wenn ein Wagen ausgeraubt wird? Wegen uns Fahrern geschieht das bestimmt nicht. Das sollen die Bosse unter sich ausmachen, und uns dabei aus dem Spiel lassen.« Brown trat einen Schritt auf den Lieutenant zu und stand drohend vor ihm. »Unser letztes Wort Lieutenant! Gehen Sie, aber gehen Sie schnell, und kommen Sie nicht mehr wieder. Wir werden mit unserem Kram alleine fertig!«
    Snyder blickte sich um und sah nur drohende Gesichter. Da rief aus dem Hintergrund die schrille Stimme Mellows:
    »Schlagt ihnen doch die Schädel ein!«
    Die Worte wirkten wie ein Signal. Die Männer umringten Snyder und die zwei Polizisten in Sekunden. Jeden Augenblick musste der erste Hieb fallen. Da dröhnte die gewaltige Stimme MacDuffs durch den Raum.
    »Ihr seid verrückt, Männer! Geht auf eure Plätze. Wer die Hand hebt, sitzt sofort auf der Straße.« MacDuff stellte sich neben Snyder und jetzt erst sah man, wie groß und mächtig seine Gestalt war.
    Langsam gingen die Leute zurück, widerwillig gaben sie Zentimeter für Zentimeter Boden frei, und ließen ihre Bücke nicht von dem Lieutenant. »Gehen wir«, murmelte MacDuff und nahm Snyder am Arm. Langsam ging der Lieutenant, die Polizisten und MacDuff zum Eingang und schlugen die Tür hinter sich zu.
    ***
    Als Phil und ich an diesem Morgen das FBI-Gebäude in der 72nd Street in der Nähe des Central Parks betraten, unterrichtete uns schon der Sergeant am Eingang: »Der Chef wartet auf euch.«
    Das hieß für uns, dass etwas Besonderes vorgefallen war. Wir beeilten uns.
    Mr. High saß schon in unserem Zimmer. Er stand auf und begrüßte uns. Ich entdeckte einen Aktenstoß auf meinem Schreibtisch, der am Abend zuvor noch nicht dagelegen hatte.
    »Es stinkt«, sagte Mr. High. »Ich glaube, es gibt einen Haufen Arbeit für Sie.«
    Wir setzten uns.
    »Wie wär’s mit einem Fall in Miami. Entzückende Millionärstochter fühlt sich verfolgt und bittet um Schutz und Begleitung. Möchte schon lange wieder mal in Urlaub fahren«, scherzte Phil.
    Mr. High lachte. »Damit müssen Sie noch etwas warten. Vorläufig gibt’s dreckige Arbeit. Haben Sie von den Überfällen auf Trucks gehört?«
    Phil und ich nickten. Natürlich hatten wir davon gehört, aber nicht mehr, als in den Zeitungen davon zu erfahren war, denn dieser Fall gehörte nicht in unser Ressort.
    »Heute Nacht hat man drei Laster ausgeraubt, in denen Polizisten als Begleitschutz mitfuhren. In allen drei Fällen wurden sowohl die Fahrer, wie auch die Polizisten ermordet.«
    Wir sahen erschreckt auf. Diese Überfälle waren wie ein schleichendes Übel gewesen, das man gerade noch im Zaum halten konnte. Irgendwelche dunklen Machtkämpfe von Firmen, Fabriken oder Gewerkschaften mochten dahinter stecken. Sobald solche Auseinandersetzungen aber soweit gingen, dass sie vor Morden nicht zurückschreckten, begann die schwierige und gefährliche Aufgabe des FBIs. Wir hatten da bereits einige Erfahrung.
    »Sollen wir unsere Nase in den Tümpel stecken?«, wollte Phil wissen.
    »Ich möchte die Sache niemand anderem als Ihnen anvertrauen«, betonte Mr. High.
    Ich pfiff durch die Zähne. Diese Fälle kannten wir.
    »Lieutenant Snyder wird in einer Stunde da sein. Er hat den Fall bisher bearbeitet. Seit vier Wochen hat er nur für ein paar Stunden sein Bett gesehen, und nichts hat er bisher herausbekommen. Alles schweigt, niemand weiß etwas. Keiner hat etwas gesehen…« Er stierte einige Sekunden nachdenklich vor sich hin. Dann sagte er: »Also, stürzen Sie sich auf die Akten. Ich schicke Snyder dann rauf.«
    »Hat man bei den Morden heute Nacht keine Spur entdeckt?«, wollte ich noch von Mr. High wissen, bevor er ging. Der Chef wandte sich in der Türe noch einmal um.
    »Das ist es ja. Nicht eine Spur. Man hat sie viel zu spät entdeckt. Erst drei Stunden nach der Tat. Vielleicht hätten wir sonst Spuren. Snyder wird Ihnen das genau berichten.«
    Mr. High verließ uns, und wir vergruben uns in die Akten.
    ***
    Snyder war bis Mittag bei uns. Wir kannten ihn schon von einigen anderen Fällen. Er war zweifellos ein tüchtiger Polizeibeamter, und es musste nicht seine Schuld sein, dass

Weitere Kostenlose Bücher