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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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von einem Ausmaß, das uns bisher unerhört schien. Man muß sich friedlich mit ihnen einigen, damit man sie studieren kann!«
    »Du kannst sie ja studieren, wenn du willst.« Mataroreva war mit seinen Schaltern beschäftigt. »Wir sind fast oben. Ich will wieder Licht sehen.«
    »Das werden wir.« Cora sah plötzlich, wohin ihre Gedanken sie geführt hatten, und war sehr enttäuscht darüber. »Ich werde das. Wir können Freunde sein.«
    »Willst du wie der arme Hazaribagh und seine Leute enden? Die CunsnuC haben sie studiert«, schoß er zurück.
    »Würde dir das etwas ausmachen?«
    Er wandte sich um und machte dabei eine Geste, die man auf jede beliebige Weise hätte interpretieren können. Aber zumindest hatte er die Frage beantwortet – positiv, wie sie es vorzog zu denken.
    »Das geschah aus Furcht«, wandte sie ein. »Das Universum ist voll von sonst freundlichen Geschöpfen, die man dazu bringen kann, aus Furcht zu töten. Man kann sie, muß sie studieren.« Sie sah sich über die Schulter um.
    »Ich weiß nicht, was ich tun werde, Mutter.« Rachael sah zu Merced hinüber, der sie ermutigend anblickte. »Ich weiß nicht, was ich tun werde. Nicht jetzt.«
    »Denk darüber nach! Aber laß dir Zeit!« drängte Cora. »Ich habe dich vielleicht in die falsche Richtung getrieben. Vielleicht auch in die richtige. Wenn du dich dafür entscheidest, deinen gegenwärtigen Studiengang fortzusetzen, ich könnte immer noch eine Assistentin gebrauchen.«
    »Wir werden sehen.« Sie blickte immer noch Merced an. Natürliches Licht, frisch und belebend, strahlte durch die Bullaugen des Tauchbootes. Riesige Gestalten schwärmten geduldig rings um sie, als die Catodonten sie den Rest des Weges bis zur Oberfläche eskortierten. Ihre mächtigen Leiber kamen nahe an den Rumpf des auftauchenden Fahrzeugs, berührten es aber nie.
    Dann drückte sich eine schwarz-weiße Gestalt gegen ein Bullauge. Mataroreva drückte das Gesicht von innen gegen das Glasalum, so daß Wal und Mensch nur durch wenige Millimeter getrennt waren.
    Cora beobachtete sie aufmerksam.
    »Ich finde, das ist bewundernswert«, sagte Merced zu ihr.
    »Was ist bewundernswert?«
    »Ihre Bereitschaft, hier zu bleiben, um eine gefährliche Lebensform zu studieren. Ich bin sicher, daß die Commonwealth-Verwaltung einverstanden sein wird und Ihnen jede mögliche Unterstützung zuteil werden läßt. Die CunsnuC sind die fremdartigste Lebensform, der wir je begegnet sind. Sie werden Mittel brauchen.«
    »Ich kann mit meinen bescheidenen Mitteln…«, begann Hwoshien.
    Merced schnitt ihm das Wort ab. Er brauchte jetzt nicht mehr als bloßer Biologe zu sprechen. »Sie können tun, was Sie wollen, Kommissar, aber es ist nicht nötig. Ich werde dafür sorgen, daß ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt werden.«
    Cora sah ihn abschätzend an. »Danke. So groß sie auch sind, diese Geschöpfe fürchten uns mehr, als wir sie fürchten. Hier bedarf es nicht der Gewalt, hier ist Verständnis nötig.«
    Das Tauchboot durchbrach die Meeresoberfläche. Mataroreva eilte an die Doppelschleuse, öffnete die untere Schleusenpforte und zwängte sich durch. Merced blickte ein letztesmal zum Bullauge hinaus und war überrascht, keine Spur der Catodonten zu sehen. Vielleicht wußten sie bereits, was in den Tiefen geschehen war, und waren – ewige Nomaden, die sie waren – ihrer Wege gezogen, gleichgültig gegenüber allem, was etwa die überlebenden Menschen zu sagen hätten. Sie waren weitergezogen, überzeugt in ihrer weitläufigen, kontemplativen Gleichgültigkeit, daß die CunsnuC jetzt für ihre Art zu leben, keine Gefahr mehr darstellten. Waren weitergezogen, um ihre Gedanken zu denken, und ihre Wanderzivilisation auf die Art dem Fortschritt zuzuführen, die sie für die beste hielten. Wer sind denn wahrhaft die Fremden? sinnierte Merced. Die CunsnuC oder diese riesigen Geschöpfe, die mit uns durch Blut und Entwicklung verwandt sind?
    Hwoshien folgte Mataroreva ins Freie. Als nächste kam Cora, dann Rachael, die ihr Neurophon an sich gedrückt hielt. Merced blickte ihnen nach und genoß den Anblick Rachaels, die nach oben kletterte und die frische, o so süße Luft draußen roch. Ein leichtes Klatschen drang an sein Ohr; er wandte sich um und sah zum Bullauge hinaus.
    Sam Mataroreva tollte mit den beiden Orcas herum und schlug Kapriolen wie ein Seehund. Er klammerte sich an Latehohts Flosse, als sie vorbeischoß, ließ nicht los, als sie sich aufbäumte und im Wasser um sich

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