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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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CUNSNUC.«
    »Kollektive Intelligenz«, murmelte Merced. »Ebenso wie kollektive physische Struktur.«
    »ALLE SIND KOLLEKTIV ES GIBT KEIN INDIVIDUELLES WIR.«
    »Bei unserer Spezies schon«, sagte Cora.
    »SO IST DAS, UND DAS MACHT UNS ANGST. UND ES SCHMERZT. SCHMERZT.«
    Das konnte durchaus eine gemeinschaftliche Kommunikation sein, dachte sie. Die Stimme, die in ihrem Bewußtsein erklang, zeigte keinerlei Tonfall. Sie hatten keine Möglichkeit, sie zu ihrem Herkunftsort zurückzuverfolgen. Sie war einfach da, mitten im Kopf, genauso wie eine Stimme in einem dunklen Zimmer klingt.
    »Warum habt ihr die Cetacea, die Glattseiten, dazu veranlaßt, unsere Gemeinschaften anzugreifen?« Hwoshien hatte keine Zeit, um sie auf biologische Spekulationen zu vergeuden.
    »EURE GEDANKEN TUN WEH, BESCHÄDIGEN UNSER BEWUSSTSEIN. UNSERE SENSIBILITÄT FÜR GEDANKEN IST HÖCHST EMPFINDLICH UND LEIDET UNTER SCHMERZHAFTEN UNTERBRECHUNGEN. DIE GEDANKEN DER GLATTSEITEN DRINGEN NICHT DURCH, VERLETZEN AUCH NICHT.«
    Cora versuchte sich vorzustellen, wie ein Lebewesen von der Größe eines Sternenschiffs derart empfindliche Reaktionen haben konnte. »Rauschen«, flüsterte sie laut. »Etwas in unseren Gedanken, irgendeine Projektion unserer Nervensysteme verursacht in ihrem Bewußtsein Rauschen.«
    Dann kam ihr in den Sinn, was die hervorstechende Eigenschaft im Verhalten des Geschöpfes ihnen gegenüber andeutete: Furcht. Furcht und Sorge. Trotz ihrer immensen Größen hatten die CunsnuC vor den Menschen Angst.
    »Es tut euch weh, obwohl ihr in diesen Tiefen wohnt?«
    »DIE MEISTE ZEIT MÜSSEN WIR AN DIE OBERFLÄCHE EMPORSTEIGEN«, sagte die Stimme, »UM UNS VON DEN GESCHÖPFEN ZU ERNÄHREN, DIE DANN AUFSTEIGEN, WENN KEIN LICHT ÜBER DEM HIMMEL STEHT. WENN DANN MEHR ALS NUR EINIGE WENIGE EURER ART DENKEN, DANN BEREITET UNS DAS SCHMERZEN, UNTERBRICHT UNSERE GEDANKEN UND STÖRT UNSERE FÄHIGKEIT, UNS AUF DIE NAHRUNGSAUFNAHME ZU KONZENTRIEREN. IHR MÜSST ALLE WEGGEHEN, ODER DAS TÖTEN WIRD NICHT AUFHÖREN.« Eine Pause, dann: »NUR INDEM WIR SO VIELE VON UNS ZUSAMMENBRINGEN, KÖNNEN WIR DEN SCHMERZ EINIGERMASSEN ERTRAGEN, UM ZUSAMMENHÄNGEND MIT EUCH SPRECHEN ZU KÖNNEN.«
    »Cachalot verlassen?« murmelte Hwoshien.
    »JA. VERSCHWINDET! GEHT DORTHIN ZURÜCK, WO IHR HERANGEWACHSEN SEID! IHR HABT HIER NCHTS ZU SUCHEN!« Dann eine Frage: »WAS IST >CACHALOT    »Diese Welt«, erklärte Cora. »Wir kommen von einer anderen Welt als dieser.«
    »VON EINER ANDEREN WELT ALS DIESER? ES GIBT KEINE ANDEREN WELTEN ALS DIESE, GLEICHGÜLTIG MIT WELCHEM NAMEN IHR SIE BEZEICHNET.«
    Die im Meer wohnenden CunsnuC besaßen also kein Wissen um Astronomie, und hatten sich dieses Wissen auch in den Kontakten mit den Cetacea nicht angeeignet. »Doch, die gibt es.«
    »ES KANN KEINE WELT GEBEN, WO ES KEINE CUNSNUC GIBT, DIE CUNSNUC SIND HIER, SONST WÜRDEN WIR GEGENTEILIGES WISSEN. ES KANN KEINE CUNSNUC GEBEN, WO BEWUSSTSEIN EURER ART EXISTIERT.«
    »Die Menschheit hat auf dieser Welt Hunderte unserer Jahre gearbeitet«, sagte Mataroreva hitzig, ohne im Augenblick auf die Existenz anderer Welten einzugehen. »Ihr habt uns bisher nichts getan. Warum dieser plötzliche Schmerz und dieses Bedürfnis, daß wir gehen?«
    »DER SCHMERZ IST NICHT PLÖTZLICH. ER WAR SO LANGE, WIE DU GESAGT HAST BEI UNS. ABER WIR BESITZEN ERST JETZT DIE MITTEL, UNS ZU WEHREN.«
    Das konnte Cora glauben. Trotz ihrer Masse kamen ihr die CunsnuC im physischen Sinne immer noch sehr zerbrechlich vor. Nur ihre Größe und ihre geistigen Verteidigungswaffen schützten sie gegen Cachalots kleinere, aber nicht zu unterschätzende Räuber. Sie waren Planktonesser, wie die zahnlosen, grauen, großen Wale.
    »WIR MUSSTEN TEILE VON UNS ENTWICKELN, EHE WIR DEN GEIST DER GLATTSEITIGEN EINSETZEN KONNTEN.«
    »So daß ihr sie dazu bewegen konntet, uns anzugreifen«, führte Hwoshien den Satz zu Ende.
    »JA, ES WÄRE BESSER GEWESEN, WENN WIR ANDERE, MÄCHTIGERE GLATTSEITIGE HÄTTEN EINSETZEN KÖNNEN, ABER DEREN BEWUSSTSEIN HAT SICH UNS WIDERSETZT.«
    »Die Catodonten und die anderen Zahnwale«, murmelte Rachael und strich geistesabwesend über die Seiten ihres Neurophons.
    »Wir können Cachalot nicht verlassen«, beharrte Hwoshien.
    »IHR MÜSST! SO ODER SO, IHR MÜSST GEHEN, SONST WERDET IHR VERTILGT.«
    Die durchsichtige Haut des Kolosses drückte sich gegen die Bullaugen. Cora vergaß zu atmen. Rachael, die hinter ihr stand, stockte das Blut in den Adern.
    Innerhalb der Haut des CunsnuC waren jetzt

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