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Cäsar Birotteaus Größe und Niedergang (German Edition)

Cäsar Birotteaus Größe und Niedergang (German Edition)

Titel: Cäsar Birotteaus Größe und Niedergang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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Faubourg Saint-Germain, in denen sie keinen Zutritt hatte, konkurrieren. Der Baron frühstückte gerade mit seiner Frau. Trotzdem eine große Anzahl von Leuten in den Bureaus auf ihn wartete, hatte er erklärt, daß du Tillets Freunde jederzeit bei ihm Zutritt hätten. Birotteau war hoffnungsfreudig erregt, als er wahrnahm, welche Veränderung die Worte des Barons auf dem vorher so unverschämten Gesicht des Kammerdieners hervorgebracht hatten.
    »Entschuldige, meine Liebe,« sagte der Baron zu seiner Frau, indem er sich erhob und Birotteau leicht zunickte, »der Herr hier is ein gutter Royalist un ein sehr intimer Freind von di Tillet. Un dazu is er Beiverordneter im zweiten Bezirk und gibt Bälle von asiatischer Prächtigkeit, du werst gewiß seine Bekanntschaft machen mit Vergniegen.«
    »Oh, es wäre mir sehr schmeichelhaft, bei Frau Birotteau Unterricht zu nehmen, denn Ferdinand ... (»Was,« dachte der Parfümhändler, »sie nennt ihn ganz einfach Ferdinand?«) hat uns von diesem Ball voller Bewunderung erzählt, die um so mehr ins Gewicht fällt, als er nicht leicht etwas anerkennt. Ferdinand ist ein strenger Kritiker, da muß schon alles vollkommen gewesen sein. Und werden Sie bald wieder einen geben?« fragte sie mit liebenswürdigstem Tone.
    »Gnädige Frau, arme Leute wie wir können sich nur selten ein Vergnügen gönnen«, erwiderte der Parfümhändler, der sich nicht klar darüber war, ob das Spott oder ein banales Kompliment war. »Herr Grindot hat die Ausstattung von Ihre Zimmer gemacht«, sagte der Baron.
    »Ah, Grindot, der nette kleine Architekt, der aus Rom zurückgekommen ist,« sagte Delphine von Nucingen, »ich bin begeistert von ihm, er macht mir entzückende Zeichnungen für mein Album.« Kein von einem venetianischen Henker mit der peinlichen Frage gefolterter Verschwörer hat sich je in den spanischen Stiefeln der Tortur schlimmer befunden als Birotteau in seinen Kleidern. Er machte zu all diesen Bemerkungen ein komisches Gesicht.
    »Wir geben auch kleine Bälle,« sagte der Baron und warf einen forschenden Blick auf den Parfümhändler, »alle Leute geben welche, wie Sie sehn.«
    »Würde Herr Birotteau nicht ohne Umstände mit uns frühstücken wollen?« sagte Delphine und wies auf den üppig besetzten Tisch.
    »Ich bin hier in geschäftlichen Angelegenheiten, Frau Baronin, ich bin ...«
    »Ja,« sagte der Baron, »erlaubst du, daß wir von die Geschäfte reden?«
    Delphine nickte zustimmend und sagte zu dem Baron: »Willst du Parfüms kaufen?« Der Baron zuckte mit den Achseln und wandte sich Cäsar zu, der wie auf Kohlen dastand.
    »Di Tillet nimmt das greeßte Interesse an Sie«, sagte er.
    »Endlich kommen wir zur Sache«, dachte der arme Kaufmann.
    »Mit seinen Brief haben Sie in meinen Haus einen Kredit, der nur von die Grenzen von meinen Vermeegen beschränkt is.«
    Der fröhlich machende Balsam, den das Wasser, das der Engel Hagar in der Wüste darreichte, enthielt, mußte ähnlich gewirkt haben wie der Tau, mit dem diese Worte in verstümmeltem Französisch die trockenen Adern des Parfümhändlers erquickten. Der schlaue Baron, der einen Grund haben wollte, sich auf richtig gesagte, aber falsch verstandene Worte berufen zu können, hatte die schauderhafte Aussprache der deutschen Juden, die sich schmeicheln, französisch zu sprechen, beibehalten.
    »Sie sollen ein Kontokurrent haben. Wir wollen die Sache so machen«, sagte mit elsässischer Einfalt der gute, der verehrungswürdige, der große Finanzmann.
    Birotteau zweifelte jetzt an nichts mehr; er war Kaufmann und wußte, daß diejenigen, die keine bindende Erklärung abgeben wollen, niemals sich auf die Einzelheiten der Ausführung einlassen. »Ich brauch Ihnen nich zu sagen, daß bei die Großen wie bei die Kleinen die Bank drei Unterschriften verlangt. Also, Sie wern ausstellen die Wechsel an die Order von unsern Freind di Tillet, und der werd sie schicken am selben Tage mit meine Unterschrift an die Bank und Sie wern haben um vier Uhr den Betrag von die Wechsel, was Sie unterschrieben haben frühmorgens, zum Zinsfuß von die Bank. Ich will nischt für Kommission, nischt für Skonto, gar nischt, denn ich wer haben das Vergniegen, daß ich Ihnen kann sein gefällig... Aber ich stell eine Bedingung«, sagte er und strich sich mit unnachahmlich schlauer Miene mit seinem linken Zeigefinger über die Nase.
    »Sie ist im voraus zugestanden, Herr Baron«, sagte Birotteau, der an irgendeinen Beteiligungsanspruch an seinen Gewinnen

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