Cäsars Druide
und sich rittlings auf mich setzte. Sie warf den Kopf zurück und kreuzte die Hände im Nacken. Mit rhythmischen, stummen Bewegungen stieß sie ihr Becken immer rascher nach vorn, während mein Glied immer härter und tiefer in sie eindrang. Ich preßte sie an mich, liebkoste mit den Lippen ihre Brüste, die spitz und hart waren, und ich spürte, wie sich ihre Fingernägel in meine Schulterblätter gruben, während ihr Atem laut und gehetzt wurde und ich wie ein aufheulender Wolf ihren Namen in die Nacht hinausschrie: Wanda!
Erst in den frühen Morgenstunden fielen wir erschöpft und satt in den verdienten Schlaf. Ich fühlte mich leer und ausgepumpt. Es war eine friedliche Leere, die Leere der Liebenden, in der es weder Nächte noch Tage gibt, die Leere, in der keine Stunden mehr gezählt werden und Vergangenheit und Zukunft zerrinnen, als hätte die Welt den Atem angehalten.
Als die Sonne im Osten aufstieg, lagen wir immer noch erschöpft nebeneinander, und aus jeder Pore drang der Geruch von Schweiß und Liebe. Mein Glied brannte. An einer Stelle war es etwas geschwollen. Lucia beobachtete mich, hob kurz den Kopf und ließ ihn dann wieder mit einem Seufzer auf ihre ausgestreckten Vorderläufe gleiten. Es schien so, als wolle sie mir mitteilen, daß man auch in der längsten Nacht nicht alles nachholen kann, was man in den letzten Jahren versäumt hat.
Wir wuschen uns in einem nahen Bach und befühlten liebevoll und zärtlich die Wunden, die wir uns letzte Nacht in unserer wilden Leidenschaft zugefügt hatten.
»Sind die germanischen Frauen alle so wild?« flüsterte ich.
»Und die keltischen Männer?« lächelte Wanda.
»Na ja«, sinnierte ich, während wir uns auf die großen Steine im Bachbett setzten. »Onkel Celtillus hat mir erzählt, daß die Frauen sehr unterschiedlich seien. Es gebe solche, bei denen man einschliefe, aber auch solche, die einen in einen Vulkan verwandeln. Und bei den Männern soll es ähnlich sein.«
Lucia wartete ungeduldig am Ufer und bellte uns an. Ich spritzte sie an, doch sie wich nur kurz zurück, schüttelte sich und kam wieder näher ans Wasser, um weiter zu bellen. Ich setzte mich rittlings hinter Wanda auf den flachen Stein und nahm ihr das seidene Halstuch ab. Ich griff nach einem kleinen, von der Strömung kugelrund geschliffenen Kiesel und umwickelte ihn mit dem Halstuch. Ich band die vier Enden so fest, daß er nicht mehr herausfallen konnte. Dann warf ich den mit dem kostbaren Seidentuch umwickelten Stein in den Bach.
»Ein ganzer Silberdenar, nicht wahr«, murmelte Wanda vorwurfsvoll. Ich zog sie näher an mich heran, so daß ich ihren Nacken liebkosen konnte.
»Die Götter haben mir deine Liebe geschenkt. Es wäre nicht gut, wenn ich mich dafür nicht bedanken würde.«
»Ich lag in deinen Armen, Herr, nicht deine Götter.«
Ich knabberte an ihrem linken Ohr und flüsterte, daß Onkel Celtillus hier sei. Er lebe zwar in der Schattenwelt, aber die Anderswelt der Toten und unsere Welt seien eins. Und ich spüre ganz deutlich, daß Onkel Celtillus jetzt am Flußufer säße. Denn Lucia wimmerte leise. Sie schien bewegt, beunruhigt, aber nicht beängstigt. Sie wich nicht von der Stelle. Onkel Celtillus hatte mir nicht nur eine Sklavin geschenkt, er hatte mir offenbar auch die Liebe dieser Sklavin geschenkt.
Mein Glied brannte, als ich von hinten in Wanda eindrang, doch jetzt, wo ich Onkel Celtillus am Ufer wußte, konnte mir nichts mehr passieren. Ich spürte, daß er seine Freude daran hatte.
»Druide«, flüsterte Wanda, während die Brustwarzen ihrer Brüste, die ich von hinten fest umklammert hielt, hart wurden wie die Spitzen eines Pfeiles, »Druide, sollten wir nicht warten, bis unsere Schürfungen geheilt sind?«
»Unverdünnter Wein wird unsere Wunden reinigen, und der Honig wird die Wunden verschließen«, keuchte ich, während ich ihr erklärte, wie man mit Baldrian und Myrrhe Wundbrand verhinderte, und ihr die wichtigsten Kräuterezepturen erklärte, die auf Basis von Harz- und Fettbeimischungen erstellt wurden. Und bald wußten wir beide nicht mehr, ob der Schmerz oder die Lust größer waren, und laut, besessen und hemmungslos erreichten wir den Höhepunkt, und es hätte mich nicht gewundert, wenn wir dadurch die zehnte Legion angelockt hätten.
Gegen Mittag ritten wir zum römischen Lager zurück. Immer wieder suchten wir den verliebten Blick des andern und begriffen nicht so recht, wie uns geschehen war. Als wir uns der Porta praetoria auf hundert
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