Caitlin, du bist zauberhaft
drängte Nathan. „Du kannst dir die Gelegenheit nicht entgehen lassen.“
„Selbst wenn ich an einem Umzug interessiert wäre, ist immer noch meine Mutter hier. Und ich muss mich um den Smith-Fall kümmern.“
„In Kalifornien warten andere Fälle auf dich, und du würdest dort genug verdienen, um für deine Mutter Pflegerinnen zu bezahlen.“
„Willst du denn, dass ich nach Los Angeles gehe?“ fragte Caitlin.
„Hätte ich eine Chance, dich bei mir zu behalten, würde ich dich sofort an deinem Schreibtisch festketten“, entgegnete Nathan.
„Du willst es also nicht?“ fragte sie erleichtert.
„Ich will ganz eindeutig nicht, dass du fortgehst. Ich will dich nicht verlieren“, betonte er.
„Dann soll ich bleiben?“ fragte sie lächelnd.
„Du sollst bleiben“, beteuerte er und nickte bekräftigend.
„Warum hast du mich dann eben noch überzeugen wollen, mich auf das Vorgespräch einzulassen?“
„Weil ich möchte, dass du dir deine Träume erfüllst.“
Das rührte Caitlin. „Und wenn ich mir meine Träume hier erfülle?“ Nathan entspannte sich ein wenig. „Dann würdest du damit auch meine Träume erfüllen.“
„Was sind denn deine Träume, Nathan?“ fragte sie befreit.
Er kam einen Schritt näher. „Ich habe mir nie Ruhm und Reichtum gewünscht. Ich wollte bloß genug verdienen, um davon leben zu können und meine Familie zu erhalten. Ich wollte mein eigener Chef sein und das Leben genießen.“
„Hört sich gut an“, stellte Caitlin fest.
„Und ich wollte jemanden finden, der dieses Leben mit mir teilt“, fuhr er fort. „Jemanden mit den gleichen Interessen. Jemanden, dem die Familie genauso wichtig ist wie mir. Weißt du, du bist nicht der einzige Mensch, der wichtige Pläne für die Zukunft hat.“ Caitlin betrachtete ihn lange und intensiv. Lange Zeit hatte sie Nathan für jemanden gehalten, der einfach unbeschwert in den Tag hineinlebte, ohne sich großartige Gedanken zu machen oder bestimmte Ziele zu verfolgen. Wie sehr sie sich getäuscht hatte! Offenbar wusste er genau, was er wollte, und war sogar noch konsequenter vorgegangen als sie selbst.
Sie musste sich nun fragen, ob sie eigentlich die ganze Zeit ihre eigenen Träume hatte verwirklichen wollen oder die ihres Vaters. Denn wenn ihr ein glückliches Familienleben bisher immer so wichtig gewesen war, warum erwog sie dann jetzt, einen Weg einzuschlagen, der ihr keine Zeit ließe, eine eigene Familie zu gründen?
Nathan hatte sie schweigend beobachtet, während ihr diese Gedanken durch den Kopf gingen. „Wenn du nach Los Angeles willst, solltest du auch gehen“, sagte er jetzt. „Wenn du deine Ziele dort erreichst, ist das in Ordnung. Meine eigenen Träume kann ich mir überall erfüllen, lsabelle und mir gefällt es in Los Angeles vielleicht auch sehr gut. Sie wurde immerhin in Kalifornien geboren.“
„Du würdest meinetwegen nach Los Angeles ziehen?“ Caitlin stützte sich auf den Schreibtisch.
„Ja, wenn du dort glücklich bist“, bestätigte Nathan. „Wir sind doch Partner, Caitlin Briley, beruflich und hoffentlich auch in jeder anderen Hinsicht.“
„Aber die Firma und deine Familie…“
„Diese Kanzlei ist nur ein Arbeitsplatz, und ich bin ein guter Anwalt. Ich finde auch anderswo eine Beschäftigung. Isabelle bleibt bei mir, und meine Mutter kann ich besuchen. Deborah lebt übrigens auch nicht in Honesty und gehört trotzdem immer noch zur Familie.“
„Du liebst mich also wirklich?“ fragte Caitlin erstaunt.
„Natürlich“, versicherte er mit einem strahlenden Lächeln.
Sie legte ihm die Hände an die Wangen. „Warst du eigentlich schon immer so zuversichtlich?“
„Nicht, was dich angeht. Aber ich habe schon immer alles unternommen, um zu bekommen, was ich will.“
„Und du willst mich“, stellte sie fest.
„Schatz, genau so ist es.“
Sie lachte leise, als Nathan sie küsste und in die Arme zog… und ihre Leidenschaft weckte.
„Hast du die Tür wieder zugeschlossen?“ flüsterte Caitlin.
„Das habe ich“, bestätigte er.
„Gut, weil ich es nämlich oft vergesse. Nathan, ich freue mich so.“
„Ich liebe dich, Caitlin“, beteuerte er, während er sie langsam auszog.
„Ich liebe dich auch“, flüsterte sie und kam ihm entgegen, als er sich mit ihr vereinigte.
Er küsste sie wieder und verschmolz mit ihr.
Nathan richtete sich auf dem Fußboden auf und sah sich um. Caitlin lag nackt neben ihm. Was würde Irene sagen, falls sie jetzt hereinkäme? Hoffentlich
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