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Calibans Krieg

Calibans Krieg

Titel: Calibans Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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    Ein paar Sekunden später öffnete sich scheppernd die Luke, und der Aufzug hielt mit einem Heulen an. Holden betrat ihn und tippte auf den Knopf, der ihn zum Maschinenraum bringen würde. Langsam kroch der Aufzug durch den Schacht, unterwegs öffneten sich die Luken der Decks und schlossen sich wieder, als er vorbeiglitt.
    Amos Burton war ein Deck über dem Maschinenraum in der Werkstatt. Auf der Werkbank lag ein halb demontiertes Gerät, das er mit einer Lötpistole bearbeitete. Er trug einen grauen Overall, der ihm mehrere Nummern zu klein war und sich bedenklich spannte, wenn er die breiten Schultern bewegte. Auf dem Rücken war noch Tachi , der alte Name des Schiffs, eingestickt.
    Holden hielt den Lift an und sagte: »Amos, die Kombüse funktioniert nicht.«
    Amos winkte ungeduldig mit einem dicken Arm, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Holden wartete. Nachdem er noch ein paar Sekunden gelötet hatte, legte Amos das Werkzeug weg und drehte sich um.
    »Ja, sie funktioniert nicht, weil ich dieses kleine Miststück herausgerissen habe.« Er deutete auf das Gerät, an dem er arbeitete.
    »Kannst du es wieder einbauen?«
    »Nein. Wenigstens jetzt noch nicht. Ich bin noch nicht damit fertig.«
    Holden seufzte. »Ist es denn nötig, die ganze Kombüse lahmzulegen, nur um kurz vor dem Kampf gegen eine Bande blutrünstiger Raumpiraten dieses Ding zu reparieren? Ich bekomme so langsam Kopfschmerzen und würde wirklich gern einen Kaffee trinken, ehe wir in die Schlacht ziehen.«
    »Ja, es war wichtig«, antwortete Amos. »Soll ich es erklären, oder glaubst du es mir so?«
    Holden nickte. Die Zeit in der irdischen Raummarine vermisste er nicht, aber ab und zu dachte er wehmütig an die klare Rangordnung und den unbedingten Respekt vor den Vorgesetzten zurück. Auf der Rosinante war der Posten des Kapitäns lange nicht so eindeutig definiert. Amos kümmerte sich eben um die Verkabelung und dachte nicht im Traum daran, jedes Mal Holden zu informieren, wenn er an irgendetwas arbeitete.
    Holden ließ es auf sich beruhen.
    »Na gut«, sagte er. »Aber es wäre schön gewesen, wenn du vorher Bescheid gesagt hättest. Ohne Kaffee werde ich ganz rappelig.«
    Amos grinste ihn an und schob die Kappe auf dem fast kahlen Kopf nach hinten.
    »Verdammt, Käpt’n, das Problem kann ich lösen.« Er lehnte sich nach hinten und zog eine riesige Thermoskanne heran. »Ich habe ein paar Notvorräte angelegt, ehe ich die Kombüse abgeschaltet habe.«
    »Amos, ich entschuldige mich für alle bösen Dinge, die ich gerade über dich gedacht habe.«
    Amos winkte lässig und machte sich wieder an die Arbeit. »Nimm die Kanne ruhig mit. Ich hab schon eine Tasse getrunken.«
    Holden stieg in den Lift und fuhr zur Operationszentrale hinauf. Die Thermoskanne hielt er mit beiden Händen fest, als hinge sein Leben davon ab.
    Naomi saß am Sensoren- und Kommunikationspult und überwachte die Verfolgung des fliehenden Piratenschiffs. Schon beim ersten Blick konnte Holden erkennen, dass sie den Gegnern seit der letzten Schätzung erheblich näher gekommen waren. Er schnallte sich auf die Gefechtsliege, öffnete ein Schrankfach und zog einen Trinkbeutel für den Kaffee heraus. Wahrscheinlich würden sie bald mit niedrigem Schub oder im freien Fall fliegen.
    Während er den Beutel aus dem Stutzen der Thermoskanne auffüllte, sagte er: »Wir rücken erstaunlich schnell auf. Was ist da los?«
    »Das Piratenschiff beschleunigt nicht mehr mit einem G, sondern ist erheblich langsamer geworden. Vor zwei Minuten sind sie auf ein halbes G heruntergegangen, vor einer Minute haben sie die Beschleunigung völlig eingestellt. Kurz vorher hat der Computer eine Fluktuation im Düsenschweif festgestellt. Anscheinend geht ihnen nach der Verfolgungsjagd die Puste aus.«
    »Haben sie ihr Schiff zu Tode gehetzt?«
    »So sieht es aus.«
    Holden setzte den Trinkbeutel an und gönnte sich einen kräftigen Schluck, der ihm die Zunge verbrühte. Es war ihm egal.
    »Wie lange bis zum Rendezvous?«
    »Höchstens fünf Minuten. Alex wollte mit dem Bremsschub war ten, bis du angeschnallt hier oben sitzt.«
    Holden tippte auf den Knopf, der ihn mit dem Mechaniker verband. »Amos, schnall dich an. In fünf Minuten schnappen wir uns die bösen Buben.« Dann schaltete er auf den Kanal des Cockpits um. »Alex, wie sieht es aus?«
    »Ich glaube, sie haben ihr Schiff kaputt gemacht«, antwortete Alex im leiernden Dialekt des marsianischen Mariner Valley.
    »Ja, das scheint wohl

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