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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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den am niedrigsten schwebenden Städten gelegene Laubdach des Urwalds, gleißten auf Stein, Pflaster und Marmor, dem Dutzend Gelb-, Rosa- und Ockerschattierungen der Häuser; überstrahlten das blitzende Reflektieren der Antigrav-Generatoren, leuchteten auf den blühenden Gärten blaublättriger, zottelhäuptiger Riesenfarne. Von Stadt zu Stadt erstreckten sich Brücken, Dutzende zusammengekoppelter Antigrav-Plattformen, auf denen man schmale Kolonnen von Ithorianern, die in ihren leuchtenden Gewändern Blumen ähnelten, des Wegs ziehen sehen konnte. Wie Segel flatterten Fahnen in Karmesinrot und Lapislazuli. Auf jedem mit Schnitzereien verzierten Balkon, jedem Mast, jeder Treppe und jedem Stabilisator, ja sogar in den Ernte-Weidekörben, die wie Wurzeln unter den großflächigen Luftinseln baumelten, sah man dichtgedrängte Mengen von Ithorianern wimmeln.
    »Und du?« fragte Han.
    Rasch hob Leia den Blick zu dem Mann, der neben ihr stand. Es wehte ein leichter erfrischender Wind über dem endlosen Dschungel aus Bafforrbäumen, und die Luft war von den wundervollen Düften des Grüns und der Blüten erfüllt. Ithorianer hatten offene Wohnstätten, sie ähnelten in die Lüfte emporgewucherten Korallenskeletten. Eine Blumen- und Lichtfülle umgab Leia und Han.
    »Als ich klein war, vielleicht fünf oder sechs Jahre alt, ist Vater als Repräsentant des Imperialen Senats mit mir bei einer Zeit der Versammlung gewesen«, sagte Leia. »Er war das Ansicht, das sei etwas, das ich mir unbedingt anschauen sollte.«
    Einen Moment lang schwieg sie, erinnerte sich an das Babyspeckkind mit Perlen in den dicken Zöpfen, das sie einst gewesen war; erinnerte sich an den lächelnden Mann, in dem sie nie etwas anderes als ihren Vater gesehen hatte. Er war auch freundlich geblieben, wenn Freundlichkeit sich nicht ausgezahlt hatte; hatte sich an die Weisheit auch in Zeiten gehalten, in denen Weisheit nicht mehr genügte. Bail Organa, der letzte Aristokrat des Hauses Alderaan.
    Han legte einen Arm um ihre Schultern. »Und jetzt bist du hier.«
    Sie schmunzelte nachdenklich, strich über die in ihr langes, nußbraunes Haar geflochtenen Perlen. »Jetzt bin ich hier.«
    Hinter ihrem Rücken summte das Komterminal, signalisierte den Eingang der Tagesberichte von Coruscant. Leia blickte zur Wasseruhr mit ihrem verblüffenden Geschaukel gläserner Kugeln und winzigen Springbrünnchen hinüber und stellte fest, daß ihr noch genug Zeit blieb, um sich wenigstens darüber zu informieren, was sich auf der Zentralwelt der Neuen Republik abspielte. Selbst während einer diplomatischen Reise, die zu drei Vierteln Urlaubscharakter hatte, durfte sie als Regierungschefin nie ganz den Finger vom Puls der Republik nehmen. Infolge bitterer Erfahrung hatte sie gelernt, daß minimale Unregelmäßigkeiten die Vorboten von Katastrophen sein konnten.
    Oder sie können, dachte sie sich, während sie die kurzgefaßten Übersichten diverser Meldungen, interessanter Neuigkeiten und unbedeutender Ereignisse durchlas, minimale Unregelmäßigkeiten bleiben.
    »Wie haben die Dreadnaughts gestern abend gespielt?« Han ging zur Garderobe und zog seine dunkelgrüne Wolljacke an. Sie paßte genau, die karmesinrote und weiße Paspelierung betonte die Breite seiner Schultern und die leichte Schlacksigkeit seiner Statur, deutete Kraft und Behendigkeit an, ohne militärisch zu wirken. Aus den Augenwinkeln bemerkte Leia, wie er vor dem Spiegel kurz ein paar Posen einnahm, und verkniff sich sorgsam ein Lächeln.
    »Du glaubst, der Nachrichtendienst übermittelt die Smashball-Ergebnisse vor den Berichten über interplanetare Krisen und die neuen Bewegungen der imperialen Kriegsherren?« Sie schaute schon den Schluß durch, an den der Nachrichtendienst normalerweise die Spielergebnisse setzte.
    »Klar«, rief Han fröhlich. »Auf interplanetare Krisen wettet man doch kein Geld.«
    »Die Tobenden Wilden haben sie neun zu zwei geschlagen.«
    »Die Tobenden…! Die Tobenden Wilden sind doch ein Haufen halber Portionen!«
    »Hast du mit Lando gewettet und auf die Dreadnaughts gesetzt?« Leia grinste ihm zu, doch gleich darauf nahm ihr Gesicht einen betroffenen Ausdruck an, als ihr Blick auf die kurze Meldung direkt über den Spielresultaten fiel. »Stinna Draesinge Sha ist ermordet worden.«
    »Wer?«
    »Sie hat am Magrody-Institut unterrichtet. Eine von Nasdra Magrodys Schülerinnen ist sie gewesen. Sie war Cray Minglas Lehrerin.«
    »Von Lukes Schülerin Cray?« Han kam zu ihr

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