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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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damit«, sagte Ashgad, blickte zu Dzym auf und fixierte ihn. Ihr für Außenstehende unverständlicher Blickwechsel war für die beiden offenbar überaus beredt. »Lassen Sie sie los!«
    »My Lord, Sie könnte zu sich kommen, ehe…«
    »Loslassen! Sofort!«
    Dzyms Mundwinkel zuckten einen Augenblick. Dann schloß er die Augen, konzentrierte sich, atmete kurz durch und sagte dann: »Jawohl. Der Vorgang ist unterbrochen.«
    Ashgad wandte sich wieder Leia zu. R2-D2, der über sie gebeugt dastand, den Manipulatorarm mit der Klaue nach unten ausgestreckt, als wolle er sie damit wachrütteln, kippte in eine aufrechte Lage zurück und entfernte sich hastig nach hinten.
    »Warte!« rief 3PO. »Nein!« Zum ersten Mal überkam ihn die fast menschliche Intuition, daß dieser Mann nicht die leiseste Absicht hatte, die Regierungschefin in die Krankenstation zu bringen. »R2, halte sie auf!«
    Aber Ashgad war ein Mensch, und R2 hätte ihn, obwohl er in Gestalt seines elektronischen Schweißbrenners über gewisse Verteidigungsfähigkeiten verfügte, ebensowenig angreifen können, wie er imstande war, auf einem Hochseil zu balancieren. Normal programmierte Droiden waren einfach nicht fähig, Menschen anzugreifen.
    Ashgad richtete sich jetzt mit der völlig reglosen Leia in den Armen auf; der rote Samtstoff ihres Gewandes hing beinahe bis zum Boden. Er wandte sich dem Synthdroiden zu und sagte: »Du wartest, bis die Brigg… Ja, Liegeus?«
    Der müde wirkende schmächtige Mann, in dem 3PO den Piloten der Brigg erkannte, trat ein, nachdem die Tür sich erneut geöffnet hatte. »Es ist soweit«, erklärte der Pilot. »Ich habe für beide Schiffe das Fernsteuerungsrelais für die verzögerte Projektion abschließender Berichte gestartet. Ich habe dazu Abfallmaterial aus den aktiven Dateien beider Bordcomputer benutzt. Es sollte unmöglich sein, die Nachrichten von echten Sendungen zu unterscheiden.«
    Das Gesicht unter den ergrauenden Locken war weiß, und die Mundpartie sah aus, als wäre ihm gerade erst übel gewesen. »Sämtliche Insassen beider Schiffe dürften tot oder jedenfalls nicht einsatzfähig sein.«
    Sein Blick wanderte zu Dzym, dessen Augen jetzt wieder einen träumerischen, abwesenden Ausdruck angenommen hatten. Dzym lächelte und murmelte: »Ja. O ja.«
    Liegeus wandte den Blick von ihm ab, in seinen Augen konnte man Schmerz und Abscheu lesen. »Die Synthdroiden sind mit einer der Raumfähren zum Begleitschiff hinübergeflogen. Sie sollten keine Probleme haben, an Bord zu gehen.«
    »Sehr gut.« Ashgad sah auf das Wandchronometer. »Es sollte nicht länger als dreißig Minuten dauern, um zur Light of Reason zurückzukehren und sie weit genug von diesen Schiffen zu entfernen, um jedes Risiko auszuschließen.«
    Als sie sich umdrehten, um in den Vorraum zu gehen, öffnete sich die Tür. 3PO konnte den Noghri Ezrakh auf der Türschwelle liegen sehen. Er bewegte sich noch schwach, aber sein Gesicht zeigte bereits die Blässe des herannahenden Todes. Ashgad, der Leia auf den Armen trug, stieg achtlos über ihn und die anderen Menschen und Noghri hinweg, die auf dem Boden des Ganges lagen, wobei der rote Samt von Leias Gewand ihre Gesichter streifte. Dzym kniete einen Augenblick neben Ezrakh nieder und strich mit den behandschuhten Händen über Gesicht und Hals des sterbenden Leibwächters. Seine Züge zeigten einen Ausdruck des Triumphes. Liegeus wandte sich ab und achtete darauf, ihn im Vorbeigehen nicht zu berühren.
    Dann schlossen sich die Türen hinter ihnen und schnitten Ashgads nächste Worte ab.
    »Oh, du mußt etwas tun !« rief 3PO, der immer noch bemüht war aufzustehen. R2 rollte zu ihm und streckte seinen Schweißer als eine Art Hebelarm aus, um ihm behilflich zu sein. »Warum hast du denn nichts unternommen, du törichte kleine Rechenmaschine! Wir müssen sie aufhalten! Wachen! Wachen! Die entführen die Regierungschefin!«
    Die Tür des Vorraums öffnete sich zischend zu ihrer ganzen Breite, als 3PO den Kontakt betätigte. Der Protokolldroide zögerte, als er neben Ezrakh stand, der inzwischen tot war und dessen Augen schreckgeweitet zur Decke starrten, und wandte sich dann hilflos ab. Als die Tür zum Korridor sich öffnete, blieb er erschreckt stehen. Zwei weitere Noghri lagen auf dem Boden. Einer von ihnen atmete noch unter Qualen, der andere lag bereits reglos. Sie zeigten keinerlei Spuren von Gewalt oder eines Kampfes.
    »Fährenhangar!« rief 3PO und tippte den Kode in das Wandkom. »Fährenhangar! Man

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